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13.06.2018 10:09

Insolvenzplanverfahren als Lösung für Gesellschafterkonflikte

Jan Vestweber Pressestelle
Universität Witten/Herdecke

    Ungewöhnlicher Ansatz in der Ringvorlesung „Between Rigor & Relevance“ des Wittener Instituts für Familienunternehmen

    PD Dr. iur. Christoph Schreiber vom Wittener Institut für Familienunternehmen (WIFU) der Universität Witten/Herdecke hält am 20. Juni 2018 den Abschlussvortrag in der Reihe „Between Rigor & Relevance“ für das Sommersemester 2018. In seinem Vortrag „Die Lösung von Gesellschafterkonflikten durch das Insolvenzrecht – Chance oder Gefahr für Familienunternehmen?“ wird er Fragen und Erkenntnisse seiner bisherigen Forschung zu diesem Thema vorstellen.

    Gesellschafterkonflikte stellen Rechtsberater und Rechtswissenschaftler vor besondere Herausforderungen. Wirtschaftliche Aspekte sowie die persönliche Reputation der Parteien stehen meist im Zentrum der Interessenvertretung. In Familienunternehmen kommt ein weiterer Gesichtspunkt hinzu: die Bewahrung oder Wiederherstellung des familiären Zusammenhalts. Verfahrensrechtlich könnte sich dazu ein Verfahren anbieten, das (möglicherweise zu Unrecht) landläufig negativ belegt ist: das Insolvenzverfahren, genauer: das Insolvenzplanverfahren. Dr. Schreiber beleuchtet in seinem Vortrag die rechtlichen Möglichkeiten und Gefahren, die mit einem zum Zweck der Konfliktlösung beschrittenen Gang in die Insolvenz verbunden sind.

    „Die Rechte der Anteilsinhaber können Gegenstand des gestaltenden Teils eines Insolvenzplans sein“, erläutert Dr. Schreiber. „So sind in verschiedener Hinsicht komplexe und insbesondere für Familienunternehmen interessante Gestaltungen denkbar. Im Kontext mit einer möglichen Konfliktlösung erscheinen diese in besonderem Licht. Letztlich wird die Entscheidung über den einzuschlagenden Weg aufgrund einer Abwägung zwischen den Vorteilen einer gesellschaftsinternen Einigkeit und den zu prognostizierenden wirtschaftlichen Einbußen zu treffen sein.“

    Dr. Schreiber studierte von 2000 bis 2005 Rechtswissenschaft an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. Nach dem Ersten Juristischen Staatsexamen war er als Wissenschaftlicher Mitarbeiter am dortigen Institut für Wirtschafts- und Steuerrecht tätig und wurde im Jahr 2007 von der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster promoviert. Das Zweite Juristische Staatsexamen absolvierte Dr. Schreiber im Jahr 2009 in Hamburg und setzte seine Forschung am Institut für Wirtschafts- und Steuerrecht in Kiel fort. Seit 2014 ist er Akademischer Rat am Lehrstuhl für Steuerrecht der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Seine Habilitation erfolgte im Februar 2017. Seit Oktober 2017 unterstützt Dr. Schreiber das Team des Wittener Institut für Familienunternehmen (WIFU) als Lehrstuhlvertretung für das Recht der Familienunternehmen.

    Die Ringvorlesung ist seit 2009 fester Bestandteil des WIFU-Kalenders und findet regelmäßig drei Mal pro Semester statt. „Die breite Diskussion der Forschungsergebnisse zwischen verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen, Professionen und in der unternehmerischen Praxis hat am WIFU eine lange Tradition“, so Prof. Dr. Marcel Hülsbeck, akademischer Direktor des WIFU. „Wissenschaftliche Genauigkeit und unternehmerische Relevanz können sich ergänzen und müssen nicht gegeneinander ausgespielt werden.“

    Der Vortrag findet am 20. Juni 2018 um 18:00 Uhr im Senatsraum (1.151) der Universität Witten/Herdecke statt. Die Teilnahme ist wie immer kostenfrei.

    Weitere Information erhalten Sie unter www.wifu.de oder bei Nicole Vöpel (nicole.voepel@uni-wh.de, +49 2302 926-506).

    Über uns:
    Die Universität Witten/Herdecke (UW/H) nimmt seit ihrer Gründung 1982 eine Vorreiterrolle in der deutschen Bildungslandschaft ein: Als Modelluniversität mit rund 2.500 Studierenden in den Bereichen Gesundheit, Wirtschaft und Kultur steht die UW/H für eine Reform der klassischen Alma Mater. Wissensvermittlung geht an der UW/H immer Hand in Hand mit Werteorientierung und Persönlichkeitsentwicklung.

    Witten wirkt. In Forschung, Lehre und Gesellschaft.

    Das Wittener Institut für Familienunternehmen (WIFU) der Wirtschaftsfakultät der Universität Witten Herdecke ist in Deutschland der Pionier und Wegweiser akademischer Forschung und Lehre zu Besonderheiten von Familienunternehmen. Drei Forschungs- und Lehrbereiche – Betriebswirtschaftslehre, Psychologie/Soziologie und Rechtswissenschaften – bilden das wissenschaftliche Spiegelbild der Gestalt von Familienunternehmen. Dadurch hat sich das WIFU eine einzigartige Expertise im Bereich Familienunternehmen erarbeitet. Seit 2004 ermöglichen die Institutsträger, ein exklusiver Kreis von 75 Familienunternehmen, dass das WIFU auf Augenhöhe als Institut von Familienunternehmen für Familienunternehmen agieren kann. Mit aktuell 18 Professoren leistet das WIFU mittlerweile seit 20 Jahren einen signifikanten Beitrag zur generationenübergreifenden Zukunftsfähigkeit von Familienunternehmen.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Wirtschaft
    überregional
    Wissenschaftliche Tagungen, wissenschaftliche Weiterbildung
    Deutsch


     

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