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13.07.2018 13:03

Lust auf Landleben? Steinmann-Institut und TERRA NOSTRA laden ein

Dr. Christof Ellger Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
GeoUnion Alfred-Wegener-Stiftung

    – ins Mesozoikum: Mesozoic Terrestrial Ecosystems and Biota; 13th Symposium, Bonn, 21.-23. Juli 2018

    Landleben im Mesozoikum war nun wirklich kein Zuckerschlecken – auch wenn die Tetrapoden (Landwirbeltiere) der damaligen Zeit (das Erdmittelalter dauerte ungefähr von vor 250 Millionen Jahren bis vor etwa 66 Millionen Jahren) nicht schwer zu kauen hatten. Sie kauten gar nicht, sie verschlangen ihre Nahrung im Sinne einer „chop-and-swallow feeding strategy“; Dennoch kann man an ihren Zahnresten Spuren ihrer Nahrung finden (Böhm et al. 2018: Dental microwear texture analysis: a taphonomically robust dietary proxy for non-mammalian tetrapods?). – Zu diesen Tetrapoden gehörten auch die Tritylodontidae, ebenfalls keine Säugetiere. Diese galten angesichts ihrer Zahnmorphologie lange als Vegetarier, aber jetzt hat man festgestellt, dass durchaus auch Fleisch zu ihrem Speiseplan gehörte (Kalthoff et al 2018: Food choice in Tritylodontidae (Cynodontia). – In vergleichsweise unfriedlichen Zeiten wappneten sich Ankylosaurier durch eine Panzerung aus Knochenplatten. Das heißt aber nicht, dass sie alle gänzlich ungesellig waren, wie Gábor Botfalvai et al. berichten (Living alone or moving in herds? Inferring social behaviour in ankylosaurs: a review). – Dinosaurier in Utah, Wyoming und Colorado erfreuten sich an mittelfeuchten Waldländern, mit Araukarien, die bis zu 25 m hoch wuchsen (Gee 2018: Terrestrial habitats in the heart of the Late Jurassic Morrison Formation, and implications for ecosystems dominated by herbivorous dinosaurs ). – In Australien weisen frühe Säugetiere eine bemerkenswert hohe Lebenserwartung auf. Ein Grund dafür war offensichtlich: Winterschlaf (Gill et al: 2018: Australia’s polar Cretaceous mammals: longer lifespans may be indicative of hibernation). – Und über den Lebensstil der ersten Schildkröten wissen wir jetzt auch mehr; er war vor allem: terrestrisch. Histologische Untersuchungen an Schildkrötenknochen (Rippen, Wirbelsäule) liefern derartige und andere Ergebnisse zu Lebensstil und Lebensgeschichte der Schildkröten, zumal in Süddeutschland (Klein et al. 2018: What can bone histology reveal about life style and life history in stem-turtle Pappochelys rosinae (Middle Triassic) from Southern Germany). – Unangenehm zu erfahren ist außerdem, dass es Kakerlaken gab, zum Beispiel in Myanmar, wo sie sich offensichtlich schwerpunktmäßig von den Exkrementen der Dinosaurier ernährten. – Das und noch viel, viel mehr gibt es zu hören und zu sehen auf der MTE13-Konferenz am Steinmann-Institut für Geologie, Mineralogie und Paläontologie der Universität Bonn (Mesozoic Terrestrial Ecosystems and Biota; vom 21. bis zum 23. Juli) und nachzulesen in TERRA NOSTRA 2018/1 der GeoUnion Alfred-Wegener-Stiftung.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Christof Ellger


    Originalpublikation:

    Thomas Martin, Rico Schellhorn & Julia A. Schultz (eds.): MTE 13. 13th Symposium on Mesozoic Terrestrial Ecosystems and Biota. – TERRA NOSTRA 2018/1. – Potsdam


    Weitere Informationen:

    http://www.geo-union.de


    Bilder

    Titelseite TERRA NOSTRA 2018/1
    Titelseite TERRA NOSTRA 2018/1
    Steinmann-Institut Bonn, Dr. Rico Schellhorn
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Geowissenschaften
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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