idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
22.11.2018 17:10

Wenn das Meer blüht

Carolin Hoffrogge Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Max-Planck-Institut für Dynamik und Selbstorganisation

    Forscher vom Max-Planck-Institut für Dynamik und Selbstorganisation finden Erklärung für ungleichmäßige Verteilung von Algen im Meer

    Seit Jahrtausenden wissen Seefahrer, dass die Meere regelmäßig von ungewöhnlicher Farbe und sogar richtig rot werden können. Diese großen Farbschichten, die sich über Dutzende bis zu Hunderte von Kilometern erstrecken, werden vom Phytoplankton verursacht. Ein Team von Wissenschaftlern des Göttinger Max-Planck-Instituts für Dynamik und Selbstorganisation hat in einer neuen Studie herausgefunden, wie Ungleichmäßigkeiten in der Algenblüte durch leichte Turbulenz ausgelöst werden können. Ihre Ergebnisse sind jetzt in im amerikanischen Journal PNAS erschienen. Färbt sich das Meer rot oder grün, ist Phytoplankton am Werk - unzählige mikroskopisch kleine Algen, die das Sonnenlicht zur Energiegewinnung nutzen und die Färbung verursachen. Das Phytoplankton ist die Basis der marinen Nahrungskette und produziert 50 Prozent oder mehr des Sauerstoffs in der Atmosphäre. Jüngste Beobachtungen zeigen, dass schwimmende Phytoplanktonarten in Ozeanen und Seen eine ungleichmäßige räumliche Verteilung bis in den Millimeterbereich aufweisen. Dies ist insofern überraschend, als es der intuitiven Erwartung entgegensteht, dass die milden Turbulenzen, die in Gewässern allgegenwärtig sind, die Mikroorganismen vermischen und relativ gleich verteilen.
    „In unserer Arbeit haben wir festgestellt, dass milde Turbulenz subtil mit der Schwimmfähigkeit des Phytoplanktons wechselwirken und so zu räumlich ungleichmäßigen Verteilungen der Zellen führen können.“, sagt Rebekka Breier als Hauptautorin der Göttinger Studie.
    Wenn die typischen Zeitskalen der Turbulenz etwa den Skalen der Interaktion zwischen den Phytoplanktonzellen entsprechen, entstehen kleine dichte Ansammlungen von beweglichen Zellen auf Millimeter großen Skalen.
    „Unsere Arbeit ebnet den Weg, um zu verstehen, wie ungleichmäßige Verteilung bei Algen entstehen und wachsen. Der aufgedeckte physikalische Mechanismus hilft zu verstehen, welche Faktoren Algenblüten auslösen können. Dies wird uns wahrscheinlich erlauben, bessere Vorhersagen darüber zu treffen, wie sich Algenblüten verhalten. Dies ist auch für die Fischereiindustrie interessant, da die Algenblüte für sie einen immensen wirtschaftlichen Schaden verursacht ", betont Marco Mazza, der für das Projekt verantwortlich ist.


    Originalpublikation:

    https://doi.org/10.1073/pnas.1808711115


    Bilder

    Künstlerische Wiedergabe von Phytoplanktonarten, die eine ungleichmäßige Verteilung bilden
    Künstlerische Wiedergabe von Phytoplanktonarten, die eine ungleichmäßige Verteilung bilden
    Marco Mazza MPIDS
    None


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Biologie, Physik / Astronomie, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).