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05.07.2019 09:06

DFG fördert neue Klinische Forschungsgruppe an der Charité

Manuela Zingl GB Unternehmenskommunikation
Charité – Universitätsmedizin Berlin

    Nahrungsmittelallergien werden häufiger – aber warum?

    In den meisten Industrieländern reagieren immer mehr Menschen auf Lebensmittel allergisch – der Grund dafür ist jedoch unklar. Eine neue Klinische Forschungsgruppe an der Charité – Universitätsmedizin Berlin untersucht jetzt genauer, wie und warum Nahrungsmittelallergien entstehen. So will sie neue Strategien zur Vermeidung und Behandlung solcher Überempfindlichkeiten entwickeln. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert das interdisziplinäre Projekt für drei Jahre mit rund drei Millionen Euro.

    Obwohl beispielsweise Milch, Eier oder Nüsse einen wertvollen Beitrag zur Ernährung liefern, lösen sie bei einigen Menschen eine überschießende Immunreaktion aus – die Allergie. Warum Betroffene überempfindlich auf diese und andere eigentlich harmlose Lebensmittelbestandteile reagieren, ist nicht bekannt. Ebenso wenig kennt man den Grund dafür, dass die Anzahl der Allergiker in den vergangenen 20 Jahren zugenommen hat. Dies möchte die jetzt bewilligte Klinische Forschungsgruppe ändern.

    „Wir werden untersuchen, wie genau sich eine Nahrungsmittelallergie entwickelt“, erklärt die Sprecherin der Klinischen Forschungsgruppe Prof. Dr. Margitta Worm von der Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie am Campus Charité Mitte. Dazu möchten die Forschenden beispielsweise chemische Modifikationen des Erbguts von Immunzellen analysieren und überprüfen, welche allergiespezifischen Antikörper die Patientinnen und Patienten zu verschiedenen Zeitpunkten produzieren. „Zudem werden wir testen, ob sich Nahrungsmittelallergien bei Säuglingen durch die frühzeitige Gabe der Lebensmittel verhindern lassen“, ergänzt die Leiterin der Klinischen Forschungsgruppe Prof. Dr. Kirsten Beyer von der Klinik für Pädiatrie mit Schwerpunkt Pneumologie, Immunologie und Intensivmedizin.

    „In einem weiteren Ansatz werden wir mit ähnlichen Methoden erforschen, was im Körper passiert, wenn Menschen mit einer bestehenden Nahrungsmittelallergie das auslösende Lebensmittel wieder beginnen zu tolerieren“, sagt Prof. Worm. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler werden außerdem untersuchen, ob die Zusammensetzung des Mikrobioms – also die Gesamtheit der verschiedenen Mikroorganismen – auf der Haut und im Darm einen Einfluss auf die Entstehung oder den Rückgang einer Nahrungsmittelallergie hat. Prof. Beyer betont: „Mit unserer Forschung zielen wir nicht nur darauf ab, die Entwicklung von Nahrungsmittelallergien besser zu verstehen, sondern auch ganz konkrete Strategien für die Vermeidung und Therapie dieser Krankheit abzuleiten.“

    Klinische Forschungsgruppen der DFG
    Mit Forschungsgruppen fördert die DFG Verbünde herausragender Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die gemeinsam eine Aufgabe bearbeiten. Das Vorhaben geht – in Bezug auf den thematischen, zeitlichen und finanziellen Umfang – über Einzelförderungen der DFG hinaus. Ziel einer Klinischen Forschungsgruppe ist die Förderung von Forschungsverbünden in der krankheits- oder patientenorientierten (translationalen) klinischen Forschung und die dauerhafte Implementierung von wissenschaftlichen Arbeitsgruppen in klinischen Einrichtungen. Die DFG fördert die neue Klinische Forschungsgruppe an der Charité für zunächst drei Jahre mit der Option auf Verlängerung für weitere drei Jahre nach einer positiven Zwischenevaluation.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Prof. Dr. Margitta Worm
    Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie
    Campus Charité Mitte
    Charité – Universitätsmedizin Berlin
    t: +49 30 450 518 105
    E-Mail: margitta.worm@charite.de


    Weitere Informationen:

    https://derma.charite.de/
    https://www.charite-ppi.de/
    https://www.charite.de/forschung/forschung_an_der_charite/forschungsprojekte/deu...
    https://www.dfg.de/foerderung/programme/koordinierte_programme/klinische_forschu...


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler, jedermann
    Biologie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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