idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
09.07.2019 12:21

Sauber Platz schaffen für mehr Strom aus Windkraft

Jessica Bode Pressestelle
Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU)

    Bundesumweltministerin Svenja Schulze und DBU-Chef Alexander Bonde besuchen junges Startup-Unternehmen in Südbrandenburg

    Ruhland. „Sie setzen als junges und innovatives Startup-Unternehmen Maßstäbe, weil Sie zeigen, dass mit klugen Ideen Umweltschutz betrieben und gleichzeitig Arbeitsplätze geschaffen werden können“, sagte Bundesumweltministerin Svenja Schulze anlässlich ihres Besuchs heute bei der Firma WP Systems im südbrandenburgischen Ruhland. Die Mitarbeiter warten Windenergieanlagen und bauen sie zurück, um Platz für leistungsfähigere zu schaffen. „Die Stromversorgung der Zukunft ist nur mit dem Ausbau der erneuerbaren Energien klimafreundlich und nachhaltig. Wichtig ist aber, dass wir dabei auch die Rohstoffe schonen“, so Alexander Bonde, Generalsekretär der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU). Das Unternehmen entwickelt mit fachlicher und finanzieller Unterstützung der DBU eine Maschine, die günstig und schnell Spannbetontürme von alten Anlagen abbauen soll. Sie bestehen aus Stahl und Beton, die anschließend getrennt recycelt werden.

    Mehr Strom, aber weniger Fläche

    „Ziel des Projektes ist die Entwicklung einer unbemannten Maschine zum umweltschonenden und kosteneffizienten Rückbau der Spannbetontürme von Windenergieanlagen“, sagte Ole Renner, Geschäftsführer des 2015 gegründeten Startups. Von den derzeit rund 30.000 Windenergieanlagen in Deutschland seien bei etwa 8.000 Anlagen Spannbetontürme verbaut worden. Renner: „Anlagen mit einem Alter von 25 Jahren und mehr werden in der Regel zurückgebaut, da sie sich wirtschaftlich nicht mehr lohnen oder durch leistungsfähigere ersetzt werden.“ Alte durch neue zu ersetzen, zahle sich einerseits wegen des gesteigerten Stromertrags aus und andererseits, weil keine zusätzlichen Flächen verbaut werden. Bisher erfordere der Rückbau jedoch sechs bis acht Wochen Zeit sowie das Errichten einer Bauplattform, die mehrmals versetzt werden müsse.

    Vollständiger und sauberer Rückbau in weniger als einer Woche

    Mit der neu zu entwickelnden Maschine soll sich das ändern: „Nachdem Rotoren und Gondel entfernt wurden, soll die Maschine am Kran hängend am oberen Turmende angesetzt werden“, so Renner. Mit Kreissägen soll von außen ein Turmsegment abgetrennt werden. Die angestrebte saubere und umweltschonende Trennung der Turmsegmente könne mit diesem Konzept problemlos verwirklicht werden, weil entstehender Sägestaub mit dem Kühlwasser der Sägen gebunden werde. Das Wasser fließe an der Turmaußenwand hinab und könne dort problemlos aufgefangen und für die Wiederverwendung aufbereitet werden. Maschine und abgetrenntes Turmsegment sollen dann per Kran nach unten befördert und voneinander getrennt werden. Anschließend soll der Kran die Maschine erneut zum Turmende heben, und ein weiteres Segment wird abgesägt. Renner: „Auf diese Weise ist es nach heutigen Berechnungen möglich, Spannbetontürme von 100 Metern Höhe und einem Durchmesser zwischen zwei und sieben Metern in weniger als einer Woche vollständig und sauber zurückzubauen.“

    Sicherer, emissionsärmer, effizienter und schneller

    Die Turmsegmente werden in ihre Materialien Stahl und Beton getrennt und wiederverwertet. Bonde: „Bei erfolgreicher Entwicklung der Maschine können Spannbetontürme sicherer, emissionsärmer, effizienter und schneller zurückgebaut werden.“ Ein Prototyp der Maschine soll Ende des Jahres fertig werden. Solche innovativen Projekte von grünen Startup-Unternehmen fördert die DBU seit April auch im Rahmen eines eineinhalb Millionen Euro Sonderprogramms mit dem Schwerpunkt Digitalisierung. Der junge Mittelstand soll im Interesse des Umweltschutzes in seiner dynamischen Entwicklung unterstützt werden.


    Weitere Informationen:

    https://www.dbu.de/123artikel38346_2442.html


    Bilder

    Gemeinsamer Sommerreise-Termin von Bundesumweltministerin Schulze (Mitte) und DBU-Chef Bonde (r.) beim jungen Startup-Unternehmen WP Systems in Südbrandenburg. Links: Firmen-Geschäftsführer Renner.
    Gemeinsamer Sommerreise-Termin von Bundesumweltministerin Schulze (Mitte) und DBU-Chef Bonde (r.) be ...
    Deutsche Bundesstiftung Umwelt
    None


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Energie, Maschinenbau, Politik, Umwelt / Ökologie, Wirtschaft
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).