idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
19.08.2019 12:38

Universität Jena baut Kontakte nach Stanford aus

Dr. Ute Schönfelder Abteilung Hochschulkommunikation/Bereich Presse und Information
Friedrich-Schiller-Universität Jena

    Die Friedrich-Schiller-Universität Jena ist seit kurzem assoziiertes Mitglied des Wissenschaftsnetzwerks SCANCOR. Das „Scandinavian Consortium for Organizational Research“, kurz SCANCOR, ist ein Zusammenschluss skandinavischer Universitäten, die an der renommierten Standford University in den USA eine Außenstelle unterhalten. Dort treffen sich regelmäßig Forschende aus der Organisationswissenschaft und diskutieren ihre neuesten Ergebnisse. Ab 1. September nutzt der Ökonom Dr. Martin Kalthaus als erster Jenaer Wissenschaftler die Möglichkeit der neuen Kooperation und reist im Rahmen des SCANCOR-Netzwerks zu einem Gastaufenthalt nach Stanford.

    In wenigen Tagen wird Dr. Martin Kalthaus sein Büro an der Friedrich-Schiller-Universität Jena verlassen und für sieben Monate gegen einen Schreibtisch im kalifornischen Standford tauschen. Der 34-Jährige, der am Lehrstuhl für Mikroökonomik der Universität Jena an seiner Habilitation arbeitet, tritt einen Forschungsaufenthalt als SCANCOR Postdoc Fellow an. Mit ihm werden etwa zehn weitere Forschende aus den Wirtschafts- und Sozialwissenschaften der SCANCOR Mitgliedshochschulen in der kalifornischen Elite-Universität zusammenkommen, um sich mit den dort ansässigen Experten der Organisationswissenschaft auszutauschen.

    Martin Kalthaus sieht das als große Chance. „Viele der grundlegenden Forschungsarbeiten in meinem Fachgebiet stammen aus dem SCANCOR“, sagt er. Von den Gesprächen mit der Elite der Organisationswissenschaft verspreche er sich vielfältige Impulse für seine eigene Arbeit. „Außerdem möchte ich Kooperationen und gemeinsame Forschungsarbeiten anstoßen.“

    Wie aus Ideen neue Produkte werden

    Kalthaus befasst sich mit innovationsökonomischen Fragestellungen, insbesondere zu Generierung und Austausch von Wissen in ökonomischen und sozialen Netzwerken – mit der Organisationswissenschaft, einer Disziplin, die das Funktionieren ökonomischer und sozialer Systeme untersucht, gebe es viele Berührungspunkte. „Ganz allgemein versuche ich in meiner Arbeit zu verstehen, wie neues Wissen entsteht und wie aus neuem Wissen neue Produkte oder Dienstleistungen werden. Und was die Politik tun kann, um diese Prozesse effizient zu unterstützen.“ In seiner Doktorarbeit hat er dies am Beispiel von Technologien zur Energiegewinnung aus regenerativen Ressourcen untersucht. Für seine Habilitationsschrift verfolgt er einen thematisch breiteren Ansatz, um das Zusammenspiel von Innovation und Nachhaltigkeit zu ergründen. Aktuell befasst sich Kalthaus etwa mit Themen wie Elektromobilität in China oder dem Zusammenhang von Innovationstätigkeit und Markterfolg in der Photovoltaik-Branche.

    Das „Mekka der Organisationswissenschaft“

    Dass Martin Kalthaus und künftig weitere Jenaer Wissenschaftler von einem Austausch im SCANCOR-Netzwerk profitieren können, ist der Initiative des Organisationswissenschaftlers Prof. Dr. Peter Walgenbach von der Universität Jena zu verdanken. Walgenbach, einst selbst als Postdoc für ein halbes Jahr in Stanford, hat mit weiteren Forschern aus der Wirtschafts- und Sozialwissenschaft die Mitgliedschaft der Friedrich-Schiller-Universität in dem renommierten Konsortium angeregt und den Kontakt zum SCANCOR hergestellt. Er sieht das Netzwerk als eine zentrale Anlaufstelle für Organisationsforschende aus aller Welt und Denkfabrik für neue theoretische Konzepte und sozialwissenschaftliche Methoden. „Stanford gilt als das Mekka der Organisationswissenschaft. Führende Vertreterinnen und Vertreter dieser Fachrichtung sind seit den 1970er Jahren hier versammelt“, sagt Walgenbach. Der Professor für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre/Organisation, Führung und Human Resource Management plant im Herbst ebenfalls zu einem kurzen Aufenthalt nach Stanford zu reisen.

    Das Netzwerk SCANCOR

    Das SCANCOR-Netzwerk besteht seit 1989 und verbindet Universitäten aus Norwegen, Dänemark, Finnland und Schweden. Neben den Mitgliedern aus Skandinavien gibt es lediglich vier nicht-skandinavische assoziierte Mitglieder dieses Konsortiums: eine davon ist die Friedrich-Schiller-Universität Jena.

    Zur Universität Stanford unterhält die Friedrich-Schiller-Universität darüber hinaus weitere wissenschaftliche Kontakte. Kooperationen bestehen bereits in den Geistes- und Sozialwissenschaften sowie in der Physik. Perspektivisch sollen diese Kontakte weiter ausgebaut werden und in eine institutionalisierte Zusammenarbeit beider Universitäten münden. Jenas Universitätspräsident, Prof. Dr. Walter Rosenthal, der in dieser Woche an der Jahrestagung des German Academic International Network (GAIN) in San Francisco teilnimmt, wird seine Reise ebenfalls zu einem Besuch in Stanford nutzen.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Dr. Martin Kalthaus
    Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät der Friedrich-Schiller-Universität Jena
    Carl-Zeiß-Str. 3, 07743 Jena
    Tel.: 03641 943205
    E-Mail: martin.kalthaus@uni-jena.de

    Prof. Dr. Peter Walgenbach
    Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät der Friedrich-Schiller-Universität Jena
    Carl-Zeiß-Str. 3, 07743 Jena
    Tel.: 03641 943130
    E-Mail: peter.walgenbach@uni-jena.de


    Bilder

    Wirtschaftswissenschaftler Dr. Martin Kalthaus von der Universität Jena reist im Rahmen des SCANCOR-Netzwerks an die Stanford University.
    Wirtschaftswissenschaftler Dr. Martin Kalthaus von der Universität Jena reist im Rahmen des SCANCOR- ...

    None


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Wirtschaft
    überregional
    Kooperationen, Personalia
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).