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13.09.2019 11:31

Forschende verabschieden Grazer Deklaration für Klimaschutz im Baubereich

Mag. Christoph Pelzl, MSc Kommunikation und Marketing
Technische Universität Graz

    In der Abschlusserklärung zur Sustainable Built Environment D-A-CH Conference 2019 in Graz fordern die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die verbindliche Einführung konkreter Ziel- und Planungswerte zur Begrenzung der Treibhausgasemissionen im Lebenszyklus von Gebäuden. Gleichzeitig sichern sie den Verantwortlichen aus Wirtschaft und Politik ihre Mitwirkung zu: Durch die Entwicklung geeigneter methodischer Grundlagen, praxisgerechter Planungs- und Bewertungshilfsmittel sowie klimaschonender baulicher Lösungen.

    Die „Grazer Deklaration für Umweltschutz im Baubereich“ wurde in den letzten drei Tagen im Rahmen der Sustainable Built Environment D-A-CH Conference 2019 (SBE19) von den rund 400 Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus mehr als 30 Ländern erarbeitet, diskutiert und verabschiedet. Ausgangspunkt ist der vergleichsweise hohe Anteil des Bausektors an der Ressourceninanspruchnahme und Umweltbelastung: Gebäude sind für 40 Prozent des Energieverbrauchs und 35 Prozent der Treibhausgasemissionen verantwortlich. Diese Werte erhöhen sich noch durch die Herstellung benötigter Bauprodukte.

    Die Grazer Deklaration fordert entschlossenes Handeln zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen ein. Insbesondere erinnert sie die Politik an ihre Rolle, für den Umweltschutz verbindliche und technologieoffene Anforderungen zu formulieren. Diese Anforderungen müssen sich u.a. bei konkreten Planungsaufgaben anwenden und umsetzen lassen. Ein formuliertes Ziel ist die Einführung von Budgets (vergleichbar einem Kostenrahmen) für die Treibhausgase im Lebenszyklus. Die Deklaration weist darüber hinaus auf den Bedarf an Förderprogrammen hin, die Maßnahmen zur Einsparung von Treibhausgasen honorieren sollen. Zielführend sei zudem auch eine angemessene infrastrukturelle und personelle Ausstattung der Bauforschung. Ergänzt wird die Deklaration durch Handlungsempfehlungen an die Immobilien- und Finanzwirtschaft sowie durch eine Selbstverpflichtung der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Sie wollen mit ihrer Arbeit die Politik, die Wirtschaft und die Industrie beim Erreichen der Ziele unterstützen.

    Inhaltliches zur SBE19

    Die SBE19 Graz – die Europäische Konferenz zu Themen der Nachhaltigkeit im Bau- und Immobilienbereich sowie der nachhaltigen Quartiers- und Stadtentwicklung – fand von 11. bis 14. September an der TU Graz statt. Sie wurde erstmals im D-A-CH-Format von der TU Graz gemeinsam mit der Universität für Bodenkultur Wien (BOKU), dem Karlsruher Institut für Technologie und der ETH Zürich organisiert und durchgeführt und ist Teil einer Reihe, die der Vorbereitung zur Weltkonferenz WSBE20 zum nachhaltigen Bauen in Göteborg dient.

    Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Konferenz diskutierten in dieser Woche, wie beim Planen, Bauen und Betreiben von Gebäuden die Emissionen von Treibhausgasen reduziert, natürliche Ressourcen geschont und Risiken für die Gesundheit und die lokale Umwelt vermieden werden können. Vorgestellt wurden dabei auch neue Planungs- und Bewertungshilfsmittel, innovative Bauprodukte und neue Geschäftsmodelle.

    Alle Vortragenden aus Industrie und Wissenschaft waren sich einig, dass das Erreichen der UN-Nachhaltigkeitsziele Voraussetzung für die Sicherung der natürlichen Lebensgrundlagen und Basis für die weitere gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklung ist. Ein zentraler Aspekt ist die Begrenzung der globalen Erwärmung auf unter 1,5 Grad Celsius. Dieses allgemein anerkannte Ziel muss jedoch in den Arbeits- und Verantwortungsbereich der am Bau Beteiligten übersetzt werden. Benötigt werden konkrete Anforderungen und Zielwerte für Produktinnovation, Gebäudeplanung und Stadtentwicklung. Die Grazer Deklaration soll hierbei bei der Umsetzung helfen.

    Die Deklaration im Wortlaut: https://www.tugraz.at/fileadmin/user_upload/tugrazInternal/News_Stories/Mediense...


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Kontakt in Österreich:
    Alexander PASSER
    Assoc.Prof. Dipl.-Ing. Dr.techn. MSc
    Institut für Materialprüfung und Baustofftechnologie mit angeschlossener TVFA für Festigkeits- und Materialprüfung der TU Graz | Arbeitsgruppe Nachhaltiges Bauen
    Tel.: +43 316 873 7153
    alexander.passer@tugraz.at

    Kontakt in der Schweiz:
    Guillaume HABERT
    Prof. Dr.
    ETH Zürich | Institut für Bau- und Infrastrukturmanagement
    Tel.: +41 44 633 05 60
    habert@ibi.baug.ethz.ch

    Kontakt in Deutschland:
    Thomas LÜTZKENDORF
    Prof. Dr.-Ing.habil
    Karlsruher Institut für Technologie | Fachgebiet Immobilienwirtschaft
    Tel.: +49 721 608-48336
    thomas.luetzkendorf@kit.edu


    Weitere Informationen:

    https://www.tugraz.at/tu-graz/services/news-stories/medienservice/einzelansicht/...
    https://www.tugraz.at/en/events/sbe19/home/ (SBE19-Website)
    http://www.sbe-series.org/wsbe20-gothenburg )WSBE20-Website)


    Bilder

    Das SBE19-Komitee Thomas Lützkendorf (KIT), Guillaume Habert (ETH Zürich), Michael Monsberger (TU Graz), Helga Kromp-Kolb (BOKU) und Alexander Passer (TU Graz) lancierte die Grazer Deklaration
    Das SBE19-Komitee Thomas Lützkendorf (KIT), Guillaume Habert (ETH Zürich), Michael Monsberger (TU Gr ...
    © Lunghammer – TU Graz © Lunghammer – TU Graz
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    Anhang
    attachment icon Grazer Deklaration für Klimaschutz im Baubereich

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Bauwesen / Architektur, Energie, Umwelt / Ökologie, Wirtschaft
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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