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20.12.2019 11:46

DSG: Gesetz zur digitalen Versorgung – DSG befürwortet Gesundheits-Apps auf Rezept zur Schlaganfalldiagnose u. Therapie

Friederike Gehlenborg Medizinkommunikation
Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e.V.

    Bei einem Schlaganfall zählt jede Sekunde – eine schnelle Reaktion des Patienten oder seines Umfeldes ist gefragt. Doch welche Symptome deuten auf einen Hirninfarkt hin? Wie verhält man sich in einer solchen Situation richtig? Und worauf ist in der Rehabilitationsphase nach einem Schlaganfall zu achten? Gesundheits-Apps können Betroffene hier unterstützen. Die Deutsche Schlaganfall-Gesellschaft (DSG) befürwortet den Einsatz solcher digitalen Helfer, sofern sie bestimmten Qualitätskriterien entsprechen. Die Fachgesellschaft begrüßt deshalb den Vorstoß des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) ab 2020 Gesundheits-Apps auf Rezept einzuführen.

    „Ab Anfang kommenden Jahres ersetzen die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten für Gesundheits-Apps, wenn ein Arzt die digitalen Helfer verschreibt. Dies hat der Bundestag im Gesetz zur digitalen Versorgung festgelegt. Eine wichtige Voraussetzung dafür ist, dass sie hohen Qualitätskriterien entsprechen. Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) soll die digitalen Helfer künftig auf ihre Qualität, Funktionalität und ihren Nutzen hin prüfen.

    „Wenn Apps in der Schlaganfalltherapie eingesetzt werden, dann müssen sie einfach zu handhaben sein und zugleich einen hohen Nutzen haben“, sagt Professor Dr. med. Wolf-Rüdiger Schäbitz, Pressesprecher der DSG. „Wir befürworten digitale Anwendungen beispielsweise dann, wenn sie dabei unterstützen, die Symptome eines Schlaganfalls rasch zu erkennen und schnell Hilfe zu holen.“ Das ist zum Beispiel bei einer kostenlosen App des Klinikums Osnabrück der Fall. Sie weist mit einfachen, kurzen Bildern und Erläuterungen auf die zentralen fünf Symptome eines Schlaganfalls hin – von Lähmungen, über Sprach- und Sehstörungen sowie Schwindel bis hin zu Kopfschmerzen. Die App hilft bei der Interpretation der Symptome und animiert dazu, den Notarzt rasch zu alarmieren – denn schnelles Handeln ist gerade bei einem Schlaganfall sehr wichtig. Bei einem Hirninfarkt zählt jede Minute. „Deshalb ist es entscheidend für die Prognose eines Schlaganfallpatienten, dass die Symptome sofort erkannt werden und dass der Betroffene so schnell wie möglich in ein Krankenhaus – möglichst eines mit Stroke-Unit – kommt.“

    „Auch für die Therapie eines Schlaganfalls bieten sich Apps an“, begrüßt Schäbitz, Chefarzt der Klinik für Neurologie am Evangelischen Klinikum Bethel in Bielefeld. die neue Entwicklung. Viele Patienten müssen wieder sprechen lernen und gehen deshalb regelmäßig zur Logopädie, also zur Sprachtherapie. Die Kosten für unterstützende Apps werden teilweise bereits übernommen: Die IKK gesund plus trägt beispielsweise bereits seit Ende 2018 die Kosten für eine Gesundheits-App, die die Arbeit des Sprachtherapeuten ergänzen und unterstützen soll. Der Patient kann damit auch zuhause für ihn persönlich passende Übungen trainieren und so zusätzlich zum Besuch beim Logopäden das Verstehen, Sprechen oder Lesen üben. Die App gibt Feedback und Hilfestellung und läuft auf einem Tablet; der Logopäde passt die Übungen an den Bedarf des Patienten an. „Der Patient kann selbst noch mehr zum Therapieerfolg beitragen, weil die Übungen nicht auf den Besuch beim Logopäden beschränkt sind“, betont Schäbitz. „Eigeninitiative hilft bei der Rehabilitation!“

    Die Experten der DSG befürworten also sowohl Apps in der Schlaganfallbehandlung als auch in der Therapie, sofern sie einfach zu handhaben und funktionell hochwertig sind. Wichtig sei auch, dass die Anwendungen wirklich der Gesundheitsversorgung dienen. „Es gibt auch viel Schnickschnack auf dem Markt, der keinen wirklichen Nutzen für Ärzte und Patienten hat“, so Schäbitz. Der Qualitätsscheck durch das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) sei deshalb sehr relevant.

    *** Bei Veröffentlichung Beleg erbeten. ***

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    Fachlicher Kontakt bei Rückfragen:
    Prof. Dr. med. Wolf-Rüdiger Schäbitz
    Pressesprecher der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft (DSG)
    Evangelisches Klinikum Bethel
    Klinik für Neurologie
    Haus Gilead I | Bethel
    Burgsteig 13
    33617 Bielefeld
    Telefon: 0521/77278301

    Kontakt für Journalisten:

    Pressestelle der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft
    Friederike Gehlenborg
    Tel.: +49 (0)711 8931-295, Fax: +49 (0)711 8931-167
    E-Mail: gehlenborg@medizinkommunikation.org
    http://www.dsg-info.de


    Weitere Informationen:

    http://www.dsg-info.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Medizin
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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