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27.02.2020 14:47

„Vielfalt gestalten“: Frankfurt UAS erhält Zertifikat des Stifterverband-Audits

Oliver Klinke Kommunikation und Veranstaltungsmanagement
Frankfurt University of Applied Sciences

    Eigene Diversitätsstrategien erfolgreich in die Praxis umgesetzt

    Die Frankfurt University of Applied Sciences (Frankfurt UAS) ist mit dem Zertifikat für das Diversity-Audit „Vielfalt Gestalten“ des Stifterverbands für die Deutsche Wissenschaft e. V. ausgezeichnet worden. Damit nimmt die Frankfurt UAS deutschlandweit eine Vorreiterrolle ein – „Chancen durch Bildung für alle“ wird an wenigen Hochschulen so gelebt wie dort.

    An der Frankfurt UAS haben etwa 50% der Studierenden einen Migrationshintergrund, zudem studieren hier Menschen aus mehr als 120 Ländern – allein schon Grund genug, einen Auditierungsprozess für Diversität anzustoßen. Es gibt aber auch andere Dimensionen der Diversität wie z. B. Geschlecht, soziale Herkunft, Religionszugehörigkeit, sexuelle Orientierung oder Behinderung. In all diesen Dimensionen gilt es, im Rahmen einer Auditierung für Diversität auf Chancengleichheit hinzuarbeiten, was eine äußerst diffizile Aufgabe sein kann.

    Mit etwa drei Jahren war der Prozess der Auditierung an der Frankfurt UAS entsprechend lang. Umso größer war die Freude, als die Zertifizierung bekannt gegeben wurde. Möglich war dieser Erfolg nur aufgrund des großen Engagements der Mitarbeiter/-innen. „Es ist fantastisch zu sehen, welches Potenzial in der Vielfalt unserer Studierenden und Mitarbeitenden liegt. Im Audit haben wir gelernt, wie wir diese optimal nutzen können“, sagt Prof. Dr. Martina Klärle, Vizepräsidentin für Forschung, Weiterbildung und Transfer der Frankfurt UAS und im Präsidium zuständig für Gleichstellung und Diversität. „Mir ist auch im Rückblick auf die letzten drei Jahre deutlich geworden, wie viel wir bereits erreicht haben. Ich glaube mit Fug und Recht sagen zu können, dass wir eine Hochschule sind, der es gelingt, in einer äußerst diversen Region wie Frankfurt/Rhein-Main Tausenden von Studierenden akademische Bildung zu ermöglichen, gerade wegen ihrer Diversität.“

    „Zahlreiche Angebote zur Unterstützung für vielfältige Studierende hatten wir schon lange. Der Gewinn des Audits ist, dass wir jetzt eine übergeordnete Strategie haben, mit der wir alle vorhandenen Puzzlesteine zusammenfügen können und die aufzeigt, was noch fehlt. Dafür mussten viele Menschen sich mit Diversität bewusst auseinandersetzen, und sie haben andere Menschen von diesen Themen überzeugt. Eine tolle Dynamik!“, ergänzt Vera Jost, Leiterin der Stabsstelle Diversity an der Frankfurt UAS. „Jetzt ist die Energie da, um einen strukturierten Weg weiterzugehen. Wir können ab jetzt messen, welche Wirkung unsere Maßnahmen haben, und wir können gezielter die Wünsche und Vorschläge der Studierenden und Lehrenden zur weiteren Entwicklung aufnehmen. Nach dem Audit ist vor dem Audit.“

    Was zeichnet nun die Frankfurt UAS in Punkto Diversität so aus? Neben der Einrichtung einer Stabsstelle Diversity gehören zur Diversitäts-Strategie viele weitere Maßnahmen und Ziele. Zum Beispiel wurden zu den Themen „Studienwahl unabhängig von Geschlecht und Herkunft ermöglichen“ sowie „Zugang zum Studium mit allen in Hessen existierenden Hochschulzugangsberechtigungen“ eine Problemanalyse und eine Bestandsaufnahme durchgeführt, außerdem das Programm „Chancen bilden - Studienorientierung leicht gemacht“ neu ausgerichtet: Es wurde für weitere Zielgruppen geöffnet und bietet jetzt unter anderem niedrigschwellige, individuell buchbare Module zur Studienorientierung für Schüler/-innen des vorletzten und letzten Schuljahres und ermutigt sie, ihre Potenziale frei von Rollenklischees und Stereotypen zu erkunden. Hinzu kommt die Umsetzung der Anrechnung außerhochschulisch erworbener Kompetenzen (AAEK-Verfahren). Im Fachbereich Soziale Arbeit und Gesundheit, wo besonders viele beruflich Qualifizierte ein Studium aufnehmen, ist AnKE entwickelt worden, ein Verfahren, das es staatlich anerkannten Erzieherinnen und Erziehern ermöglicht, in der Ausbildung erworbene Kompetenzen auf das Bachelorstudium Soziale Arbeit an der Frankfurt UAS anrechnen zu lassen. Zudem existiert die Stelle einer MINT-Koordination zur Erhöhung vor allem des Frauenanteils in den MINT-Studiengängen beziehungsweise zur Förderung einer geschlechterklischeearmen Studienwahlorientierung sowie zur entsprechenden weiteren Unterstützung der Zielgruppen im Studium.

    Auch ein eigenes Diversitäts-Kommunikationskonzept wurde erarbeitet, das z. B. aus Diversitäts-Sicht notwendige und sinnvolle Veranstaltungsformate und -themen auflistet. Die Entwicklung eines Gender- und diversitäts-gerechten Personalentwicklungskonzeptes ist in Arbeit. Zudem wurden Maßnahmen zur besseren Rekrutierung internationaler und interkulturell sensibler Mitarbeitender und Lehrender ergriffen – so wurde im International Office ein EURAXESS Welcome Center installiert und ein Prozess aufgesetzt, der darauf abzielt, internationale Wissenschaftler/-innen bei der Planung, Vorbereitung, Durchführung und Beendigung ihres Aufenthaltes an der Frankfurt UAS und danach gegebenenfalls bei der Wiederkehr zu unterstützen. Die Mitarbeitenden der Campus-IT gestalten die Kommunikations- und IT-Grundlagen so, dass künftig mithilfe passender Zusatztools und Apps eine barrierefreie und diversitätsförderliche IT-Infrastruktur angeboten werden kann. Auch unabhängig von IT-Projekten ist eine barrierefreie Bau-Infrastruktur als Diversitäts-Ziel schon erreicht: Die Referentin für Services und Beratung für Studierende mit Behinderung nimmt an den Sitzungen des Baubeirates und des Bauausschusses teil und wird mittlerweile wegen ihrer Expertise proaktiv eingebunden.

    Kontakt: Frankfurt University of Applied Sciences, Stabsstelle Diversity, Dr. Vera Jost, Telefon: +49 69 1533-2505, E-Mail: jost@abt-sb.fra-uas.de

    Weitere Informationen unter: https://www.frankfurt-university.de/index.php?id=4445


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, jedermann
    fachunabhängig
    überregional
    Organisatorisches
    Deutsch


     

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