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02.04.2020 17:01

Millionen-Förderung für Heidelberger Chemiker

Marietta Fuhrmann-Koch Kommunikation und Marketing
Universität Heidelberg

    Eine hochdotierte Förderung des Europäischen Forschungsrates (ERC) geht an den Heidelberger Chemiker Prof. Dr. Andres Jäschke: Er erhält einen mit 2,5 Millionen Euro ausgestatteten ERC Advanced Grant für Spitzenforscher in Europa. Über einen Zeitraum von fünf Jahren wird damit ein Projekt in der Chemischen Biologie gefördert, das sich mit bislang unbekannten Modifikationen von Ribonukleinsäuren (RNAs) und der Rolle dieser sogenannten Coenzym-gebundenen RNAs als biologischem Regulationsmechanismus beschäftigt. Prof. Jäschke lehrt und forscht am Institut für Pharmazie und Molekulare Biotechnologie der Universität Heidelberg.

    Pressemitteilung
    Heidelberg, 2. April 2020

    Millionen-Förderung für Heidelberger Chemiker
    Andres Jäschke erhält ERC Advanced Grant

    Eine hochdotierte Förderung des Europäischen Forschungsrates (ERC) geht an den Heidelberger Chemiker Prof. Dr. Andres Jäschke: Er erhält einen mit 2,5 Millionen Euro ausgestatteten ERC Advanced Grant für Spitzenforscher in Europa. Über einen Zeitraum von fünf Jahren wird damit ein Projekt in der Chemischen Biologie gefördert, das sich mit bislang unbekannten Modifikationen von Ribonukleinsäuren (RNAs) und der Rolle dieser sogenannten Coenzym-gebundenen RNAs als biologischem Regulationsmechanismus beschäftigt. Der Advanced Grant wird an Wissenschaftler vergeben, die mit ihren Forschungsvorhaben neue Wege in ihrem Fachgebiet beschreiten. Prof. Jäschke lehrt und forscht am Institut für Pharmazie und Molekulare Biotechnologie der Universität Heidelberg.

    In dem vom ERC geförderten Projekt „Coenzyme- and metabolite-linked RNAs as a new paradigm in epitranscriptomics“ werden Prof. Jäschke und sein Team Ribonukleinsäuren untersuchen, die mit Coenzymen verbunden sind – kleinen organischen Molekülen, die Enzyme bei Stoffwechselreaktionen unterstützen. Einen Typ solcher RNAs hat das Team von Prof. Jäschke bereits in verschiedenen Bakterien entdeckt. Inzwischen wurden modifizierte Ribonukleinsäuren auch bei Pilzen und Pflanzen sowie beim Menschen gefunden. „Im Zuge unserer aktuellen Forschungen wollen wir nun nach weiteren Arten Coenzym-gebundener RNA suchen, um herauszufinden, wie sie in der Zelle entstehen, wie sie abgebaut werden und was sie bewirken“, so Prof. Jäschke.

    Ein besonderes Augenmerk legen die Forscher auf die Nukleotidkomponente. Dabei handelt es sich um ein strukturelles Merkmal, das bei den meisten Coenzymen zu finden ist. Die Heidelberger Wissenschaftler werden der Frage nachgehen, ob es der Nukleotidteil Zellen ermöglicht, das Coenzym in spezifische RNAs einzubauen. Damit käme dem Nukleotid eine Rolle zu, die ihm bislang nicht zugeschrieben wurde. „Die Erforschung von Coenzym-gebundenen Ribonukleinsäuren hat das Potenzial, unser Verständnis der Funktionen von Coenzymen radikal zu verändern, einen bisher unbekannten Regulationsmechanismus in der Biologie zu entschlüsseln und zu verstehen, warum diese Coenzyme über 3,5 Milliarden Jahre der Evolution konserviert wurden“, sagt Prof. Jäschke. Die Forscher erhoffen sich dadurch unter anderem neue Erkenntnisse zum Zusammenhang von Genregulation und Stoffwechsel.

    Andres Jäschke (Jahrgang 1962) studierte Chemie an der Humboldt-Universität zu Berlin, an der er im Jahr 1993 auch promoviert wurde. Nach einem zweijährigen Aufenthalt als Postdoktorand am Massachusetts Institute of Technology in den USA übernahm der Wissenschaftler im Jahr 1995 die Leitung einer eigenen Forschungsgruppe an der Freien Universität Berlin. 2002 wechselte Andres Jäschke als Professor für Pharmazeutische und Bioorganische Chemie an die Universität Heidelberg. Für seine wissenschaftliche Arbeit wurde Prof. Jäschke unter anderem mit dem BioFuture Preis des Bundesministeriums für Bildung und Forschung ausgezeichnet.

    Kontakt:
    Kommunikation und Marketing
    Pressestelle
    Telefon (06221) 54-2311
    presse@rektorat.uni-heidelberg.de


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Prof. Dr. Andres Jäschke
    Institut für Pharmazie und Molekulare Biotechnologie
    Telefon (06221) 54-4851
    jaeschke@uni-hd.de


    Weitere Informationen:

    http://www.ipmb.uni-heidelberg.de/chemie/jaeschke/index.html


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Biologie, Chemie
    überregional
    Forschungsprojekte, Personalia
    Deutsch


     

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