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20.04.2020 12:30

Neuer Masterstudiengang zur Entlastung des deutschen Gesundheitssystems

Jan Vestweber Pressestelle
Universität Witten/Herdecke

    Pionierprojekt Community Health Nursing startet an der Uni Witten/Herdecke

    Kein Arzt in Sicht – und wenn doch, sind die Wartezimmer meist überfüllt. Vor allem in ländlichen Regionen und strukturschwachen Stadteilen zeichnet sich dieses Bild ab. Zugleich wird die Gesellschaft immer älter und die Zahl chronisch erkrankter Menschen wächst stetig. In Zeiten der COVID-19-Pandemie wird auf dramatische Art und Weise deutlich, wie wichtig professionelle Pflege und medizinische Betreuung aller Bevölkerungsgruppen ist. Das deutsche Gesundheits- und Versorgungssystem braucht Entlastung und strukturelle Veränderungen. Ein Lösungsansatz: Das neue Masterstudium Community Health Nursing am Department für Pflegewissenschaft der Universität Witten/Herdecke (UW/H).

    Der Studiengang Community Health Nursing existiert in Deutschland bisher nicht und gilt damit als Pionierprojekt. Als eine von lediglich drei Hochschulen startet die UW/H das erste Semester im Herbst 2020. Voraussetzung für das zweijährige Studium sind eine abgeschlossene Pflege- oder Hebammenausbildung sowie ein pflegewissenschaftliches Hochschulstudium (alternativ ein Abschluss in einem pflegewissenschaftlich relevanten Studium). Eine Bewerbung für das Wintersemester ist ab dem 15. Mai und bis zum 31. August 2020 online auf der Studiengangseite möglich: www.uni-wh.de/chn-msc

    Digitaler Informationstag für Interessierte

    Die UW/H bietet am 24. April von 14 bis 15:30 Uhr eine Informationsveranstaltung als Online-Event an. Studiengangsverantwortliche und Dozierende stellen das Konzept, berufliche Perspektiven, den Studienstandort Witten und die besonderen Finanzierungsmöglichkeiten vor. Weitere Termine und die Möglichkeit zur Anmeldung finden Studieninteressierte unter www.uni-wh.de/chn-msc

    Pflegefachpersonen erhalten mehr Verantwortung in der Praxis

    Der Studiengang bildet speziell qualifizierte Pflegefachpersonen – sogenannte Community Health Nurses – aus. Sie sollen zukünftig erste Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner bei allen Fragen rund um Gesundheit und Krankheit sein und Prozesse steuern. Damit tragen sie auch zur Entlastung der lokalen Gesundheitsversorgung bei. Ein Konzept, das sich zum Beispiel in Schweden, Finnland und Kanada bereits bewährt.

    „Von der Prävention und Gesundheitsförderung bis hin zur Rehabilitation und Palliativpflege – im gesamten Spektrum der Gesundheitsversorgung sehen wir auch hierzulande großes Potenzial, zum Beispiel auch, um Ärztinnen und Ärzte durch gut ausgebildete Pflegefachpersonen zu unterstützen und zu entlasten. Community Health Nurses bringen nach dem Studium die notwendigen Kompetenzen mit, um einen wichtigen Teil der Versorgung selbstständig zu übernehmen bevor Ärzte hinzugezogen werden müssen“, so Prof. Dr. Sabine Metzing, langjährige Pflegewissenschaftlerin und kommissarische Studiengangsleiterin an der UW/H.

    Absolventinnen und Absolventen arbeiten in Organisationen für Menschen, die pflegerisch-medizinische Betreuung und Beratung benötigen: In Beratungsstellen, Gesundheitsämtern, Pflegediensten, Gemeinden und Kommunen, Hausarztpraxen, medizinischen Versorgungszentren oder stationären Einrichtungen der Langzeitversorgung. Es kommen alle agilen Einrichtungen und Träger infrage, die in die Gesundheitsversorgung auf lokaler Ebene involviert sind und diese kontinuierlich verbessern möchten.

    Praxisorientierte Studienhinhalte nehmen im Masterstudium Community Health Nursing einen hohen Stellenwert ein. So lernen Studierende soziale Einflüsse auf die Gesundheit sowie Krisensituationen einzuschätzen und entsprechende Förderungs- und Präventionskonzepte anzuwenden. Darüber hinaus erlernen sie körperliche Basis-Untersuchungen. Eingebettet in ein Umfeld, das auf eine 20-jährige Pionierarbeit innerhalb der Pflegewissenschaft blickt, erhalten die Studierenden an der UW/H eine fundierte Begleitung bei eigenen Forschungsfragen und in der Entwicklung von Lösungsansätzen. Mit ihrer Nähe zu den Studiengängen der Medizin bietet die UW/H die Voraussetzungen zur Vertiefung klinischer Kompetenzen für die Versorgung von Menschen aller Altersgruppen.

    Pionierprojekt in Kooperation

    2017 hat die die Agnes-Karll-Gesellschaft in Kooperation mit dem Deutschen Berufsverband für Pflegeberufe mit Unterstützung der Robert-Bosch-Stiftung das Projekt zur Entwicklung eines Masterstudiengangs ins Leben gerufen. Um die Vernetzung von Wissenschaft und Berufspraxis zu fördern, kooperiert die UW/H mit der DRK Schwesternschaft in Bonn. Diese verfügt unter anderem über ambulante Pflegedienste, Tagespflegestätten oder stationäre Pflegeheime, in denen Praktikumsplätze zur Verfügung gestellt werden. Gleichzeitig wird der kontinuierliche und intensive Austausch mit den modernsten wissenschaftlichen Ansätzen die Betreuung in den Einrichtungen bereichern.

    Weitere Informationen bei:

    Malte Langer | Abteilung Kommunikation & Marketing | malte.langer@uni-wh.de | +49 (0) 2302 / 926-931

    Die Universität Witten/Herdecke (UW/H) nimmt seit ihrer Gründung 1982 eine Vorreiterrolle in der deutschen Bildungslandschaft ein: Als Modelluniversität mit rund 2.600 Studierenden in den Bereichen Gesundheit, Wirtschaft und Kultur steht die UW/H für eine Reform der klassischen Alma Mater. Wissensvermittlung geht an der UW/H immer Hand in Hand mit Werteorientierung und Persönlichkeitsentwicklung.

    Witten wirkt. In Forschung, Lehre und Gesellschaft.

    www.uni-wh.de / #UniWH / @UniWH


    Bilder

    Studiengangsleiterin Prof. Sabine Metzing mit Studierenden der UW/H im Department für Pflegewissenschaft
    Studiengangsleiterin Prof. Sabine Metzing mit Studierenden der UW/H im Department für Pflegewissensc ...
    UW/H
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Studierende
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Organisatorisches, Studium und Lehre
    Deutsch


     

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