idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
28.04.2020 15:54

Wenn Gesichtsmasken zur Normalität werden

Patricia Achter Dezernat Kommunikation
Otto-Friedrich-Universität Bamberg

    Psychologe Claus-Christian Carbon hat erforscht, unter welchen Bedingungen Bürgerinnen und Bürger Masken akzeptieren.

    Seit dieser Woche gilt in Deutschland die Maskenpflicht – je nach Bundesland beispielsweise im öffentlichen Nahverkehr und im Einzelhandel. Wahrnehmungspsychologe Prof. Dr. Claus-Christian Carbon hat sich damit beschäftigt, unter welchen Bedingungen Menschen Gesichtsmasken akzeptieren. Der Inhaber des Lehrstuhls für Allgemeine Psychologie und Methodenlehre an der Universität Bamberg erläutert:

    „Wer hat sich nicht schon einmal merkwürdig gefühlt, wenn man aktuell eine Gesichtsmaske trägt? Denken die anderen, ich bin krank? Denken sie, ich habe Angst? Warum starren mich alle an? Dieses Gefühl, anders zu sein, hängt von der sogenannten ‚sozialen Norm‘ ab: Bisher sind uns Gesichtsmasken recht unvertraut. Wenn wir japanische Touristinnen und Touristen mit Masken sahen, war das bis vor kurzem schlichtweg ungewohnt und man wusste nicht, warum sie sie eigentlich tragen. Jetzt ist alles anders, COVID-19 regiert den Alltag, Bürgerinnen und Bürger sind verunsichert.

    Noch kurz bevor die Maskenpflicht eingeführt worden ist, führten wir eine experimentelle Studie mit 86 Testteilnehmerinnen und -teilnehmern durch und konfrontierten sie mit sozialen Gruppen, die unterschiedlich viele Masken und unterschiedliche Arten von Masken trugen. Das klare Ergebnis: Sobald sich einige Maskenträger in unserem sozialen Umfeld befinden, finden wir es gar nicht mehr so merkwürdig, eine Maske zu tragen. Die soziale Norm verändert sich schnell mit unserer sozialen Gruppe: Sobald alle Masken tragen, sind die Maskenträger die Normalität, und andere, die sich nicht daran halten, werden sich in Kürze seltsam fühlen. Die Studie ist ein wichtiger Beitrag, um klarzumachen: Wir brauchen die Solidarität aller, damit wir uns gut fühlen können und mit unserem Maske-Tragen helfen, Leben zu retten.“

    E-Mail: ccc@uni-bamberg.de, Tel.: 0951/863-1860

    Forschungsschwerpunkte:

    - Ästhetik, Design und Mode
    - Wahrnehmung und Verarbeitung menschlicher Gesichter
    - Akzeptanz von Innovationen
    - E-Mobilität
    - Verschwörungstheorien
    - Kunstwahrnehmung

    Weitere Informationen unter: www.uni-bamberg.de/allgpsych/news/artikel/neue-experimentelle-studie-ueber-die-akzeptanz-von-gesichtsmasken-in-zeiten-von-covid-19


    Weitere Informationen:

    http://www.uni-bamberg.de/allgpsych/news/artikel/neue-experimentelle-studie-uebe...


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler, jedermann
    Gesellschaft, Kunst / Design, Psychologie
    überregional
    Forschungsergebnisse, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).