idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
13.05.2020 12:50

Forschungsprojekt des ZZF erhält Potsdamer Preis für Wissenschaftskommunikation

Dr. Stefanie Eisenhuth Öffentlichkeitsarbeit
Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam (ZZF)

    Der »WISPoP – Potsdamer Preis für Wissenschaftskommunikation 2020« geht an Dr. Kerstin Brückweh sowie an die Promovierenden Clemens Villinger und Kathrin Zöllner vom Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam (ZZF). Das Team forscht zu den »Wendejahren« in Ostdeutschland und bindet Zeitzeugen intensiv in die eigene Arbeit ein. Die Ergebnisse dieses Dialogs zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit erscheinen als Buch – eingerahmt durch die Arbeiten einer Fotokünstlerin.

    Wie haben Menschen in Ostdeutschland die letzten Jahre der DDR, die friedliche Revolution und den anschließenden Systemwechsel in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft tatsächlich erlebt? Wo und wie machte sich der Wandel konkret bemerkbar? Diese Fragen standen im Mittelpunkt eines von Kerstin Brückweh geleiteten ZZF-Forschungsprojekts mit dem Titel »Die lange Geschichte der ›Wende‹. Lebenswelt und Systemwechsel in Ostdeutschland vor, während und nach 1989«. Über vier Jahre widmete sich das Team verschiedenen Bereichen der ostdeutschen Lebenswelt und stellte fest: Erstens, wer die neuen Bundesländer verstehen will, muss die gemachten Erfahrungen vor und nach dem Umbruch von 1989/90 miteinander verbinden und, zweitens, mit jenen Menschen ins Gespräch kommen, die diese Phasen erlebt haben. So entstand die Idee einer »Dialogreise« mit begleitendem Lesebuch. Im Sinne der »Citizen Science« wurden Zeitzeugen aktiv am Forschungsprozess beteiligt.

    An vier Abenden lud das Team im Januar 2020 an verschiedenen Orten in Ostdeutschland zum Dialog. »Im Umfeld des 30. Jubiläums der friedlichen Revolution wurde sehr emotional über die historischen Ereignisse und deren Erbe diskutiert. Wir wollten und wollen zu einer Versachlichung der Debatten auf der Basis von empirischer Forschung beitragen«, erklärt Kerstin Brückweh ihre Motivation. Überzeugt hat die Potsdamer Jury besonders die »Breite und Art der Kommunikation«. Auch sei durch das Projekt der »Mensch ins Zentrum gerückt«, mit den Zeitzeugen finde »ein direkter Austausch auf Augenhöhe statt«. Die »vielfach geforderte Citizen Science wird hier vorbildlich dialogisch gelebt«, lobt die Jury, denn die Öffentlichkeit werde nicht nur als »Zielgruppe« adressiert, sondern ist »durchweg Teilhaber«. Über diese Anerkennung freut sich Kerstin Brückweh besonders, denn sie ist überzeugt: »Wenn Wissenschaft gesellschaftlich relevant sein will, muss sie das Gespräch suchen.«

    Das Team reiste deshalb nach Brandenburg, Thüringen und Sachsen. »Um unsere Ergebnisse in die Öffentlichkeit zu tragen, erschienen uns jene Orte als besonders passend, zu denen wir auch konkret geforscht haben«, so Brückweh. »Dort hatten wir bereits Interviews mit Zeitzeugen geführt. Nun wollten wir gern mit ihnen über unsere Interpretationen reden«. Nach einer moderierten Gesprächsrunde auf der Bühne tauschten sich die Forscher in kleinen Gruppen mit den Gästen aus. Auf Postkarten konnten die Besucher zudem persönliche Erinnerungen an die DDR und die Wendezeit notieren. Begleitet wird die Reise durch ein Buchprojekt, an dem sich ebenfalls Zeitzeugen, aber auch andere Wissenschaftler, die Fotokünstlerin Clara Bahlsen und der politische Autor Christian Bangel beteiligten. Das fertige Werk soll im Herbst im Ch. Links Verlag erscheinen.

    Der »WISPoP – Potsdamer Preis für Wissenschaftskommunikation« wird jährlich von proWissen Potsdam e.V. und der Stiftung Potsdam Research Network an Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler aus Potsdam verliehen. Er ist mit 1.000 Euro dotiert.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Priv.-Doz. Dr. Kerstin Brückweh
    E-Mail: brueckweh@zzf-potsdam.de
    https://zzf-potsdam.de/de/mitarbeiter/kerstin-bruckweh

    Für weitere Fotos wenden Sie sich bitte an Dr. Stefanie Eisenhuth:
    eisenhuth@zzf-potsdam.de


    Weitere Informationen:

    https://zzf-potsdam.de/de/forschung/linien/die-lange-geschichte-der-wende-lebens... • Informationen zum Projekt
    https://zzf-potsdam.de/de/news/die-wende-im-gesprach-eine-dialogreise-durch-ostd... • Informationen zur Dialogreise
    https://www.christoph-links-verlag.de/index.cfm?view=3&titel_nr=9103 • Informationen zum Buch
    https://www.wis-potsdam.de/de/wispop-potsdamer-preis-wissenschaftskommunikation-... • Informationen zur Preisvergabe


    Bilder

    Das Dialogreise-Team am 22. Januar 2020 in Garrey (v.l.n.r.): Clemens Villinger, Kathrin Zöller, Kerstin Brückweh, Henrike Voigtländer, Katharina Hackl und Pia Kleine)
    Das Dialogreise-Team am 22. Januar 2020 in Garrey (v.l.n.r.): Clemens Villinger, Kathrin Zöller, Ker ...
    Stefanie Eisenhuth
    ZZF

    Dialogabend in der Pension »Zum weißen Raben« in Garrey am 22. Januar 2020
    Dialogabend in der Pension »Zum weißen Raben« in Garrey am 22. Januar 2020
    Stefanie Eisenhuth
    ZZF


    Anhang
    attachment icon Pressemitteilung

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Studierende, Wissenschaftler, jedermann
    Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Kulturwissenschaften, Politik
    überregional
    Wettbewerbe / Auszeichnungen
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).