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14.07.2020 11:00

Katharina Kohse-Höinghaus im Interview: Wir sollten das Klima immer mitdenken

Michael Dröscher Pressereferat
Gesellschaft deutscher Naturforscher und Ärzte e. V.

    Katharina Kohse-Höinghaus, Chemie-Professorin an der Universität Bielefeld, im Interview über kluge Strategien für die Energiewende, China als Forschungsnation und Wissenschaftlerinnen in Männerdomänen

    Katharina Kohse-Höinghaus engagiert sich für eine konsequente Energiewende – in Deutschland und auch international. Dabei ist ihre Motivation der unübersehbare Klimawandel. Sie weist darauf hin, dass der Klimawandel zu weltweiten Verwerfungen führen wird. Sie fordert, dass wir vehement umsteuern und dafür sorgen, dass so bald wie möglich sehr viel weniger Treibhausgase freigesetzt werden. Dafür müssten alle Sektoren des Energiesystems umgestaltet werden, also nicht nur die Energieversorgung, sondern auch Industrie, Mobilität und Gebäudetechnik. Europa könnte durch geschickte Kombination lokaler Lösungen als erster Kontinent klimaneutral werden.Gerade chemische Energieträger würden dazu einen wichtigen Beitrag leisten, wenn z.B. fossiles Erdgas durch synthetisches Methan ersetzt wird. Sie begrüßt die Wasserstoffstrategie des Bundes, insbesondere, wenn es um den Einsatz des sogenannten grünen Wasserstoffs geht, der mit Wind- und Sonnenenergie hergestellt wird. Auch China nehme die Herausforderungen des Klimawandels ernst und investiere massiv in die Forschung, sagt Katharina Kohse-Höinghaus, die sich seit zwanzig Jahren mit chinesischen Wissenschaftlern in gemeinsamen Projekten engagiert.

    Ein wichtiges Thema für Katharina Kohse-Höinghaus ist die Förderung von Frauen in der Wissenschaft. Sie selbst sei immer am besten damit gefahren, ihre Bedürfnisse und Lösungsvorschläge klar auszusprechen und habe damit in den meisten Fällen dafür auch Unterstützung gefunden. Sie hält viel von diversen Teams, in denen Menschen aus unterschiedlichen Fachgebieten und Weltregionen zusammenarbeiten. Dabei versucht sie, jungen Wissenschaftlerinnen Zutrauen in ihre eigenen Fähigkeiten zu vermitteln und spricht sich für die Aufbau von Austauschplattformen aus.

    Zur Person

    Für Katharina Kohse-Höinghaus beginnt gerade die zweite Amtszeit als Senior-Professorin für Physikalische Chemie an der Universität Bielefeld. In dieser Funktion setzt die 68-jährige Wissenschaftlerin ihre Forschungsarbeit fort. Sie ist international bekannt für die Diagnostik von Verbrennungsvorgängen mittels Laserspektroskopie und Massenspektrometrie.

    1994 nahm die Wissenschaftlerin ihre Tätigkeit in Bielefeld auf. Dort hatte sie bis 2017 einen Lehrstuhl für Physikalische Chemie inne und wirkte von 2001 bis 2003 als Prorektorin für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs. Seit 2017 ist sie Ehrensenatorin der Universität Bielefeld. Bevor sie nach Ostwestfalen ging, forschte Kohse-Höinghaus am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt in Stuttgart, beim Department of Mechanical Engineering der Stanford Universität sowie im Molecular Physics Laboratory des SRI International (ausgegründetes Forschungsinstitut der Stanford Universität). 1992 habilitierte sie sich mit einem Thema aus der Energietechnik an der Universität Stuttgart.

    Auf Initiative von Katharina Kohse-Höinghaus wurde im Jahr 2000 eines der ersten deutschen Mitmachlabore namens teutolab gegründet; seither hat sie das Projekt intensiv begleitet. In Zusammenarbeit mit engagierten Lehrkräften veranstaltet teutolab Workshops für naturwissenschaftlich interessierte Schülerinnen und Schüler aller Jahrgangsstufen. Jahr für Jahr machen Tausende junge Leute mit. Teutolabs gibt es inzwischen in mehreren Fächern an der Universität Bielefeld. Darüber hinaus entstanden Satellitenlabore in der Region Bielefeld und im europäischen Ausland, in Afrika und Asien.

    Für ihr Engagement im Rahmen von teutolab erhielt Katharina Kohse-Höinghaus im Jahr 2007 das Bundesverdienstkreuz am Bande. 2008 wurde sie in die Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina berufen. Die international renommierte Wissenschaftlerin ist Mitglied weiterer Akademien sowie zahlreicher Gremien und Wissenschaftseinrichtungen im In- und Ausland und erhielt viele Auszeichnungen. Unter anderem wurden ihr Ehren- und Gastprofessuren in mehreren Ländern zuerkannt. Im Jahr 2007 wurde sie als erste Frau zur Präsidentin der traditionsreichen Deutschen Bunsen-Gesellschaft gewählt. Pionierin war Katharina Kohse-Höinghaus auch als Präsidentin des International Combustion Institute mit Sitz in Pittsburgh, USA. Als erste Europäerin bekleidete sie dieses Amt von 2012 bis 2016.

    Das vollständige Interview finden Sie auf www.gdnae.de


    Weitere Informationen:

    https://www.gdnae.de
    https://www.uni-bielefeld.de/teutolab/fachorientiert/chemie/index.html - Teutolab
    https://www.rsm.tu-darmstadt.de/home_rsm/news_rsm/news_details_393984.de.jsp Positionspapier „Energiewende: verlässlich, machbar, technologieoffen“


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Lehrer/Schüler, Studierende, Wissenschaftler
    Chemie, Energie, Gesellschaft, Politik, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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