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26.08.2020 10:36

Sprachenrechte - Neu an der UDE: Judith Purkarthofer

Alexandra Nießen Ressort Presse - Stabsstelle des Rektorats
Universität Duisburg-Essen

    Auf Polnisch heißt Sprachen lernen języki studiów. Aber welche und wie viele lernen Kinder? Die des Geburtsortes? Oder des Heimatlandes der Eltern? Und wer bestimmt das? Die neue Juniorprofessorin für Germanistische Linguistik Dr. Judith Purkarthofer untersucht an der Universität Duisburg-Essen (UDE), wie Sprache sozial ein- oder ausschließt.

    Aktuell beschäftigt sich die 37-Jährige mit Sprache in Pflegefamilien. Was passiert mit Sprachen von Kindern, wenn sie in einer Familie untergebracht werden, in der Deutsch gesprochen, was sie in ihrer bisherigen Familie nicht der Fall war? Wie ist das rechtlich geregelt und gibt es Unterschiede zwischen Deutschland, Österreich und Norwegen? „Mich interessiert besonders, wie sich gesellschaftliche Diskussionen über Ein- und Mehrsprachigkeit auf die Entscheidungen der Jugendhilfe auswirken“, so die Professorin.

    Zudem möchte sie empirisch untersuchen, wie politisch bestimmt wird, welche Sprachen in öffentlichen und privaten Medien genutzt werden. Angefangen bei zeitlich beschränkten Programmen für Minderheitensprachen, die es etwa in Österreich für Slowenisch gibt, bis zu vorgegebenen Musikquoten in der Mehrheitssprache eines Landes wie in Frankreich. In Deutschland gibt es mehrsprachige Kommunikation etwa im Auslandsrundfunk der Deutschen Welle, der in rund 30 Sprachen sendet, oder in einem der etwa 180 nichtkommerziellen freien Radios. Purkarthofer: „Für meine Forschung sind besonders sie als Sprachlernumgebungen, aber auch als Ort des gesellschaftlichen Spracherlebens sehr interessant.“ Weitere Forschungen plant sie in mehrsprachigen Schulen und Kitas.

    Judith Purkarthofer studierte Angewandte Sprachwissenschaft, Schwerpunkt Soziolinguistik (2001 bis 2007) mit Auszeichnung an der Universität Wien und arbeitete dann bis 2012 in Projekten wie Bürgermedien (z.B. European Women’s Radio History) und Vereinen. Von 2012 bis 2015 war sie Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Uni Wien, wo sie 2014 mit Auszeichnung promoviert wurde. Danach forschte sie als Postdoktorandin am Center for Multilingualism in Society across the Lifespan der Universität Oslo (2015-2019). Bevor sie an die UDE kam, war sie Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Humboldt-Universität zu Berlin.

    Purkarthofers Professur für Germanistische Linguistik gehört zu dem vom Bund aufgelegten Programm zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses (WISNA). Es soll jungen Wissenschaftlern einen transparenten und planbaren Weg in die Professur auf Lebenszeit bieten. Bisher werden deutschlandweit 468 dieser „Tenure-Track-Professuren“ gefördert, davon 23 an der UDE.

    Hinweis für die Redaktion:
    Ein Foto von Prof. Dr. Judith Purkarthofer (Fotonachweis: UDE/Frank Preuß) stellen wir Ihnen unter folgendem Link zur Verfügung:
    https://www.uni-due.de/imperia/md/images/pool-ps/downloads/purkarthofer_judith_p...

    Redaktion: Alexandra Nießen, 0203/37 9-1487, alexandra.niessen@uni-due.de


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Jun.-Prof. Dr. phil. Judith Purkarthofer, judith.purkarthofer@uni-due.de
    https://www.uni-due.de/germanistik/purkarthofer/


    Bilder

    Prof. Dr. Judith Purkarthofer, soziale Sprachexpertin
    Prof. Dr. Judith Purkarthofer, soziale Sprachexpertin

    UDE/Frank Preuß


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Lehrer/Schüler, Studierende, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler, jedermann
    Gesellschaft, Kulturwissenschaften, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Politik, Sprache / Literatur
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Personalia
    Deutsch


     

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