idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
27.08.2020 10:37

Die (un)sichtbare Dürre: TU Bergakademie Freiberg untersucht Auswirkungen auf Grundwasser und Wasserqualität

Luisa Rischer Pressestelle
Technische Universität Bergakademie Freiberg

    Eigentlich ist der Sommer 2020 laut Deutschen Wetterdienstes ein ganz normaler – weder zu trocken noch zu nass. Was sich jedoch aktuell vor allem in den tieferen Bodenschichten zeigt, ist die extreme Trockenheit der letzten Jahre. Die Folgen der vergangenen milden Winter und heißen Sommer waren bisher unsichtbar, sind aber jetzt besonders in Sachsen spürbar. Betroffen sind grundwassergespeiste Flüsse und Seen sowie der Wald. Was das für das Grundwasser und die Wasserqualität in deutschen Seen bedeutet, erklärt Prof. Dr. Traugott Scheytt von der TU Bergakademie Freiberg.

    „Im Detail machen uns vor allem die sinkenden Grundwasserspiegel, die damit verbundenen Engpässe in der Trinkwasserversorgung und der Wasserqualität sowie die absterbenden Bäume große Sorgen“, erklärt Prof. Dr. Traugott Scheytt. Grund dafür ist die fehlende Grundwasserneubildung. „Immer mehr Wasser fließt aus den Seen und Flüssen ab und viel zu wenig strömt zu. Das hat nicht nur Auswirkungen auf den Wasserpegel, sondern auch auf die Wasserzusammensetzung. So können beispielsweise Nährstoffe wie Nitrat, Eisen oder Sulfat schneller einsickern und entziehen dem Grundwasser Sauerstoff. Dieser sauerstoffarme Zustrom kann die Wasserqualität in Seen und Flüsse nachhaltig beeinflussen und auch zum Absterben von Fischen und anderen Lebewesen führen. Ein Teufelskreis, wo doch gleichzeitig der Wasserverbrauch in Zeiten der Trockenheit besonders hoch ist.

    „Ziel muss es sein, die sinkenden Vorräte wiederherstellen. Dafür untersuchen wir aktuell gemeinsam mit weiteren Partnern die Wechselwirkung zwischen Oberflächen- und Grundwasser, die Ursachen für den Sauerstoffmangel sowie mögliche Belüftungsmaßnahmen in ausgewählten Seen, wie dem Speicherbecken in Lohsa“, so Prof. Scheytt. Der Freiberger Professor hat im August 2018 die Professur für Hydrogeologie und Hydrochemie am Institut für Geologie der TU Bergakademie Freiberg übernommen.

    Zudem ist er Sprecher des Zentrums für Wasserforschung an der TU Bergakademie Freiberg, in welchem die vorhandenen Kompetenzen zum Thema Wasser gebündelt werden und Wissenschaftler/innen verschiedener Fachbereiche an Projekten zu den Ursachen und Auswirkungen von Trockenheit und Überschwemmung forschen, aber auch zu möglichen Gegenmaßnahmen.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Prof. Traugott Scheytt; Tel.: 03731-392775; Email: traugott.scheytt@geo.tu-freiberg.de


    Weitere Informationen:

    https://tu-freiberg.de/geo/hydro


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Studierende, Wissenschaftler
    Geowissenschaften, Meer / Klima, Tier / Land / Forst, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).