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26.11.2020 13:52

Drei Wissenschaftlerinnen erhalten den Vontobel-Preis für ihre Altersforschung

Melanie Nyfeler Kommunikation
Universität Zürich

    Edlira Luca von UniversitätsSpital Zürich, Anne-Laure Mahul-Mellier von der EPFL Lausanne und Jenna Wünsche von der Universität Basel erhalten den diesjährigen Vontobel-Preis für Altersforschung. Die Forscherinnen werden für ihre Arbeiten im Bereich Muskelregeneration, Parkinson und Wohlbefinden im Alter ausgezeichnet.

    Das Zentrum für Gerontologie der Universität Zürich verleiht dieses Jahr den Vontobel-Preis an drei Forscherinnen, die jede 10'000 Schweizer Franken erhalten. Die eingegangenen wissen-schaftlichen Arbeiten zeugten von hoher Forschungsqualität und deckten ein breites Spektrum ab.

    Der Ursache von Muskelschwund auf der Spur

    Edlira Luca von der Klinik für Endokrinologie, Diabetologie und Klinische Ernährung des Universi-tätsSpitals Zürich untersuchte mit modernsten molekularbiologischen Methoden die Rolle einer Genfamilie bei der Muskelregeneration. Luca konnte zeigen, dass ein ausgeklügeltes Netzwerk von fünf verschiedenen mikroRNAs die Kommunikation der Muskelzelle mit der Aussenwelt regu-liert und somit die Neubildung von Muskelgewebe nach einer Verletzung beeinflusst. Damit leistet sie einen wichtigen Beitrag zum Verständnis von Muskelschwund. Bei älteren Menschen regene-rieren die Muskelzellen schlechter, was weniger Muskelkraft und funktionelle Einschränkungen zur Folge haben kann. Luca und ihr Team zeigten, dass eine Genexpression die Muskelregeneration bei alten Mäusen signifikant verbesserte. Die Resultate liessen sich auch bei menschlichen Mus-kelzellen bestätigen.

    Aktives Gestalten des Wohlbefindens

    Jenna Wünsche von der Entwicklungs- und Persönlichkeitspsychologie der Universität Basel er-forschte in einer Längsschnittstudie, wie ältere Paare ihr individuelles und partnerschaftliches Wohlbefinden stabilisieren und wie dies auch angesichts des nahenden Todes aufrechterhalten werden kann. Dabei gelingt es den meisten Paaren, das eigene Wohlbefinden von der Entwick-lung des Wohlbefindens des Partners abzukoppeln. Dies ist ein klarer Hinweis dafür, dass die Lebensqualität nicht direkt vom Alter oder der Todesnähe abhängen, sondern hauptsächlich vom individuellen und partnerschaftlichen Gestalten des Wohlbefindens. Die Arbeit trägt so dazu bei, die Entwicklung von individueller und paarbezogener Lebensqualität im Alter im sozialen Kontext besser zu verstehen.

    Früherkennung von Parkinson möglich

    Anne-Laure Mahul-Mellier vom Laboratory of Molecular and Chemical Biology of Neurodegenera-tion der EPFL Lausanne konnte die molekularbiologischen Mechanismen aufklären, die für Ent-stehung von Lewy Bodies verantwortlichen sind. Diese Gewebestrukturen in Nervenzellen sind Aggregate von Fibrillen und gelten als Ursachen für die Entwicklung von Parkinson. Mit ihrem neuronalen Modell kann die Preisträgerin zusammen mit ihrem Team die biochemischen, struktu-rellen und räumlich-organisatorischen Vorgänge der Fibrillenbildung auf zellulärer Ebene reprodu-zieren. Sie zeigt, dass die Neurodegeneration und synaptische Dysfunktion vor allem durch die Prozesse, die zur Fibrillenbildung führen, verursacht werden und nicht durch die Fibrillen selbst. Diese Erkenntnisse könnten neue Wege zur Früherkennung und Behandlung von Parkinson eröffnen.

    Vontobel-Preis für Alter(n)sforschung

    Das Zentrum für Gerontologie der Universität Zürich verleiht jährlich den von der Vontobel-Stiftung dotierten Preis für Alter(n)sforschung der Universität Zürich. Damit soll die gerontologi-sche Forschung in der Schweiz in verschiedensten Wissenschaftsgebieten gefördert und auch die Öffentlichkeit zu Fragen des Alterns in der Gesellschaft sensibilisiert werden. Mit dem Preis-geld von insgesamt 30'000 Franken werden herausragende wissenschaftliche Nachwuchstalen-te ausgezeichnet. Teilnahmeberechtigt sind Forscherinnen und Forscher, die in der Schweiz tätig sind oder einen engen Bezug zur Schweiz haben.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Kontakte:
    Media Relations
    Universität Zürich
    Tel. +41 44 634 44 67
    E-Mail: mediarelations@kommunikation.uzh.ch


    Weitere Informationen:

    https://www.media.uzh.ch/de/medienmitteilungen/2020/Vontobel.html


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Medizin, Psychologie
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wettbewerbe / Auszeichnungen
    Deutsch


     

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