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15.03.2021 10:09

Mit chemischen Verbindungen zu neuen Krebstherapie-Formen: Neuartiger umweltschonender Ansatz zur Peptidmodifizierung

Thomas Richter Öffentlichkeitsarbeit
Georg-August-Universität Göttingen

    Die Möglichkeit, zwei Peptide miteinander zu verknüpfen, ist eine besonders effiziente Methode zur Synthese multifunktionaler Biomoleküle. Konventionell wird dies bislang durch mehrstufige Verfahren der Peptidherstellung erreicht, was jedoch sehr zeit- und ressourcenintensiv ist. Forscherinnen und Forscher der Universität und der Universitätsmedizin Göttingen haben nun einen ressourcenschonenden Ansatz entwickelt, der Zugang zu Molekülen mit neuen biologischen Aktivitäten gegen Krebszelllinien ermöglicht. Die Ergebnisse sind in der Fachzeitschrift Science Advances erschienen.

    (pug) Das Team um Prof. Dr. Lutz Ackermann von der Fakultät für Chemie der Universität Göttingen nutzte dafür eine experimentelle Methode, um verschiedene Biomoleküle, wie Zucker und Terpene, mit Peptiden zu verbinden. Dabei wird eine reaktionsträge Kohlenstoff-Wasserstoff-Bindung ausgenutzt, die in der Aminosäure Tryptophan natürlich vorkommt. Der Schlüssel zum Erfolg war ein robuster Mangankomplex als Katalysator, der die Geschwindigkeit der chemischen Reaktion beschleunigt. Um das Potenzial der Methode vollends auszuschöpfen, legte das Team einen besonderen Schwerpunkt auf die Herstellung von zyklischen, also ringförmigen Peptiden. Diese sind stabiler gegenüber einem enzymatischen Abbau und aufgrund ihrer starren 3-D-Struktur herausragende Leitmotive für die Medikamentenentwicklung.

    „Das Projekt vereint die unterschiedlichen Expertisen der Teammitglieder aus Deutschland, Griechenland, Litauen, China und Brasilien sowie das Potenzial der Kombination von chemischen und biomedizinischen Studien, die zu Verbindungen mit besonderen Antikrebsaktivitäten führten“, sagt Ackermann. „Darüber hinaus hat die Zusammenarbeit zwischen unserer und der Gruppe um PD Dr. Dr. Lena-Christin Conradi an der Universitätsmedizin Göttingen dafür gesorgt, dass unsere Erkenntnisse weit über die Chemie hinaus genutzt werden können. Durch die neue umweltfreundliche Methode konnten wir die klinisch relevanten biologischen Aktivitäten gegen Krebszellen aufdecken.“


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Prof. Dr. Lutz Ackermann
    Georg-August-Universität Göttingen
    Institut für Organische und Biomolekulare Chemie
    Tammannstrasse 2, 37077 Göttingen
    Telefon: 0551 3933202
    Lutz.Ackermann@chemie.uni-goettingen.de


    Originalpublikation:

    N. Kaplaneris, F. Kaltenhӓuser, G. Sirvinskaite, S. Fan, T. De Oliveira, L.-C. Conradi, L. Ackermann, "Late-Stage Stitching Enabled by Manganese-Catalyzed C–H Activation: Peptide Ligation and Access to Cyclopeptides" Sci. Adv. 2021, 9, eabe6202. https://advances.sciencemag.org/content/7/9/eabe6202/tab-article-info


    Bilder

    Prof. Dr. Lutz Ackermann
    Prof. Dr. Lutz Ackermann
    Universität Göttingen


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Chemie, Medizin
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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