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25.03.2021 11:00

Bewertung der Nachhaltigkeitsauswirkungen von Produkten und Dienstleistungen

Jan Vestweber Pressestelle
Universität Witten/Herdecke

    ZNU-Zentrum für Nachhaltige Unternehmensführung der Universität Witten/Herdecke und Öko-Institut machen die Nachhaltigkeitsziele der Agenda 2030 für Unternehmen, Produkte und Produktpolitik messbar. Dies schließt die Bewertung des Produktnutzens ein. Zur einfachen Handhabung steht eine komfortable Software zur freien Nutzung bereit.

    Bislang existieren kaum Methoden zur integrierten Analyse und Bewertung der Nachhaltigkeit von Produkten und Dienstleistungen, die auf global einheitlichen und akzeptierten Zielen basieren. Eine im Rahmen des Forschungsprojekts „SDG-Bewertung“ entwickelte Methode schafft nun Abhilfe. „Mit unserer Methode ist es erstmals möglich, den Beitrag zur Erreichung der Nachhaltigkeitsziele auf Ebene von Produkten und Dienstleistungen zu messen und festzustellen, mit welchen Stellschrauben die Performance verbessert werden kann“, sagt Dr. Ulrike Eberle, Projektleiterin und Leiterin der Forschung am ZNU. “Dies trägt nicht zuletzt zu mehr Transparenz entlang der Lieferkette zur menschenrechtlichen Sorgfaltspflicht bei – eine Anforderung, die heute vor dem Hintergrund des Lieferkettengesetzes wichtiger denn je ist.“

    Die Methode „SDG-Evaluation of Products (SEP)“ nutzt als Maßstab die Agenda 2030 der Vereinten Nationen mit ihren 17 Nachhaltigkeitszielen (engl. Sustainable Development Goals, SDG) und 169 Unterzielen, die die Staatengemeinschaft im September 2015 verabschiedet hat. Die Methodenentwicklung wurde vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert.

    Die Methode SEP besteht aus drei Bausteinen und fußt auf der Herangehensweise der Ökobilanz. Das Herzstück der Methode ist die Nachhaltigkeitsbewertung. Sie misst den Beitrag des Produkts bzw. der Dienstleistung zu den jeweiligen SDGs anhand der festgelegten Indikatoren. Das Ergebnis zeigt, bei welchen Nachhaltigkeitsthemen das Produkt bereits gut ist und bei welchen noch Handlungsbedarf besteht.

    Um die Bewertung zu vervollständigen, kann eine Analyse des gesellschaftlichen Nutzens ergänzt werden. Dadurch lassen sich mit Blick auf die SDGs zusätzliche Nutzenaspekte der betrachteten Produkte und Dienstleistungen jenseits ihres Kernnutzens identifizieren.
    „Eine detaillierte Nutzenanalyse ermöglicht Unternehmen eine umfassendere Systembetrachtung bei der Nachhaltigkeitsanalyse“, sagt Martin Möller, stellvertretender Projektleiter und Senior Researcher am Öko-Institut. „Darüber hinaus kann diese die Faktenbasis für die politische Bewertung unterschiedlicher Handlungsoptionen verbessern, beispielsweise im Rahmen der Chemikalien- oder Produktpolitik.“

    Um die Anwendung der Nachhaltigkeitsbewertung zu vereinfachen, wurde im Rahmen des Vorhabens zudem die Software ProFitS entwickelt, die frei genutzt werden kann.

    Download der Broschüre „SDG-Evaluation of Products -SEP” unter: www.sdg-evaluation.com
    Download der Broschüre PROSAplus unter: www.prosa.org
    Zugang zu ProFitS: www.prosa.org & www.sdg-evaluation.com

    Ansprechpartner:innen:
    ZNU-Zentrum für Nachhaltige Unternehmensführung der Universität Witten/Herdecke:
    Dr. Ulrike Eberle, Leitung Forschung und Projektleiterin SDG-Bewertung
    E-Mail: ulrike.eberle@uni-wh.de
    Tel.: 02302-926-545

    Patricia Kief, Marketing ZNU
    E-Mail: patricia.kief@uni-wh.de
    Tel.: 02302-926-862

    Öko-Institut e.V.
    Martin Möller, stv. Projektleitung SDG-Bewertung
    E-Mail: m.moeller@oeko.de
    Tel.: 0761-45295-256

    Pressestelle des Öko-Instituts
    E-Mail: presse@oeko.de
    Tel.: 030-405085-333

    Das Verbundvorhaben „SDG-Bewertung - Weiterentwicklung einer Nachhaltigkeitsbewertungsmethode auf Basis der Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen (Agenda 2030)“ wurde mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) im Förderschwerpunkt Sozialökologische Forschung unter den Förderkennzeichen 01UT1901A und 01UT1901B gefördert und vom ZNU-Zentrum für Nachhaltige Unternehmensführung der Universität Witten/Herdecke (Projektleitung) in Kooperation mit dem Öko-Institut e.V. durchgeführt. Laufzeit: 05/2019-10/2020.


    Über uns:
    Die Universität Witten/Herdecke (UW/H) nimmt seit ihrer Gründung 1982 eine Vorreiterrolle in der deutschen Bildungslandschaft ein: Als Modelluniversität mit über 2.700 Studierenden in den Bereichen Gesundheit, Wirtschaft und Kultur steht die UW/H für eine Reform der klassischen Alma Mater. Wissensvermittlung geht an der UW/H immer Hand in Hand mit Werteorientierung und Persönlichkeitsentwicklung.

    Das ZNU – Zentrum für Nachhaltige Unternehmensführung ist ein anwendungsorientiertes Forschungsinstitut innerhalb der Fakultät für Wirtschaft und Gesellschaft. Als Nachhaltigkeitsinitiative von Wirtschaft und Wissenschaft arbeitet das ZNU in den Bereichen Forschung, Lehre, Weiterbildung und Konferenzen daran, Nachhaltigkeit für Führungskräfte von heute und morgen greifbar zu machen und für die Chancen Nachhaltiger Unternehmensführung zu begeistern unter dem Motto: driving sustainable change.

    Hierzu wurde insbesondere der ZNU-Standard Nachhaltiger Wirtschaften entwickelt, der Unternehmen unterstützt, ihren Betrieb nachhaltiger zu führen und einen aktiven, messbaren Beitrag zum nachhaltigen Wandel in Wirtschaft und Gesellschaft zu leisten. Der ZNU-Standard Nachhaltiger Wirtschaften fordert Verbesserung, aktiviert an den Standorten Potenziale, fördert die Entwicklung nachhaltigerer Prozesse und Produkte und ermöglicht eine systematische Differenzierung im Wettbewerb.

    Der ZNU-Management-Standard wird nun durch die Methode SEP – SDG Evaluation of Products ergänzt. Sie ermöglicht, den Beitrag von Produkten zu Nachhaltigkeit entlang der jeweiligen Wertschöpfungsketten zu analysieren und zu bewerten und Optimierungspotenziale zu identifizieren.

    Witten wirkt. In Forschung, Lehre und Gesellschaft.

    Das Öko-Institut ist eines der europaweit führenden, unabhängigen Forschungs- und Beratungsinstitute für eine nachhaltige Zukunft. Seit der Gründung im Jahr 1977 erarbeitet das Institut Grundlagen und Strategien, wie die Vision einer nachhaltigen Entwicklung global, national und lokal umgesetzt werden kann. Das Institut ist an den Standorten Freiburg, Darmstadt und Berlin vertreten.

    www.oeko.de | blog.oeko.de | twitter.com/oekoinstitut | www.oeko.de/e-paper


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wirtschaftsvertreter
    Umwelt / Ökologie, Wirtschaft
    überregional
    Kooperationen
    Deutsch


     

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