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10.06.2021 14:57

Steinmeier: Wir befinden uns mitten im Umbruch ins postfossile Zeitalter

Klaus Jongebloed Pressestelle
Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU)

    Bundespräsident und DBU eröffnen „Woche der Umwelt“

    Osnabrück/Berlin. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier bereitet die Menschen in Deutschland wegen der Klimakrise auf eine „Transformation der Gesellschaft in einer gewaltigen Dimension“ vor. Der ressourcenschonende Umgang mit der Erde sei zugleich „nur durch eine globale Anstrengung zu bewältigen“, sagte er in einer wegweisenden Klimarede auf der „Woche der Umwelt“ im Park seines Amtssitzes Schloss Bellevue. „Wir befinden uns mitten im Umbruch ins postfossile Zeitalter“, so das Staatsoberhaupt.

    Die mittlerweile sechste Auflage der Woche der Umwelt (WdU) unter dem Motto „So geht Zukunft!“ findet heute (Donnerstag) und morgen in bewährter Partnerschaft von Bundespräsident und der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) statt, dieses Mal wegen der Corona-Pandemie aber im hybriden Format – teils in Präsenz im Park von Schloss Bellevue, teils in digitalen Fachforen. Per Livestream ist alles hautnah zu verfolgen; alle Infos finden sich hier: https://www.woche-der-umwelt.de/. DBU-Generalsekretär Alexander Bonde sagte, die Woche der Umwelt solle „ein großer Ansporn sein, sich für den Erhalt unseres Planeten zu engagieren“. Und sie fordere mit ihrem Versprechen „So geht Zukunft!“ trotz einer der größten globalen Krisen der Menschheit dazu auf, „mit Mut, Ideen und Innovationen Lösungen für mehr Klima-, Umwelt-, Ressourcen- und Artenschutz zu finden“. Ein Schlüssel sei die Circular Economy, eine umfassende Kreislaufwirtschaft. Bonde: „Wir müssen lernen, in Kreisläufen zu leben, denken und zu handeln. Der Raubbau an Rohstoffen muss enden.“

    EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und US-Klimabeauftragter John Kerry nehmen teil

    Dass Klima- und Umweltschutz nicht nur in Deutschland, sondern europa- und weltweit ganz oben auf der politischen Agenda stehen, zeigt die Teilnahme zweier Persönlichkeiten bei der WdU: EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und US-Klimaschutzbeauftragter John Kerry. Er skizzierte per Videobotschaft Zukunftsstrategien seines Landes unter dem neuen US-Präsidenten Joe Biden. Dieser hatte den Austritt seines Vorgängers Donald Trump aus dem Pariser Klimaschutzabkommen von 2015 rückgängig gemacht. Während von der Leyen keinen Zweifel daran ließ, dass die Europäische Union alles daran setzen werde, den europäischen Grünen Deal umzusetzen und ein klimaneutrales Wirtschaften in der EU bis 2050 zu erreichen, mahnte Kerry „weltweite Anstrengungen“ an, um katastrophale Folgen der Klimakrise zu verhindern. Die USA seien dazu bereit. Bis 2030 wolle sein Land den Ausstoß an Treibhausgasen im Vergleich zu 2005 halbieren. US-Präsident Biden wolle in allen Wirtschaftssektoren eine Abkehr von Kohlenstoff. Kerry: „Diese Dekade ist entscheidend im Kampf gegen die Klimakrise, vor uns liegt enorm viel Arbeit. Aber darin steckt ein riesiges Wirtschaftspotenzial.“ Es entstehe „ein Billionen-Markt“ mit gutbezahlten Jobs „auf beiden Seiten des Atlantiks“ und mit neuen Technologien für saubere Energien.

    „Veränderungen in allen Bereichen des Alltags“

    Bundespräsident Steinmeier sagte in seiner Rede, es freue ihn „sehr, dass sich die Vereinigten Staaten dazu entschieden haben, dem Pariser Klimaabkommen wieder beizutreten“. Die Weltklimakonferenz hatte seinerzeit unter anderem beschlossen, die Weltwirtschaft auf klimafreundliche Weise zu verändern und die menschengemachte Erderwärmung bis zum Jahr 2100 auf unter zwei Grad Celsius und sogar möglichst unter 1,5 Grad Celsius im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter zu begrenzen. Die Klima-Ziele seien keineswegs abstrakt und fern, so Steinmeier. „Setzen wir sie um, so werden wir Veränderungen in allen Bereichen des Alltags spüren – in der Landwirtschaft, in der Energieversorgung, vor allem im Wohnungsbau und im Verkehr.“ Aufbruchserwartung und Umbruchsangst würden miteinander ringen, so der Bundespräsident weiter. Was zu hoffen und was zu fürchten sei, „sind Fragen einer Gesellschaft, die im Übergang ist, in einer großen Transformation, die viele zu Recht mit der industriellen Revolution des 19. Jahrhunderts vergleichen“. Anders als damals gehe es heute jedoch nicht mehr um den „Aufstieg der fossilen Industrialisierung“. Steinmeier: „Wir befinden uns mitten im Ausstieg daraus.“

    Winter ohne Schneemänner

    Es sei klar, dass der Planet „durch den übermäßigen Verbrauch von Ressourcen in Gefahr ist“ - doch der Weg aus diesem Risiko „noch lange nicht“. Der Bundespräsident brachte für den Weg in eine klimaneutrale Zukunft gewissermaßen einen neuen Generationenvertrag für Klimaschutz ins Gespräch: So wie die jungen Menschen in der Corona-Pandemie zurückgesteckt hätten, um Ältere und Gefährdete zu schützen, „so müssen wir uns jetzt anstrengen, um ihre Zukunft und die Zukunft künftiger Generationen zu schützen.“ Denn Klimawandel sei schon jetzt sicht- und spürbar und verändere bereits „unser Leben: Er zeigt sich in den Gezeiten, die sich verschieben, in den Wintern ohne Schneemänner“ und auch „in gefährlich trockenen Böden und Wäldern“.


    Weitere Informationen:

    https://www.dbu.de/123artikel39036_2442.html Online-Pressemitteilung


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Biologie, Energie, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie, Wirtschaft
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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