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26.09.2021 14:18

"Die DDR hat’s nie gegeben" – Ausstellung der KHM-Diplomandin Anne Arndt im Museum Morsbroich Leverkusen

Ute Dilger Referat für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Kunsthochschule für Medien Köln

    Die Ausstellung von Anne Arndt, Diplomandin der KHM und diesjährige Förderpreisträgerin der Gleichstellung an der KHM für Künstlerinnen, wird vom Museum Morsbroich präsentiert.

    1. Oktober 2021 – 24. April 2022
    Eröffnung; 1. Oktober, 18 Uhr im Rahmen der Kunstnacht Leverkusen
    Museum Morsbroich, Leverkusen, Projekträume

    Einladung zur Pressevorbesichtigung im Museum Morsbroich:
    Donnerstag, 30. September 2021, 11 Uhr in Anwesenheit der Künstlerin

    Wir laden Sie herzlich zum Presserundgang ein und freuen uns auf Ihr Kommen.
    Bitte geben Sie uns per Mail eine kurze Rückmeldung, ob Sie teilnehmen können.
    museum-morsbroich@kulturstadtlev.de

    „Das Land, in dem ich geboren wurde, existiert nicht mehr und dennoch ist meine Identität eng mit ihm verbunden.“ (Anne Arndt)

    Was bedeutet der Verlust von Heimat? Welche Folgen hat der Untergang eines Staates für die Gesellschaft, welche für die eigene Identität? Verändert sich Erinnerung im Laufe der Zeit und welchen Einfluss hat dies auf unser gegenwärtiges Handeln?

    Anne Arndt, geboren in Schwerin, gehört zur dritten und somit letzten Generation Ost. Die Preisträgerin des diesjährigen KHM-Förderpreises für Künstlerinnen setzt sich in ihrer Installation "Die DDR hat’s nie gegeben" kritisch mit dem Erbe der DDR auseinander. Am Beispiel einer ehemaligen Bunkeranlage an der Ostsee, die zu DDR-Zeiten als militärische Überwachungsanlage für Staatsflüchtige genutzt wurde und heute Teil eines beliebten Touristenortes ist, hinterfragt Anne Arndt unseren öffentlichen Lebensraum als Spiegel gesellschaftlicher Macht- und Erinnerungsstrukturen. Die durch Stranderosion allmählich in der Ostsee versinkende Bunkeranlage dient dabei als Metapher für den Umgang mit der Geschichte und dem Erbe der DDR.

    "Die DDR hat’s nie gegeben" – der Titel der Arbeit bezieht sich auf ein bekanntes Graffiti, das sich an den Fundamentresten des nach der Wende abgerissenen Palast der Republik in Berlin befand. Einst Sitz der Volkskammer und Wahrzeichen der DDR, stellt der Ort bis heute durch den jüngst vollzogenen Wiederaufbau des ehemaligen Berliner Stadtschlosses sowie den Einzug des Humboldt Forums ein topografisches Sinnbild zweier konträrer Staatsformen dar.

    Anhand von Zeitzeugeninterviews, dokumentarischem Material aus privaten Archiven, Stasiakten über Fluchtversuche sowie Video- und Fotomaterial des heutigen ruinösen Zustandes vor Ort zeichnet Anne Arndt in ihrer Arbeit ein vielschichtiges Psychogramm der Landschaft und ihrer Gesellschaft, das sich zwischen verklärender Erinnerung, bewusster Verdrängung und kritischer Distanzierung bewegt. Unweigerlich stellen sich Bezüge zur Gegenwart her – History repeats itself, Geschichte wiederholt sich. Sind wir heute, sechzig Jahre nach dem Mauerbau, wirklich eine vereinte Gesellschaft? Ist die Grenze zwischen Ost und West tatsächlich überwunden oder hat nur eine Verlagerung von einer topographischen in eine mentale Ebene stattgefunden? Wie gehen wir aktuell mit Themen wie Grenzen, Flucht, Heimats- und Identitätsverlust um?

    Der mit 1.000 Euro dotierte KHM-Förderpreis für Künstlerinnen wird seit 2020 in Kooperation der Gleichstellung der Kunsthochschule für Medien Köln (KHM) mit dem Museum Morsbroich vergeben. Ziel des Förderpreises ist es, junge künstlerische Talente zu entdecken, sie zu unterstützen, zu vernetzen und einem breiten Publikum vorzustellen. Mit der Auszeichnung verbunden ist eine Ausstellung im Museum Morsbroich.

    Die Eröffnung der Ausstellung findet am Freitag, dem 1. Oktober 2021, um 18 Uhr, zusammen mit der Eröffnung der Leverkusener Kunstnacht im Spiegelsaal von Museum Morsbroich statt.

    Zeitgleich mit der Ausstellung von Anne Arndt ist im Museum Morsbroich die Ausstellung
    "Das Ensemble schreibt das Stück. 70 Jahre heute" auf drei Etagen zu sehen. Mehr Informationen finden Sie unter www.museum-morsbroich.de

    Corona-Hinweis
    Für die Teilnahme an der Pressekonferenz ist ein Nachweis im Sinne der 3G-Regel nötig.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Kunsthochschule für Medien Köln
    Heike Ander, Referentin für Ausstellungen und Kooperationsprojekte
    0221/20189-213, heike.ander@khm.de

    Museum Morsbroich
    Gustav-Heinemann-Straße 80
    D - 51377 Leverkusen
    Tel.: 0214 / 406-4500
    museum-morsbroich@kulturstadtlev.de


    Weitere Informationen:

    http://www.museum-morsbroich.de
    https://www.khm.de
    https://www.khm.de/anne_arndt/
    https://www.khm.de/gleichstellung/


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, jedermann
    Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Kunst / Design, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Politik
    überregional
    Pressetermine, Wettbewerbe / Auszeichnungen
    Deutsch


     

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