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29.03.2022 10:27

Neues Forschungsinstitut für Berlin

Dr. Harald Wilkoszewski Abteilung Kommunikation
Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung gGmbH

    WZB, DIW Berlin, Charité und DZA holen mit SHARE Europas größtes sozialwissenschaftliches Panel in die Hauptstadt

    Der Survey of Health, Ageing and Retirement in Europe (SHARE) wird künftig den Wissenschaftsstandort Berlin bereichern. Dazu wurde jetzt der Gesellschaftsvertrag für das neue SHARE Berlin Institut von den Gründungspartnern unterzeichnet. SHARE wird künftig von vier führenden Forschungseinrichtungen getragen, bestehend aus dem Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB), dem Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin), der Charité – Universitätsmedizin Berlin und dem Deutschen Zentrum für Altersfragen (DZA). SHARE Berlin wird darüber hinaus eng mit dem Robert Koch-Institut (RKI) zusammenarbeiten.

    SHARE ist eine europäische Forschungsinfrastruktur, die seit 2004 die Lebenssituation europäischer Bürgerinnen und Bürger untersucht und erforscht, inwieweit sozial-, wirtschafts- und gesundheitspolitische Maßnahmen das Leben der Menschen prägen. Bis heute wurden in 530.000 Interviews rund 140.000 Menschen im Alter von 50 Jahren oder älter aus 28 europäischen Ländern und Israel befragt. Damit ist SHARE die größte internationale Forschungsinfrastruktur auf dem Gebiet der Sozial‐ und Verhaltenswissenschaften.

    Das neue Verbundprojekt ist ein positives Signal für die Berliner Forschungslandschaft, den Standort als Drehscheibe für internationale, datenbasierte Forschung zu stärken. Der Forschungsverbund wird zudem durch die unmittelbar beteiligten Einrichtungen die interdisziplinäre und internationale Forschung in Deutschland voranbringen.
    SHARE hat derzeit mehr als 14.000 wissenschaftliche Nutzerinnen und Nutzer weltweit, wobei Deutschland den größten Anteil stellt. Im Durchschnitt wird jeden Tag eine wissenschaftliche Arbeit auf der Datenbasis von SHARE veröffentlicht.

    Die Daten dienen sowohl der Grundlagenforschung als auch der evidenzbasierten Politikberatung auf europäischer und nationaler Ebene. Durch den Umzug nach Berlin werden neue Synergien entstehen, die sowohl der Grundlagenforschung als auch der evidenzbasierten Politikberatung in Deutschland zugutekommen werden.

    Prof. Dr. h.c. Jutta Allmendinger, Ph.D., Präsidentin des WZB:
    „Gesundheit und Krankheit sind nicht von Geburt an bestimmt, auch soziale und räumliche Faktoren spielen eine große Rolle. Gute, international vergleichende Informationen über die Lebensverläufe von Menschen können uns zeigen, welche Faktoren unsere Gesundheit, unsere Lebenserwartung, unseren Lebensverlauf bestimmen. Nur so können wir lernen, vorbeugen und helfen. SHARE Berlin liefert diese wichtigen Daten und ist deshalb von unschätzbarem Wert für die Sozialforschung.“

    Prof. Dr. Marcel Fratzscher, Präsident des DIW Berlin:
    „Die internationale Langzeitstudie SHARE ist eine wichtige europäische Forschungsinfrastruktur, die einen enormen Beitrag zu unserem Verständnis zu Demografie und Alterung der Gesellschaft leistet. Diese Datenbasis ist wichtig, um aufzuzeigen, wie wirtschafts- und gesellschaftspolitische Maßnahmen die Entscheidungen und das Leben jedes einzelnen beeinflussen. SHARE wird Berlin als Wissenschaftsstandort weiter stärken und bereichern.“

    Prof. Dr. Heyo K. Kroemer, Vorstandsvorsitzender der Charité:
    „Wir freuen uns, dass die Charité einer von vier wissenschaftlichen Partnern ist, die SHARE und der damit verbundenen Forschung einen dauerhaften Sitz in der Gesundheitsstadt Berlin geben. Diese Forschungsinfrastruktur wird uns wichtige Daten für den Zusammenhang von Gesundheit und sozialen Lebensbedingungen aus multidisziplinärer, europäischer Perspektive liefern. Eine Datenbasis, die z. B. helfen kann, die gesundheitlichen Langzeitrisiken der Covid-19-Pandemie zu erforschen.“

    Prof. Dr. Matthias von Schwanenflügel, Vorstandsvorsitzender des DZA:
    „Die lebendige Alternsforschungslandschaft im Wissenschaftsraum Berlin wird durch die europäische Langzeitstudie SHARE enorm bereichert. Die Lebensbedingungen älterer Menschen in Europa unterscheiden sich stark, und der durch SHARE ermöglichte Ländervergleich erlaubt neue Einsichten in die Lebensphase Alter. Das Deutsche Zentrum für Altersfragen freut sich auf die Zusammenarbeit und wird seine große Erfahrung in der Alternsforschung in das SHARE Berlin Institut einbringen.“

    Prof. Dr. h.c. Axel Börsch-Supan, Ph. D., SHARE-ERIC Managing Director:
    „SHARE ist eine zukunftsweisende Forschungsinfrastruktur, die untersucht, warum Menschen im Lebensverlauf arm oder reich, krank oder gesund, vereinsamt oder gesellig werden und wie die Sozial-, Wirtschafts-, und Gesundheitspolitik dies verändern kann. Ich freue mich sehr, dass diese wichtige Forschungsinfrastruktur nun in Berlin eine dauerhafte Bleibe finden wird, sodass dort, wo Sozial-, Wirtschafts- und Gesundheitspolitik gemacht wird, unsere Evidenz hilft, sie rational zu gestalten.“

    Über SHARE:
    SHARE, der Survey of Health, Ageing and Retirement in Europe, ist eine Europäische Forschungsinfrastruktur, die das Leben europäischer Bürgerinnen und Bürgern aus gesundheitlicher, sozialer, wirtschaftlicher und umweltbezogener Perspektive untersucht. Sie bezieht dabei den gesamten Lebensverlauf der Befragten ein und möchte vor allem untersuchen, inwieweit sozial-, wirtschafts- und gesundheitspolitische Maßnahmen das Leben der Menschen geprägt haben. Von 2004 bis heute wurden in 530.000 Interviews rund 140.000 Menschen im Alter von 50 Jahren oder älter aus 28 europäischen Ländern und Israel befragt. Somit ist SHARE die größte europäische sozialwissenschaftliche Panelstudie und stellt darüber hinaus international vergleichbare Mikrodaten bereit. Die Forschung mit SHARE Daten ermöglicht es, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sowie politischen Entscheidungsträgern tiefe Einblicke in das öffentliche Gesundheitswesen und die sozioökonomischen Lebensumstände der europäischen Bürgerinnen und Bürger zu erhalten. SHARE entfaltet seine globale Wirkung nicht nur durch die strikte Harmonisierung über alle EU-Staaten hinweg, sondern auch durch die Einbettung in ein Netzwerk von Schwesterstudien auf der ganzen Welt, von Amerika bis Asien.

    SHARE ist zu einer wichtigen Säule der Europäischen Forschungslandschaft geworden. Bereits 2006 wurde die Studie für das Europäische Strategieforum für Forschungsinfrastrukturen (ESFRI) ausgewählt. SHARE wurde zudem 2011 von der Europäischen Kommission zum ersten Konsortium für eine Europäische Forschungsinfrastruktur ernannt und darf sich daher SHARE-ERIC (European Research Infrastructure Consortium) nennen. Seit 2016 ist SHARE auch ESFRI Landmark. Koordiniert wird SHARE von Prof. Dr. h.c. Axel Börsch-Supan, Ph.D., und seinem Team. Herr Börsch-Supan ist Direktor am Max-Planck-Institut für Sozialrecht und Sozialpolitik und leitet dort das Munich Center for the Economics of Aging (MEA). Zugleich ist er Leiter von SHARE und Direktor des SHARE-ERIC. SHARE wird von der Europäischen Kommission (u.a. Horizon 2020), dem US National Institute on Aging und zahlreichen nationalen Förderern, insbesondere dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. Mehr Informationen: www.share-eric.eu

    Mit Gründung des SHARE Berlin Instituts soll die Fortführung und wissenschaftliche Weiterentwicklung der Studie in einem verlässlichen multidisziplinären und rechtssicheren Rahmen mit starken Partnern aus der Wissenschaft (WZB, DIW, Charité, DZA und RKI ) gewährleistet werden. die gemeinschaftlich die Nachfolge der Max‐Planck‐Gesellschaft (MPG) und der Technischen Universität München (TUM) als bisherige deutsche wissenschaftliche Partnereinrichtungen von SHARE übernehmen.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Medizin, Politik
    überregional
    Kooperationen
    Deutsch


     

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