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12.05.2022 09:12

Unter die Haut: Bessere Behandlung von Schuppenflechte mit neuer Scanner-Technologie

Verena Schulz Kommunikation
Helmholtz Zentrum München Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt (GmbH)

    Eine klinische Studie bestätigt den Erfolg eines von Helmholtz Munich und der Technischen Universität München (TUM) entwickelten Scanners für die Behandlungskontrolle von Schuppenflechte. Mit der neuen Technologie blicken Ärzt:innen tiefer in die Haut der Betroffenen als dies mit bisherigen klinischen Methoden möglich war. Somit können sie besser einschätzen, wie stark die Krankheit ausgeprägt ist und wie gut eine Behandlung anschlägt. Die Scanner könnten in Kliniken weltweit zum Einsatz kommen, eine Zertifizierung ist bis Ende 2022 geplant.

    Rund 160 Millionen Menschen, das sind etwa zwei Prozent der Weltbevölkerung, leiden an Schuppenflechte. Die entzündliche Hautkrankheit verursacht rötlich schuppige und juckende Veränderungen der Haut. Viele Patient:innen fühlen sich in ihrer Lebensqualität stark beeinträchtigt. Während es bislang keine Heilung für Schuppenflechte gibt, können geeignete Therapien zumindest die Symptome lindern. Umso wichtiger ist eine genaue Kontrolle der Behandlung für das Wohlbefinden der Patient:innen. Diese gestaltet sich jedoch schwierig, da das Ausmaß der Erkrankung unter der Haut nicht sichtbar ist.

    Nun zeigt die klinische Studie mit dem neuen Scanner eine bessere Behandlungskontrolle mit 19 an Schuppenflechte erkrankten Personen. Dabei schauten die Forschenden insbesondere darauf, wie Medikamente unter der Haut wirkten und erhielten weitaus detailliertere Informationen im Vergleich zu herkömmlichen Untersuchungen, die allein auf der visuellen Einschätzung von Dermatolog:innen beruht. Dies liegt an der besonders präzisen und bereits mit zahlreichen Preisen ausgezeichneten Bildgebungstechnologie, die dem Scanner zu Grund liegt: Raster Scan Optoacoustic Mesoscopy, kurz RSOM. Dabei wird ein ungefährlicher Lichtstrahl auf die betroffene Haut gerichtet, so dass der Scanner die Absorption des Lichts im Gewebe „hören“ und Krankheitsmarker mit großer Genauigkeit erkennen kann. Das Ergebnis sind hochauflösende Bilder der untersuchten Hautpartien. Die Studie bestätigt damit das Potenzial der Technologie und steigert die Hoffnung auf präzisere Kontrollmethoden und bessere Behandlungsmöglichkeiten.

    Weitere Informationen: RSOM-Scanner wird von der Europäischen Kommission ausgezeichnet

    Über Helmholtz Munich
    Helmholtz Munich ist ein biomedizinisches Spitzenforschungszentrum. Seine Mission ist, bahnbrechende Lösungen für eine gesündere Gesellschaft in einer sich schnell verändernden Welt zu entwickeln. Interdisziplinäre Forschungsteams fokussieren umweltbedingte Krankheiten, insbesondere die Therapie und die Prävention von Diabetes, Adipositas, Allergien und chronischen Lungenerkrankungen. Mittels künstlicher Intelligenz und Bioengineering transferieren die Forschenden ihre Erkenntnisse schneller zu den Patient:innen. Helmholtz Munich zählt mehr als 2.500 Mitarbeitende und hat seinen Sitz in München/Neuherberg. Es ist Mitglied der Helmholtz-Gemeinschaft, mit mehr als 43.000 Mitarbeitenden und 18 Forschungszentren die größte Wissenschaftsorganisation in Deutschland. Mehr über Helmholtz Munich (Helmholtz Zentrum München Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt (GmbH)): www.helmholtz-munich.de


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Prof. Vasilis Ntziachristos
    Helmholtz Munich
    Email: presse@helmholtz-munich.de


    Originalpublikation:

    Hindelang et al., 2022: Enabling Precision Monitoring of Psoriasis Treatment by Optoacoustic Mesoscopy. Science Translational Medicine, DOI: 10.1126/scitranslmed.abm8059.
    https://www.science.org/doi/pdf/10.1126/scitranslmed.abm8059?download=true


    Bilder

    RSOM-Aufnahme einer Hautpartie mit Schuppenflechte
    RSOM-Aufnahme einer Hautpartie mit Schuppenflechte

    Juan Aguirre / TUM


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler, jedermann
    Biologie, Medizin
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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