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12.01.2023 17:15

Europäisches Monitoring-Projekt zum Schutz der Biodiversität in Agrarlandschaften gestartet

Sabine Heine Presse und Kommunikation
Leibniz-Institut zur Analyse des Biodiversitätswandels

    Mit dem Projekt “BioMonitor4CAP” ging jetzt ein internationales Forschungsprojekt an den Start, das zum Ziel hat, landwirtschaftliche Verfahren und Strategien zu identifizieren, die einen bestmöglichen Erhalt der biologischen Vielfalt zur Folge haben. Hier gilt es neue, fortschrittliche Methoden des Biodiversitätsmonitorings zu entwickeln, um eine ergebnisorientierte Politik in europäischen Agrarlandschaften zum Schutz der Biodiversität umzusetzen. Zwanzig Partnerorganisationen aus 10 europäischen Ländern und Peru nehmen an diesem Projekt teil, das durch das Forschungs- und Innovationsprogramm “Horizon Europe” finanziert wird.

    Die Hälfte der europäischen Landfläche besteht aus landwirtschaftlichen Nutzflächen. Dabei ist die intensive Landwirtschaft einer der wichtigsten Faktoren, der die Lebensraum- und Artenvielfalt in Agrarlandschaften beeinträchtigt. Die EU-Strategien "Biodiversität 2030" und "Farm to Fork" zielen darauf ab, den Verlust der biologischen Vielfalt aufzuhalten und gleichzeitig das menschliche Wohlergehen zu gewährleisten. Noch ist unklar, wie diese Strategien effizient umgesetzt werden. Das LIB wird in diesem Projekt seine Expertise einbringen, um die Auswirkungen der verschiedenen Bewirtschaftungsformen in Vorhersagemodelle zu bringen, die dem Schutz der Artenvielfalt am besten dienen.

    Demnach müssen für eine nachhaltige Entwicklung effizientere und objektiver beurteilbare Strategien und Methoden gefordert werden, um die biologische Vielfalt und ihren Verlust oder ihre Wiederherstellung in Raum und Zeit zu überwachen.

    Im Rahmen des BioMonitor4CAP-Projekts werden kosteneffiziente und zuverlässige Systeme zum Monitoring der biologischen Vielfalt getestet, validiert und entwickelt, die sowohl auf landwirtschaftlichen Flächen als auch in besonders schützenswerten Natura-2000-Gebieten funktionieren. Klassische Indikatorensysteme für die biologische Vielfalt werden mit technologiegestützten Ansätzen wie akustischen, optischen oder molekularen Methoden kombiniert. Im Rahmen des Projekts werden Vorhersagemodelle entwickelt, mit denen geeignete Änderungen in der Landbewirtschaftung zur Verbesserung der biologischen Vielfalt in landwirtschaftlichen Betrieben empfohlen werden können. "Solche Biodiversitätsmonitoringsysteme werden benötigt, um eine ergebnisorientierte Politik in europäischen Agrarlandschaften umzusetzen", sagen Prof. Christoph Scherber, Koordinator des BioMonitor4CAP-Projekts und Leiter des Zentrums für Biodiversitätsmonitoring (zbm) am Leibniz-Institut zur Analyse des Biodiversitätswandels (LIB) und Dr. Nils Borchard, Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG). “Die Implementierung neu entwickelter Biodiversitätsmonitoringsysteme unterstützt eine ergebnisorientierte Politikberatung und Entscheidungsfindung in europäischen Agrarlandschaften", ergänzt Scherber.

    Mitte Dezember 2022 trafen sich alle Projektpartner zum BioMonitor4CAP-Auftakttreffen im LIB Museum Koenig Bonn. Das Team erarbeitete Konzepte, um eine möglichst produktive Vorgehensweise zu gewährleisten. Das LIB wird in diesem Projekt seine Expertise insbesondere für die faunistische Auswertung und die Untersuchung der Auswirkungen der verschiedenen Bewirtschaftungsformen zum Beispiel auf die Vogel- und Insektenvielfalt einbringen. Das Projekt wird mehrere Interessengruppen einbeziehen, um eine erfolgreiche Umsetzung der neu entwickelten Biodiversitätsmonitoringsysteme zu gewährleisten.

    Über das LIB
    Das Leibniz-Institut zur Analyse des Biodiversitätswandels (LIB) widmet sich der Erforschung der biologischen Vielfalt und ihrer Veränderung. Seit dem 1. Juli 2021 arbeiten unsere Forschenden an zwei Standorten: dem Zoologischen Forschungsmuseum Alexander Koenig in Bonn sowie dem ehemaligen Centrum für Naturkunde in Hamburg. Generaldirektor ist Prof. Dr. Bernhard Misof, der das LIB standortübergreifend leitet.

    Über die Leibniz-Gemeinschaft
    Zur Leibniz-Gemeinschaft gehören zurzeit 96 Forschungsinstitute und wissenschaftliche Infrastruktureinrichtungen für die Forschung sowie drei assoziierte Mitglieder. Die Ausrichtung der Leibniz-Institute reicht von den Natur-, Ingenieur- und Umweltwissenschaften über die Wirtschafts-, Sozial- und Raumwissenschaften bis hin zu den Geisteswissenschaften. Leibniz-Institute arbeiten strategisch und themenorientiert an Fragestellungen von gesamtgesellschaftlicher Bedeutung Bund und Länder fördern die Institute der Leibniz-Gemeinschaft daher gemeinsam.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Prof. Dr. Christoph Scherber
    Leibniz-Institut zur the Analyse des Biodiversitätswandels, Museum Koenig Bonn
    Leiter Zentrum für Biodiversitätsmonitoring (zbm)
    Tel: +49 228 9122-450
    c.scherber@leibniz-lib.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Biologie, Gesellschaft, Tier / Land / Forst, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Forschungsprojekte, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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