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30.03.2023 14:47

ERC Advanced Grants für zwei HU-Forschungsprojekte

Kathrin Anna Kirstein Kommunikation, Marketing und Veranstaltungsmanagement
Humboldt-Universität zu Berlin

    Prof. Dr. Jan Plefka vom Institut für Physik und Prof. Dr. Strausz von der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der HU erhalten Fördermittel in Höhe von vier Millionen Euro

    Prof. Dr. Jan Plefka, Professor für Theoretische Physik (Quantenfeld- und Stringtheorie) und sein Forschungsteam erhalten für ihr Projekt GraWFTy vom Europäischen Forschungsrat (ERC) im Rahmen des Programms „Advanced Grants" eine Fördersumme in Höhe von 2,2 Millionen Euro. Das Projekt PRIVDIMA – Data Privacy in Digital Markets von Prof. Dr. Roland Strausz von der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät erhält 1,8 Millionen Euro.

    „Es freut mich außerordentlich, dass Herr Prof. Strausz und Herr Prof. Plefka mit ihren ausgewiesenen wissenschaftlichen Spitzenleistungen und dem richtungsweisenden Zuschnitt Ihrer Projekte den European Research Council überzeugen konnten", sagt Prof. Dr. Christoph Schneider, Vizepräsident für Forschung der Humboldt-Universität (HU). „Dass die HU in der aktuellen Förderrunde mit der Bewilligung zweier ERC Advanced Grants so erfolgreich ist, ist für die Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, das Institut für Physik und IRIS Adlershof in der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät und unsere Universität insgesamt ein schöner Erfolg. Nicht zuletzt zahlt sich hier auch die strukturierte Antragsberatung im Bereich der Forschungs-förderung aus: Die zuständigen Referent:innen im Servicezentrum Forschung haben die beiden Antragsteller kompetent und versiert bei den aufwendigen Antragsprozessen begleitet.”

    ERC Advanced Grants unterstützen exzellente und selbst initiierte Forschungsprojekte führender Spitzenforscher:innen. Bewerber:innen müssen bedeutende Forschungsleistungen in den letzten zehn Jahren vorweisen können. Die maximale Förderung beträgt 2,5 Millionen Euro für eine Dauer von fünf Jahren mit der Möglichkeit einer zusätzlichen Aufstockung von bis zu einer Million Euro.

    GraWFTy - High-Precision Gravitational Wave Physics from a Worldline Quantum Field Theory

    Mit dem Projekt GraWFTy – High-Precision Gravitational Wave Physics from a Worldline Quantum Field Theory werden die Gravitationswellen, die bei der Begegnung zweier Schwarzer Löcher oder Neutronensterne in unserem Universum ausgesandt werden, mit höchster Präzision bestimmt. Die Gravitationswellen, die von solchen heftigen Verschmelzungen ausgehen, werden seit ihrer Entdeckung im Jahr 2016 routinemäßig an den LIGO-Virgo-KAGRA-Observatorien nachgewiesen. Mit der derzeit geplanten dritten Generation von Observatorien wird die experimentelle Genauigkeit dramatisch steigen. Daher sind theoretische Vorhersagen für die emittierten Wellenformen mit höchster Präzision erforderlich, um die Quellparameter wie Massen, Spins und intrinsische Parameter der beiden kompakten Objekte zu bestimmen. Um diese Wellenformen zu erhalten, müssen die extrem schwierigen Feldgleichungen der Einsteinschen Gravitation gelöst werden.

    „Gemeinsam mit meiner Arbeitsgruppe konnten wir seit 2020 eine innovative Methode entwickeln, die dieses Problem der klassischen Physik mit Methoden der Quantenfeldtheorie angeht", so Prof. Dr. Plefka. „Für mich stellt dieses Projekt einen besonderen Schritt in meiner Karriere dar. Bisher habe ich meine Forschungen primär auf die Frage der Quantengravitation und ihrer Beziehung zu Eichfeldtheorien fokussiert. Das war primär mathematische Physik und fernab von real messbaren Dingen. Mit GraWFTy wende ich nun diese in einem abstrakten Kontext entwickelten Ideen auf drängende, aktuelle Fragen der Gravitationswellenphysik an.”

    PRIVDIMA – Data Privacy in Digital Markets

    Das Projekt PRIVDIMA befasst sich mit der Regulierung von Datenschutzmaßnahmen in digitalen Märkten. Es soll untersucht werden, welche Art von Regulierung Konsumenten am besten vor der Ausbeutung ihrer Informationen und vor Preisdiskriminierung schützt. Das Projekt bemängelt, dass die bestehende Regulierung, beispielsweise die DSGVO, die hauptsächlich auf die explizite Einwilligung der Konsumenten in Bezug auf Datenerfassung, -auswertung und -verwendung abzielt, beispielsweise Pop-ups beim Besuch einer neuen Webseite, zu kurz greift.

    Das Projekt erklärt dies damit, dass Daten die privaten Charakteristiken von Konsumenten „verifizierbar" machen. Obwohl Verifizierbarkeit in der Wirtschaftstheorie als wichtiger Faktor für die Verwertbarkeit von Informationen gilt, wird sie in aktuellen ökonomischen Analysen von Datenschutzmaßnahmen jedoch nicht berücksichtigt.

    „Das Hauptziel des Projekts ist daher, unter Berücksichtigung der Verifizierbarkeit, effektive Regulierungsregeln zu entwickeln, die Konsumenten vor Ausbeutung ihrer Daten schützen. Hierfür müssen zunächst bestehende Theorien zur Regulierungsgestaltung um den Aspekt der Verifizierbarkeit erweitert werden. Das Projekt beinhaltet somit sowohl theoretische als auch angewandte Komponenten“, sagt Prof. Dr. Strausz.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Prof. Dr. Jan Plefka

    Sprecher Graduiertenkolleg 2575
    „Rethinking Quantum Field Theory“
    Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät
    Institut für Physik und IRIS Adlershof
    Humboldt-Universität zu Berlin

    Tel: 030 2093 66409
    jan.plefka@hu-berlin.de

    Prof. Dr. Roland Strausz

    Mikroökonomische Theorie (Wirtschaftstheorie I)
    Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät
    Humboldt-Universität zu Berlin

    Tel.: 030 2093 99452
    roland.strausz@hu-berlin.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Physik / Astronomie, Wirtschaft
    überregional
    Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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