idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
06.01.2005 15:50

Super Nanny - eine Anleitung zum Kampf im Kinderzimmer

Bernhard Schorn Geschäftsstelle
Deutsche Gesellschaft für Systemische Therapie und Familientherapie

    DGSF kritisiert "schwarze Gehorsamspädagogik" in der erfolgreichen RTL-Serie

    Die Deutsche Gesellschaft für Systemische Therapie und Familientherapie (DGSF) warnt vor dem Bild von Erziehung, das die RTL-Serie "Die Super Nanny" vermittelt. Auch in schwierigen Situationen dürfe Erziehung nicht in das ausarten, was die Super Nanny in einer Folge der Mutter einzutrichtern suche: Das ist Krieg - und den musst Du gewinnen! Es handele sich um ein "überholt geglaubtes autoritäres Erziehungskonzept", so die DGSF in einer Stellungnahme zur erfolgreichen Serie, die jetzt mit einer zweiten "Super Nanny" fortgesetzt wird.

    Der Fachverband für Therapie und Beratung hält das pädagogische Vorgehen in der Sendung für unprofessionell und gefährlich: Es werde eine "schwarze Gehorsamspädagogik in die Wohnzimmer von Millionen Zuschauern transportiert". Der pädagogische Ansatz gelinge nur, weil die Kinder noch sehr jung seien. Bei älteren Kindern scheitere dieses Erziehungsmodell. Die Super Nanny behandele schwieriges Verhalten als individuelles Problem. Damit verkenne sie die wissenschaftlichen Erkenntnisse, dass das Verhalten von Kindern nur "im Kontext des Verhaltens der Familienmitglieder" zu verstehen sei. Darüber hinaus verletzte die Sendung grundlegende ethische Maßstäbe, wenn Kinder in der gezeigten Form "vorgeführt" würden.

    Die DGSF weist darauf hin, dass es in der Erziehung wesentlich hilfreicher sei, auf die Stärken der Kinder zu schauen statt auf die Mängel. Erzieherisches Handeln müsse in einen Rahmen von Respekt und Wertschätzung gegenüber dem Kind eingebettet sein. Die Chance, über das Fernsehen hilfreiche Erziehungseinstellungen zu vermitteln, werde mit "Super Nanny" vertan.

    Die Stellungnahme der DGSF ist im Internet nachzulesen unter www.dgsf.org (oder direkt unter www.dgsf.org/News_Item.2005-01-06.1859256699)

    verantwortlich:
    Bernhard Schorn, DGSF-Geschäftsführer
    DGSF
    Pohlmanstraße 13
    50735 Köln
    Fon (0221) 61 31 33
    Fax (0221) 9 77 21 94
    E-Mail: schorn@dgsf.org


    Weitere Informationen:

    http://www.dgsf.org
    http://www.dgsf.org/News_Item.2005-01-06.1859256699 - direkt zur Stellungnahme


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Medien- und Kommunikationswissenschaften, Pädagogik / Bildung, Psychologie
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).