Hat die Befolgung moralischer Forderungen immer Vorrang vor dem Eigeninteresse oder der Erfüllung persönlicher Wünsche? Kann es nicht manchmal auch richtig sein, moralische Gebote zu brechen? Man darf doch in Notsituationen Nahrungsmittel stehlen, um den eigenen Hunger zu stillen. Ist es denn wirklich falsch, Forderungen der Moral zu missachten, wenn es um ein außergewöhnliches Ziel geht - eine Erfindung zum Beispiel oder ein künstlerisches Werk? Und steht das Recht nicht vor jedem Moralprinzip? Vom 13. bis 15. April fragt die Tagung "Vorrang der Moral?" der Kolleg-Forschergruppe "Normenbegründung in Medizinethik und Biopolitik" der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU) nach der Verbindlichkeit moralischer Normen für das menschliche Handeln.
Referieren werden bei der Tagung, die von Philosophie-Prof. Dr. Reinold Schmücker und zwei Kollegiaten der Forschergruppe – Prof. Dr. Héctor Wittwer (Magdeburg) und Dr. Martin Hoffmann (Hamburg) – geleitet wird, mehr als ein Dutzend Philosophen. Interessierte Gäste sind herzlich willkommen.
Die Kolleg-Forschergruppe, die die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) 2009 der WWU bewilligt hatte, analysiert Grundfragen und Prozesse der Herausbildung und Rechtfertigung medizinethischer, medizinrechtlicher und biopolitischer Normen. Sie wurde von der DFG eingerichtet, um zu untersuchen, in welcher Weise sich moralische und rechtliche Normen in pluralistischen Gesellschaften begründen lassen, in denen kein autoritatives, allgemein verbindliches System von Normen und Werten mehr existiert.
Mitglieder der Gruppe sind die Philosophie-Professoren Kurt Bayertz, Michael Quante, Reinold Schmücker und Ludwig Siep, der Rechtswissenschaftler Professor Thomas Gutmann, die Medizinethikerin Professor Bettina Schöne-Seifert, der Politikwissenschaftler Professor Ulrich Willems und der Geschäftsführer des Centrums für Bioethik, Privatdozent Dr. Johann S. Ach. Für die Gruppe charakteristisch ist, dass sie Projekte gemeinsam mit renommierten Wissenschaftlern aus dem In- und Ausland verwirklicht.
Information on participating / attending:
Um eine vorherige Anmeldung bis Mittwoch, 8. April, an die E-Mail-Adresse normenbegruendung@wwu.de wird gebeten.
Date:
04/13/2015 10:00 - 04/15/2015 17:00
Registration deadline:
04/08/2015
Event venue:
Plenarsaal des Landeshauses, Freiherr-vom-Stein-Platz 1
48147 Münster
Nordrhein-Westfalen
Germany
Target group:
Journalists, all interested persons
Email address:
Relevance:
regional
Subject areas:
Cultural sciences, Philosophy / ethics, Politics, Psychology, Religion
Types of events:
Conference / symposium / (annual) conference
Entry:
04/02/2015
Sender/author:
Juliane Albrecht
Department:
Presse- und Informationsstelle
Event is free:
yes
Language of the text:
German
URL of this event: http://idw-online.de/en/event50467
You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.
You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).
Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.
You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).
If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).