idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
03/29/2011 11:00

Diabetes-News März 2011

Christine Huber Pressestelle
Forschergruppe Diabetes der Technischen Universität München

    Steigende Neuerkrankungsraten von Typ 1 Diabetes bei Kindern: Beschleunigte Entwicklung von Typ 1 Diabetes vom Beginn der Inselautoimmunität bis hin zur Erkrankung beobachtet

    Typ 1 Diabetes ist mittlerweile die häufigste Stoffwechselerkrankung bei Kindern und Jugendlichen. Die Entstehung von Typ 1 Diabetes ist gekennzeichnet durch das Auftreten von Antikörpern, die gegen Bestandteile der Insulin produzierenden Zellen gerichtet sind, die Autoantikörper. Dieser Prozess der Inselautoimmunität bewirkt die Zerstörung der Insulin produzierenden Zellen und geht der Erkrankung Typ 1 Diabetes voraus. Bei kleinen Kindern nimmt die Zahl der Neuerkrankungen besonders stark zu – die Frage ist, wie es dazu kommt. Eine mögliche Erklärung wäre das gehäufte Auftreten von Inselautoimmunität, eine andere eine verkürzte Phase der Inselautoimmunität vor der Erkrankung an einem Typ 1 Diabetes.

    Eine vergleichende Untersuchung der BABYDIAB- und der TEDDY-Studie unter der Leitung von Univ.-Prof. Dr. med. Anette-Gabriele Ziegler kommt nun zu eindeutigen Ergebnissen: Die Zahl der Kinder, die im Rahmen der durchgeführten Studien vor dem Alter von vier Jahren an Typ 1 Diabetes erkrankten, stieg im Verlauf der letzten zwanzig Jahre von 2,5 Prozent auf 6,2 Prozent. Die Häufigkeit, bis zu diesem Alter Inselautoantikörper entwickelt zu haben, war jedoch in beiden Studien vergleichbar. Kinder der BABYDIAB-Studie kamen zwischen 1989 und 2000 auf die Welt, die an der TEDDY-Studie teilnehmenden Kinder wurden zwischen 2004 und 2010 geboren. 50 Prozent der Kinder der BABYDIAB-Studie, die Inselautoantikörper entwickelten, erkrankten innerhalb eines Zeitraums von 85,2 Monaten an Typ 1 Diabetes. Bei Kindern der TEDDY-Studie betrug dieser Zeitraum lediglich 9,6 Monate. Die untersuchten Kinder wiesen keine Unterschiede bezüglich des familiären Auftretens von Typ 1 Diabetes oder des genetischen Hintergrundes auf, so dass dies keine Erklärung für die Beobachtungen darstellt. Die beschleunigte Entwicklung vom Beginn der Inselautoimmunität bis zur Erkrankung an einem Typ 1 Diabetes verursacht die steigende Zahl der Neuerkrankungen bei kleinen Kindern.

    Ein vordringliches Anliegen gegenwärtiger Forschung ist es, die Auslöser der Inselautoimmunität zu identifizieren und zu untersuchen, inwieweit sie Einfluss auf die Entwicklung von Typ 1 Diabetes nehmen. Deshalb wird derzeit die TEENDIAB-Studie durchgeführt – eine Beobachtungsstudie für Kinder und Jugendliche zwischen acht und achtzehn Jahren. Die teilnehmenden Kinder sind gesund, haben aber durch das familiäre Auftreten von Typ 1 Diabetes im engen Familienumfeld ein erhöhtes Risiko, selbst zu erkranken. Ziel der TEENDIAB-Studie ist es, die Entstehung und Entwicklung von Inselautoimmunität und Typ 1 Diabetes während der Pubertät zu charakterisieren. Die regelmäßigen Nachuntersuchungen ermöglichen es, eine eventuell auftretende Inselautoimmunität genau zu beobachten. Der Vorteil für die Studienteilnehmer besteht darin, dass im Fall einer Diabeteserkrankung die Diagnose frühzeitig gestellt werden kann, was dabei helfen kann, Komplikationen zu vermeiden.
    Weiterhin werden Familien gesucht, die an der TEENDIAB-Studie teilnehmen möchten und dadurch helfen, die Ursachen von Typ 1 Diabetes zu untersuchen.

    Die TEENDIAB-Studie nimmt Kinder auf

    o ab dem Alter von acht Jahren bis zur Vollendung des zwölften Lebensjahres
    o in deren Familie mindestens ein Elternteil oder Geschwisterkind Typ 1 Diabetiker ist

    Interessierte Familien können sich melden bei der
    Forschergruppe Diabetes der Technische Universität München
    Leitung Univ.-Prof. Dr. med. Anette-Gabriele Ziegler
    Lehrstuhl Diabetes und Gestationsdiabetes
    Kölner Platz 1, 80804 München
    Kostenlose Tel. 0800-8284868
    E-Mail: TEENDIAB@lrz.tu-muenchen.de

    oder beim

    Kinderkrankenhaus auf der Bult
    Diabeteszentrum für Kinder und Jugendliche
    Leitung: Prof. Dr. Olga Kordonouri
    Studienkoordinatorin: Sarah Bläsig
    Janusz-Korczak-Allee 12, 30173 Hannover
    Telefon: 0511-8115 2290
    E-Mail: TEENDIAB@hka.de

    Weitere Informationen: www.teendiab.de

    Quelle: Ziegler AG, Pflüger M, Winkler C, Achenbach P, Akolkar B, Krischer JP, Bonifacio E. Accelerated progression from islet autoimmunity to diabetes is causing the escalating incidence of type 1 diabetes in young children. Journal of Autoimmunity (2011)


    More information:

    http://www.kompetenznetz-diabetes-mellitus.net


    Images

    Logo Kompetenznetz Diabetes
    Logo Kompetenznetz Diabetes
    (c) Forschergruppe Diabetes
    None

    Logo TEENDIAB
    Logo TEENDIAB
    (c) Forschergruppe Diabetes
    None


    Criteria of this press release:
    Journalists, all interested persons
    Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
    transregional, national
    Research results, Transfer of Science or Research
    German


     

    Logo Kompetenznetz Diabetes


    For download

    x

    Logo TEENDIAB


    For download

    x

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).