Vortrag und Podiumsdiskussion: Strafrecht und Patientenwillen
Seit 25 Jahren packt das Zentrum für Medizinische Ethik (ZME) e.V. an der Ruhr-Universität Bochum „heiße Eisen“ an: Ob Sterbehilfe, Patientenverfügung, Gentechnik oder Handlungsmöglichkeiten im Falle einer Pandemie. Das ZME war die erste interdisziplinäre Diskussionsplattform für medizinethische Themen in Deutschland und gab häufig Denkanstöße für die aktuelle Debatte. Fast 200 Publikationen umfasst inzwischen die vom ZME herausgegebene Reihe „Medizinethische Materialien“.
Am 27. April 2011 begeht das Zentrum sein Jubiläum mit einem Vortrag und anschließender Podiumsdiskussion zum Thema „Freie Selbstbestimmung am Lebensende?“ (ab 16.30 Uhr, RUB-Veranstaltungszentrum, Saal 3). Alle Interessierten sind herzlich eingeladen.
Erfahrungen mit der „Sterbehilfe“
Die ehemalige Vorsitzende Richterin am Bundesgerichtshof, Prof. Dr. Ruth Rissing-van Saan, wird in ihrem Vortrag „Strafrechtliche Aspekte des am Patientenwillen orientierten Behandlungsabbruchs“ direkt Bezug auf das im letzten Juni vom Bundesgerichtshof gefällte Urteil zur Sterbehilfe nehmen. In der anschließenden interdisziplinären Podiumsdiskussion, die von Prof. Dr. Dr. Jochen Vollmann, Vorsitzender des ZME, moderiert wird schildern die Teilnehmer in einer Diskussion mit dem Publikum ihre Erfahrungen im Umgang mit der sog. Sterbehilfe. Geladen sind Prof. Dr. Michael Zenz (Vorsitzender der Ethikkommission der Medizinischen Fakultät an der Ruhr-Universität, Mitglied des Zentrums für Medizinische Ethik), Prof. Dr. Dr. h. c. Margot Käßmann (Max-Imdahl Gastprofessorin, Evangelisch-Theologische Fakultät der RUB) und Dr. Jan Schildmann (Leiter der NRW-Nachwuchsforschergruppe „Medizinethik am Lebensende: Norm und Empirie“, Institut für Medizinische Ethik und Geschichte der Medizin der RUB).
Neuland: interdisziplinäre Diskussionsplattform
Das Zentrum für Medizinische Ethik e.V. wurde 1986 als gemeinnütziger Verein von Professoren der Ruhr-Universität gegründet. Die Fortschritte der damaligen medizinischen Versorgung und eine zunehmend differenzierte Bewertung der Behandlungsmöglichkeiten führten zur konkreten Planung für eine interdisziplinäre Diskussionsplattform in Bochum. Mit der Gründung eines solchen Zentrums wurde in der Bundesrepublik Deutschland Neuland betreten. Gegenwärtig gehören dem Zentrum 38 Professoren und Professorinnen der Ruhr-Universität an. Sie forschen und lehren in den Bereichen Medizin, Philosophie, Theologie, Rechtswissenschaften, Biochemie und Sozialwissenschaften. Seit 1987 erscheint die Broschürenreihe „Medizinethische Materialien“ mit bisher 187 Titeln und einem internationalen Autorenkreis. Die Reihe hat wesentlich zur Etablierung von Medizinethik, Klinischer Ethik und Bioethik in Deutschland beigetragen. Besondere Nachfrage erfahren seit langem auch die vom ZME angebotenen Formulare für Patientenverfügung und Gesundheitsvollmacht sowie das im letzten Jahr aktualisierte Arbeitsbuch zur Erstellung einer persönlichen Patientenverfügung.
Weitere Informationen
Tanja Kohnen, Zentrum für Medizinische Ethik e.V., Ruhr-Universität Bochum, NABF 04/297, 44780 Bochum, Tel: 0234/32-27084, E-Mail: med.ethics@rub.de, Homepage: http://www.zme-bochum.de
Redaktion: Meike Drießen
Criteria of this press release:
Journalists
Medicine, Philosophy / ethics
transregional, national
Miscellaneous scientific news/publications, Press events
German
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