Leipzig, 13. Mai 2011 ----- Anlässlich der am heutigen Tag stattfindenden Feierstunde in Bad Wörishofen wurde Herrn Professor Stefan Dhein, Leiter des Forschungslabors der Klinik für Herzchirurgie, der mit 10.000 € dotierte Sebastian-Kneipp-Preis 2011 verliehen. Professor Dhein erhielt diese Auszeichnung gemeinsam mit Herrn Professor Hans Wilhelm Rauwald, Direktor des Institutes für Pharmazeutische Biologie der Universität Leipzig.
Sebastian Kneipp revolutionierte im 19. Jahrhundert die Naturheilkunde. Nach der erfolgreichen eigenständigen Behandlung seiner Tuberkulose-Erkrankung mittels kurzer Bäder in der Donau, begann er sich intensiv mit der Naturheilkunde auseinanderzusetzen. Die nach ihm benannte Stiftung greift den durch ihn initiierten Ansatz des ganzheitlichen Denkens auf und fördert die mit seinem Namen verbundene Kompetenz auf dem Gebiet des pharmazeutischen Erfahrungswissens. Der Sebastian-Kneipp-Preis ehrt:
- Arbeiten, die das synergetische Zusammenwirken der Physiotherapie mit einer Kneipp-Therapie untersuchen
- Studien über die Wirkung von Arzneipflanzen oder pflanzlichen Zubereitungen
- Arbeiten über das Zusammenwirken mehrerer pflanzlicher Inhaltsstoffe im Sinne einer Indikation oder zur Beeinflussung eines Symptoms
Herr Prof. Dhein und Prof. Rauwald bekamen diese Auszeichnung für ihre Arbeiten zu den Wirkungen der Heilpflanze Leonurus cardiaca, zu deutsch Herzgespannkraut, die seit der Antike gegen Herzrhythmusstörungen in der Volksmedizin eingesetzt wurde, ohne dass es tiefere wissenschaftliche Erkenntnisse zu Inhaltsstoffen und molekularen Wirkungen gab. Prof. Dhein hat in seiner Arbeit zeigen können, dass Extrakte dieses Heilkrautes, die im Institut von Prof. Rauwald hergestellt wurden, Wirkungen auf Calcium- und Kaliumkanäle sowie auf Schrittmacherkanäle des Herzens entfalten, und dass dies am Herzen zu einer Verlangsamung des Herzschlages einerseits, sowie zu einer Entlastung des Herzens zusammen mit einer Erweiterung der Herzkranzgefäße führt. Die Indikationen könnten somit im Bereich Koronare Herzkrankheit und tachykarde Rhythmusstörungen liegen. Der Extrakt konnte von den beiden Forschern patentiert werden, und seine Bestandteile aufgeklärt werden.
Die Preisträger nahmen die Ehrung persönlich entgegen: „Für uns bedeutet diese Auszeichnung eine wichtige Anerkennung unserer Arbeit, und vor allem auch der Erkenntnis, dass bis heute zahlreiche Arzneimittel und therapeutische Ansätze aus der tradierten Pflanzenmedizin (Phytopharmakologie) der Völker entwickelt werden konnten und können.“ Die derzeitigen Arbeiten zielen darauf ab, den einzelnen Inhaltsstoffen des Extraktes die molekularen Wirkungen zuzuordnen.
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Medicine
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