idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
09/28/2011 11:41

Studie: Dopingmittel hilft bei Therapie von Schlaganfallpatienten

Meike Mossig Pressestelle
Universität Bremen

    Wissenschaftler und Ärzte aus Bremen, Göttingen, Hannover sowie den USA weisen schützenden Effekt von Erythropoietin (EPO) nach / Ergebnisse im Fachjournal „Molecular Medicine“ veröffentlicht

    Viele kennen den Namen aus dem Profisport, wo Erythropoietin (EPO) zur Leistungssteigerung missbraucht wird. Wissenschaftler haben jetzt nachgewiesen, dass EPO bei einer bestimmten Gruppe von Schlaganfallpatienten helfen kann, die Krankheitsfolgen zu vermindern und Nervengewebe zu schützen. An der internationalen und interdisziplinären Studie, die federführend von Wissenschaftlern um Professorin Hannelore Ehrenreich am Max-Planck-Institut für Experimentelle Medizin in Göttingen durchgeführt wurde, sind die Universität Bremen (Prof. Manfred Herrmann) und die Bremer Neurologische Klinik (Prof. Andreas Kastrup), die Universität Hannover (Prof. Karin Weissenborn) sowie die US-amerikanische Biotechnologiefirma Banyan Biomarkers (Dr. Andreas Jeromin) beteiligt. Die Ergebnisse der Studie wurden jetzt im renommierten Fachjournal „Molecular Medicine“ veröffentlicht.

    In einer großen klinischen Studie konnten die Wissenschaftler zuvor nachweisen, dass der schützende Effekt von EPO nur bei solchen Schlaganfallpatienten wirkt, bei denen der Blutpfropf, welcher ein Blutgefäß im Gehirn verstopft und so den Schlaganfall verursacht, nicht medikamentös aufgelöst werden kann. In der neuen Studie zeigte sich, dass Schlaganfallpatienten nicht nur durch die frühe Gabe von EPO profitieren und sich wieder besser erholen, sondern dass bei diesen Patienten auch weniger Eiweißstoffe, die eine Schädigung des Gehirns anzeigen, freigesetzt werden als bei Schlaganfallpatienten ohne EPO-Behandlung. Diese Eiweißstoffe - so genannte Schadensmarker UCH-L1, S100B und GFAP - findet man bei Patienten mit akutem Schlaganfall und schweren Krankheitsfolgen in erhöhter Konzentration im Blut. Die interdisziplinäre und internationale Studie zeigt zudem auf, dass durch die Analyse von spezifischen Schadensmarkern nunmehr eine frühe Möglichkeit gegeben ist, den Erfolg einer Behandlung des Schlaganfalls biochemisch zu überprüfen.

    „Erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Ärzten und Forschern“

    Viele Vorarbeiten zu dieser Studie fanden in enger Kooperation der Universität Bremen und der Bremer Neurologischen Klinik statt. „Sie belegen die erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Universität und Kliniken in Bremen“, so Professor Manfred Herrmann. Zugleich werde jedoch auch deutlich, dass Erfolge in der Grundlagenforschung und Behandlung des Schlaganfalls nur noch gelingen, wenn sich Ärzte und Forscher national und international stark vernetzen und mit international aufgestellten Biotechnologiefirmen eng zusammenarbeiten.

    Die Studie ist im Internet unter http://www.molmed.org/content/papers%20in%20press/11_259_Ehrenreich.pdf zu finden.

    Weitere Informationen:

    Max-Planck-Institut für Experimentelle Medizin (Göttingen)
    Prof. Dr. Dr. Hannelore Ehrenreich
    Telefon: 0551 389-9628
    E-Mail: ehrenreich@em.mpg.de
    www.em.mpg.de

    Universität Bremen
    Zentrum für Kognitionswissenschaften
    Prof. Dr. Dr. Manfred Herrmann
    Telefon: 0421 218-68740
    E-Mail: manfred.herrmann@uni-bremen.de
    www.neuropsychologie.uni-bremen.de


    More information:

    http://www.molmed.org/content/papers%20in%20press/11_259_Ehrenreich.pdf


    Images

    Criteria of this press release:
    Journalists, Scientists and scholars
    Biology, Chemistry, Medicine
    transregional, national
    Research projects, Research results
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).