idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
03/21/2012 13:14

Frühkindliche Ernährung als Risikofaktor für Übergewicht - Klinikum der LMU koordiniert internationa

Luise Dirscherl Stabsstelle Kommunikation und Presse
Ludwig-Maximilians-Universität München

    Das Klinikum der Universität München koordiniert ein großes internationales Projekt zur Erforschung sehr früher Risikofaktoren für Übergewicht und damit verbundener chronischer Erkrankungen. Im Rahmen des Projekts "EarlyNutrition" sollen Empfehlungen für eine optimale Ernährung in der Schwangerschaft und Kindheit entwickelt werden, durch die die Gesundheit langfristig positiv beeinflusst werden kann. Zum Auftakt treffen sich Forscher aus Europa, den USA und Australien vom 21. bis 23. März anlässlich einer Kick-Off-Tagung in München. Das Projekt wird durch die Europäische Kommission für fünf Jahre mit rund neun Millionen Euro gefördert, durch zusätzliche Mittel der australischen Forschungsförderung und privater Förderer wird ein Gesamtbudget von mehr als elf Millionen Euro erreicht.

    Das internationale Konsortium setzt sich aus führenden Wissenschaftlern aus dem Gebiet der frühen Ernährung zusammen. Darüber hinaus beteiligen sich klein-und mittelständische Betriebe aus Europa sowie die Nahrungsmittelindustrie. Professor Berthold Koletzko vom Dr. von Haunerschen Kinderspital der Universität München leitet als Projektkoordinator die internationale Forschungsgruppe. „Wir untersuchen Risikofaktoren während der Schwangerschaft und der frühen Kindheit, die späteres Übergewicht und dessen Folgeerkrankungen begünstigen. Den Schwerpunkt legen wir dabei auf Übergewicht, da es hier sehr überzeugende Daten für starke Einflüsse der Ernährung in der Schwangerschaft, Stillzeit und früher Kindheit auf die spätere Gesundheit gibt“, erläutert Koletzko.

    Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) zählt Übergewicht, Adipositas und ihre Folgeerkrankungen schon jetzt zu den häufigsten Todesursachen weltweit. Im Jahr 2010 waren 43 Millionen Kinder unter fünf Jahren übergewichtig, mit weiter stark steigender Tendenz. Fettleibigkeit im Kindesalter erhöht erheblich das Risiko für spätere chronische Erkrankungen wie Diabetes, Bluthochdruck und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. „Die Häufigkeit von Fettleibigkeit in der Bevölkerung insgesamt und besonders bei Kindern hat in den letzten drei Jahrzehnten weltweit rasant zugenommen. Diese globale Epidemie verursacht ernste Belastungen für die Betroffenen und ihre Familien, sowie erhebliche Kosten im Gesundheitswesen. Deshalb ist es dringend notwendig, effektive Strategien für eine wirksame Prävention zu entwickeln und anzuwenden“, mahnt Koletzko.

    Diesem Ziel sind die Wissenschaftler durch das kürzlich abgeschlossene „Early Nutrition Programming Project“ (EARNEST) nähergekommen. Sie konnten bestätigten, dass frühkindliche Ernährung und Lebensführung starke, längerfristig prägende Auswirkungen auf spätere Gesundheit und Krankheitsrisiko ausüben. In ihrem neuen Projekt „EarlyNutrition“ („Long-term effects of early nutrition on later health“) untersuchen die Forscher nun die Mechanismen frühkindlicher Prägung auf Übergewicht sowie die Chancen für gezielte Interventionen. Insbesondere soll erfasst werden, welche Art der Ernährung vor und nach der Geburt einen wirksamen Beitrag zur Vorbeugung späteren Übergewichts leisten kann. Mithilfe dieser Daten sollen Empfehlungen für eine gesundheitsfördernde Lebensweise entworfen werden - diese könnten beispielsweise bei der Auswahl von Lebensmitteln helfen und auch zu verbesserten Produkten führen.

    Ansprechpartner:
    Dr. Brigitte Brands
    Dr. von Haunersches Kinderspital
    Abteilung Stoffwechsel und Ernährung
    Tel.: 089 / 5160 – 2816
    E-Mail: earlynutrition@med.uni-muenchen.de


    Images

    Criteria of this press release:
    Journalists
    Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
    transregional, national
    Research results
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).