idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
09/13/2012 07:58

Rosi hat „Schwein“ gehabt – das Hautkrebsrisiko bleibt

Christiana Tschoepe Pressestelle
Deutsche Krebshilfe e. V.

    Mit spektakulärer Kampagne warnt die Deutsche Krebshilfe vor Solarien

    Berlin (sts) – Mit einer außergewöhnlichen Kampagne will die Deutsche Krebshilfe verhindern, dass sich insbesondere junge Menschen den gefährlichen Strahlen im Solarium aussetzen. Im Internet konnte in der letzten Woche ein vermeintliches Experiment beobachtet werden, bei dem ein Schwein im Labor mit UV-Strahlen verbrannt wird. Viele Menschen waren so empört, dass die Aktion im Netz vorzeitig abgebrochen wurde. Doch: „Menschliche Haut reagiert mindestens so empfindlich auf UV-Strahlen wie die Haut eines Schweines“, erklärt Professor Dr. Eckhard Breitbart, Medizinisches Fachausschussmitglied der Deutschen Krebshilfe und Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Prävention (ADP). Das Risiko, am besonders aggressiven schwarzen Hautkrebs, dem malignen Melanom, zu erkranken, verdoppelt sich, wenn Solarien bis zu einem Alter von 35 Jahren regelmäßig genutzt werden. Etwa 224.000 Menschen erkranken derzeit bundesweit jährlich neu an Hautkrebs, 26.000 davon am malignen Melanom. Tendenz steigend. „Dennoch bräunen sich etwa 3,5 Millionen Menschen dieser Altersgruppe hierzulande im Solarium, darunter immer noch 167.000 Jugendliche“, so Breitbart.

    Das vermeintliche Experiment: Über mehrere Tage wird ein Schwein in einem Forschungslabor mit ultraviolettem Licht bestrahlt. Das Schwein leidet zunehmend. Auf eine leichte Rötung der Schweinehaut folgt im Verlauf des „Experiments“ ein schwerer Sonnenbrand. Schließlich sind Brandblasen und Entzündungen zu erkennen. Die wissenschaftlich anmutende Webseite, die angeblich von Forschern zur Dokumentation des streng geheimen Tierversuchs erstellt wurde, sorgte in den vergangenen Tagen für eine Welle der Empörung im Internet. Hundertausende Internetnutzer - insbesondere junge Menschen - diskutierten das Experiment. Doch dann kommt die Entwarnung im Rahmen der Sendung stern TV: Der Laborversuch war nur gespielt, dem Schwein geht es gut. Hinter dieser provozierenden Kampagne steckt die Deutsche Krebshilfe, die mit den drastischen Bildern vor allem junge Menschen wachrütteln will.

    „Solarien sind eine vor allem von jungen Menschen stark unterschätzte Gefahr“, betont Gerd Nettekoven, Hauptgeschäftsführer der Deutschen Krebshilfe. „Wir können gar nicht genug davor warnen: Wenn ich regelmäßig ins Solarium gehe
    oder mich stundenlang in die Sonne lege, gefährde ich meine Gesundheit, riskiere Hautkrebs und bringe vielleicht sogar mein Leben in Gefahr.“

    Wie groß der Handlungsbedarf ist, zeigen die Ergebnisse der SUN STUDY 2012: Solariennutzer sind jung. Vor allem Menschen bis zu einem Alter von einschließlich 35 Jahren setzen sich besonders häufig künstlichen UV-Strahlen aus. Derzeit sind dies etwa 3,5 Millionen Bundesbürger. Schockierend: „Etwa 167.000 der derzeitigen Solariennutzer sind minderjährig. Nach geltendem Recht müssen Betreiber von Sonnenstudios Jugendlichen den Zugang zu Solariengeräten aber verweigern“, erklärt Breitbart.

    „Angesichts von jährlich 224.000 Hautkrebsneuerkrankungen in Deutschland und etwa 3.000 Menschen, die jedes Jahr an Hautkrebs sterben, müssen wir vor allem die junge Bevölkerung noch deutlicher über die Risiken der Solariennutzung aufklären“, fasst Nettekoven zusammen.

    Ein Schicksal, dass dem Schwein Rosi erspart geblieben ist. Rosi heißt eigentlich Smarty und hat bereits in vielen Filmen und Werbespots mitgespielt. Sonnenbrand und Wunden sind das Werk professioneller Maskenbildnerinnen, die Forscher im wirklichen Leben Schauspieler, die UV-Strahlen blaues Licht und das Forschungslabor ein Filmkrankenhaus in Berlin. Innerhalb von knapp zwei Tagen wurden Filme und Fotos erstellt, die auf der Forscher-Webseite einen Versuchsverlauf von acht Tagen simulieren, auch die auf der Webseite veröffentlichten Vitalparameter scheinen einem realen Versuchsverlauf zu entsprechen. In enger Zusammenarbeit mit einem Veterinärmediziner wurde während der Filmarbeiten der Gesundheitszustand des Filmschweins am Set permanent überprüft.

    Passend zur aktuellen Kampagne bietet die Deutsche Krebshilfe eine Mobile Application zur Kampagne, die „App in den Schatten“. Hier kann jeder seine Freunde mit dem Smartphone im Zeitraffer altern lassen und die sichtbaren Folgen übermäßiger UV-Strahlen erleben. Den Download der App sowie alle weiteren Informationen gibt es auf der Aktionsseite www.rosi-hat-schwein-gehabt.de sowie auf www.krebshilfe.de.

    Interviewpartner, Fotos und Filmmaterial auf Anfrage!

    Bonn, 13. September 2012

    Abdruck honorarfrei
    Beleg erbeten


    More information:

    http://www.rosi-hat-schwein-gehabt.de Aktionsseite Kampagne


    Images

    Criteria of this press release:
    Journalists, Students, Teachers and pupils
    Biology, Medicine, Nutrition / healthcare / nursing, Social studies, Teaching / education
    transregional, national
    Miscellaneous scientific news/publications, Research projects
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).