idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
01/18/2013 13:36

DPZ richtet Nachwuchsgruppe ein

Christian Kiel Stabsstelle Kommunikation
Deutsches Primatenzentrum GmbH - Leibniz-Institut für Primatenforschung

    Am Deutschen Primatenzentrum (DPZ) hat am 1. Januar eine neue Nachwuchsgruppe ihre Arbeit aufgenommen. In den Projekten von Gruppenleiter Jens Gruber steckt Potential für die Therapie von Krankheiten wie Krebs oder HIV. Seine Nachwuchsgruppe „Medizinische RNA-Biologie“ erforscht den Einfluss von Ribonukleinsäuren (RNAs) auf die Genaktivität von Zellen und verwendet dazu die vom DPZ patentierte Transportmethode der Virus-ähnlichen Partikel (Virus-like particles, VLP). Die Arbeit der Forscher fußt auf der RNA-Interferenz: Wenn man das richtige RNA-Molekül in die richtige Zelle einschleust, wird dort ein Gen deaktiviert – im besten Falle dasjenige, das den Ausbruch einer Krankheit verursacht.

    Manchmal hilft auch in der Wissenschaft ein glücklicher Zufall weiter: Zum Beispiel, wenn ein Forscher wie Jens Gruber und ein Institut wie das Deutsche Primatenzentrum zusammenfinden, bei denen sich Forschungsgebiet und technische Voraussetzungen zu einer vielversprechenden Kombination vereinen. Der Zufall, der jetzt zur Gründung der Nachwuchsgruppe „Medizinische RNA-Biologie“ am DPZ geführt hat, war ein Gespräch beim Feierabend-Bier in einer Pferdeklinik. An einem Abend im Jahr 2005 erfuhr Gruber dabei, dass das DPZ eine molekulare Transporttechnik besitzt, wie er sie dringend suchte: Mit Hilfe von Virus-ähnlichen Partikeln (VLPs) lassen sich Wirkstoffe in Zellen einschleusen, um dort zielgenau aktiv zu werden. Dadurch könnten zum Beispiel Gene ausgeschaltet werden, die für den Ausbruch von Krankheiten wie HIV, Osteoporose oder Krebs verantwortlich sind. An der Umsetzung dieser Idee arbeitet Gruber seit dem 1. Januar 2013 mit seiner eigenen Nachwuchsgruppe am DPZ.
    Virus-ähnliche Partikel (VLPs) sind künstlich hergestellt Virus-Hüllen ohne gesundheitsschädliche Eigenschaften, die mit Inhaltsstoffen wie RNAs gefüllt werden können, welche man in bestimmte Körperzellen transportieren will. „Das kann sehr spezifisch sein“, erklärt Jens Gruber, „wenn zum Beispiel ein Prozess in der Leber ausgeschaltet werden soll, würden wir die VLPs so konstruieren, dass sie nur in der Leber ankommen.“
    Die Einnahmen aus solchen anwendbaren wissenschaftlichen Erkenntnissen wie den VLPs ermöglichen es dem DPZ auch, die neue Nachwuchsgruppe vollständig ohne den Einsatz von Steuergeldern zu finanzieren. Sie ist der Abteilung Primatengenetik (Leitung: Prof. Lutz Walter) angegliedert und zunächst auf fünf Jahre Laufzeit angelegt. Jens Gruber wird zunächst mit einem Team von vier Kollegen arbeiten. Eine Fülle von Anfragen für Kooperationen hat er jetzt schon, denn sein Forschungsansatz eröffnet für viele verschiedene Forschungsbereiche und medizinische Erkrankungen neue Möglichkeiten.

    Kontakt und Hinweise für Redaktionen

    Dr. Jens Gruber
    Tel: +49 551 3851-481
    E-Mail: jgruber@dpz.eu

    Christian Kiel (Stabsstelle Kommunikation)
    Tel: +49 551 3851-424
    E-Mail: ckiel@dpz.eu

    Druckfähige Bilder erhalten Sie in der Bilddatenbank unserer Website und von der Stabsstelle Kommunikation. Bitte senden Sie uns bei Veröffentlichung einen Beleg.

    Die Deutsches Primatenzentrum GmbH (DPZ) - Leibniz-Institut für Primatenforschung betreibt biologische und biomedizinische Forschung über und mit Primaten auf den Gebieten der Infektionsforschung, der Neurowissenschaften und der Primatenbiologie. Das DPZ unterhält außerdem vier Freilandstationen in den Tropen und ist Referenz- und Servicezentrum für alle Belange der Primatenforschung. Das DPZ ist eine der 86 Forschungs- und Infrastruktureinrichtungen der Leibniz-Gemeinschaft. www.dpz.eu


    More information:

    http://www.dpz.eu


    Images

    Jens Gruber im Labor
    Jens Gruber im Labor
    Foto: Christian Kiel/DPZ
    None

    Jens Gruber
    Jens Gruber
    Foto: Christian Kiel/DPZ
    None


    Criteria of this press release:
    Journalists
    Biology, Medicine
    transregional, national
    Cooperation agreements, Research projects
    German


     

    Jens Gruber im Labor


    For download

    x

    Jens Gruber


    For download

    x

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).