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03/01/2013 12:08

Gefährliches Aortenaneurysma am Herzen: Neue Biomarker sollen vor Komplikationen warnen

Pierre König Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutsche Herzstiftung e.V./Deutsche Stiftung für Herzforschung

    Dr. Rusche-Forschungsprojekt an Freiburger Herzmediziner vergeben

    Wenn sich die Brustschlagader (thorakale Aorta) erweitert oder wenn es zu einem Aortenaneurysma, einer sackartigen Ausstülpung der Aorta, kommt, kann das zu lebensbedrohlichen Komplikationen führen: einem teilweisen Einriss (Dissektion) oder einem Zerreißen (Ruptur) der Aorta. Umso dringlicher sind in der Herzmedizin innovative Diagnoseverfahren, ein solches Risiko des Einrisses thorakaler Aortenaneurysmen frühzeitig abzuschätzen, auch um besser entscheiden zu können, ob und wann ein operativer Eingriff notwendig wird.
    Eine Art körpereigenes „Warnsystem“ zur Erkennung und zuverlässigen Einschätzung dieses Komplikationsrisikos bei thorakalen Aortenaneurysmen ist das Ziel des Dr. Rusche-Forschungsprojekts 2013 mit der Arbeit „Biomarker für Scherstress und Wandspannung in thorakalen Aortenaneurysmen“ von Dr. med. Fabian A. Kari, Assistenzarzt der Klinik für Herz- und Gefäßchirurgie am Herzzentrum Freiburg – Bad Krozingen. Das Dr. Rusche-Forschungsprojekt, gefördert mit 60 000 Euro für die Dauer von zwei Jahren, wurde gemeinsam von der Deutschen Stiftung für Herzforschung (DSHF) – Tochterorganisation der Deutschen Herzstiftung – und der Deutschen Gesellschaft für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie (DGTHG) auf der 42. Tagung der DGTHG in Freiburg vergeben. Das Forschungsvorhaben erfolgt in Kooperation mit der Abteilung für Röntgendiagnostik des Universitätsklinikums Freiburg.

    „In der Herzforschung sind die Anstrengungen groß, die Risikoeinschätzung bei Patienten mit einer krankhaften Brustschlagader zu verbessern, um Komplikationen weiter zu verringern und die Notwendigkeit eines operativen Aorteneingriffs besser planen zu können. Das Forschungsvorhaben von Dr. Kari verfolgt einen vielversprechenden Ansatz für die Bestimmung neuer Biomarker, die zur besseren Risikoabschätzung beitragen könnten“, würdigte Prof. Dr. med. Hellmut Oelert, Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirats der DSHF, die Vergabe der Dr. Rusche-Forschungsförderung.

    Ziel: Mit Proteinen die Belastung der Aortenwand bestimmen
    Ausgangspunkt des Forschungsvorhabens ist das Problem, dass es für Patienten mit thorakalem Aortenaneurysma zwar effektive Bildgebungsverfahren wie die fluss-sensitive Magnetresonanztomographie (MRT) gibt, diese aber nur an wenigen Klinikzentren vorhanden und folglich nicht flächendeckend verfügbar ist. „Wir wollen diese ‚Versorgungslücke‘ schließen, indem wir auf biochemischer Ebene neue Biomarker im Blutserum von Menschen als zuverlässige Messgrößen für Gefäßwandbelastung und Rupturgefahr eines thorakalen Aneurysmas bestimmen“, erläutert Dr. Kari. Ausgangspunkt für seine Untersuchungen ist die Annahme, dass es bestimmte Proteine gibt, deren Serum-Werte in engem Zusammenhang mit der mechanischen Belastung der Aortenwand durch Wandspannung und Wandscherstress (= Schubkraft durch den Strom von Flüssigkeit) stehen, und somit eine erhöhte Einrissgefahr anzeigen.

    Im Fokus der Forscher stehen vier Protein-Gruppen, die für Auf- und Abbauprozesse im Gewebe und in Gefäßwandschichten oder bei der Gerinnungsaktivierung und im Endothel der Brustschlagader eine wichtige Rolle spielen. Zur Bestimmung der Proteine wird das Serum von 30 Patienten mit unterschiedlicher Ausprägung eines thorakalen Aortenaneurysmas (z. B. alle Arten des Marfan- oder Loeys-Dietz-Syndroms) untersucht und mit den Befunden einer fluss-sensitiven MRT-Untersuchung verglichen.

    Der Internist Dr. Ortwin Rusche aus Bad Soden hatte die DSHF in seinem Testament als Alleinerbin eingesetzt. Aus dem zum Gedenken an den Erblasser eingerichteten Stiftungsfonds Dr. Ortwin Rusche soll nach dessen Wunsch alljährlich ein Projekt mit herzchirurgischem Schwerpunkt gefördert werden. Die Ausschreibung, auf die sich Nachwuchswissenschaftler aus der Herzchirurgie bewerben können, erfolgt gemeinsam durch die DSHF und die DGTHG.

    4/2013
    Informationen:
    Deutsche Stiftung für Herzforschung
    Pressestelle:
    Michael Wichert /Pierre König
    Tel. 069 955128-114/-140
    Fax: 069 955128-345
    E-Mail: wichert@herzstiftung.de /
    koenig@herzstiftung.de
    www.dshf.de


    More information:

    http://www.dshf.de


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    V. l. n. r.: Prof. Dr. Friedrich W. Mohr,  Präsident der DGTHG; Dr. Fabian A. Kari,  Preisträger; Prof. Dr. Hellmut Oelert, Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirats der DSHF
    V. l. n. r.: Prof. Dr. Friedrich W. Mohr, Präsident der DGTHG; Dr. Fabian A. Kari, Preisträger; P ...
    Foto: DGTHG/Andreas Lörcher
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    Links oben: Zu sehen sind die Ebenen der aufsteigenden Brustschlagader, die im Rahmen der MRT-Untersuchungen auf Wandbelastung hin ausgewertet werden. Rechts oben sind die Flussgeschwindigkeiten in der aufsteigenden Schlagader und im Schlagaderbogen bei einem gesunden Probanden zu sehen. Die unteren Bilder zeigen die stark veränderten, wirbel-bildenden Flussmuster in der aufsteigenden Schlagader bei Patienten mit einer Gefäßwand-aussackung.
    Links oben: Zu sehen sind die Ebenen der aufsteigenden Brustschlagader, die im Rahmen der MRT-Unters ...
    Quelle: Herzzentrum Freiburg – Bad Krozingen
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    Criteria of this press release:
    Journalists, Scientists and scholars
    Biology, Medicine
    transregional, national
    Personnel announcements, Research projects
    German


     

    V. l. n. r.: Prof. Dr. Friedrich W. Mohr, Präsident der DGTHG; Dr. Fabian A. Kari, Preisträger; Prof. Dr. Hellmut Oelert, Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirats der DSHF


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    Links oben: Zu sehen sind die Ebenen der aufsteigenden Brustschlagader, die im Rahmen der MRT-Untersuchungen auf Wandbelastung hin ausgewertet werden. Rechts oben sind die Flussgeschwindigkeiten in der aufsteigenden Schlagader und im Schlagaderbogen bei einem gesunden Probanden zu sehen. Die unteren Bilder zeigen die stark veränderten, wirbel-bildenden Flussmuster in der aufsteigenden Schlagader bei Patienten mit einer Gefäßwand-aussackung.


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