idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
03/05/2013 18:01

Aus Abfall wird Zucker

Johannes Scholten Pressestelle
Philipps-Universität Marburg

    Der Marburger Physiker Professor Dr. Peter Lenz untersucht zusammen mit drei Partnern, wie sich die Zuckergewinnung aus Biomasse verbessern lässt. Das Team erhält 1,5 Millionen Euro vom Bundesforschungsministerium und Europäischen Partnerorganisationen für sein Vorhaben, das im Rahmen des 6. Forschungsrahmenprogramms der Europäischen Union gefördert wird.

    Unter Biomasse versteht man organische Stoffgemische. „Biomasse ist die älteste Energiequelle der Menschheit“, hebt Lenz hervor, der Theoretische Physik an der Philipps-Universität lehrt. „Die direkte Verbrennung war früher die einzige Möglichkeit, Wärme zu gewinnen.“ In Zeiten zunehmender Ressourcenknappheit gewinnen aber auch andere Arten der energetischen Nutzung von Biomasse an Bedeutung. So ist Biomasse nicht allein Ausgangsmaterial zur direkten Gewinnung von Energie, sondern auch ein wichtiger Lieferant chemischer Produkte wie Glukose oder anderer Zuckerarten. Diese können als Ausgangsstoffe für Bioproduktionsanlagen dienen, in denen zum Beispiel Bioethanol hergestellt wird.

    Das Herauslösen von Glucose aus der Biomasse geschieht durch hydrolytische Enzyme. Solche Enzyme kommen in den unterschiedlichsten Mikroorganismen vor, etwa in Hefe, aber auch in Bakterien wie Escherichia coli oder Cellulomonas fimi. „Es ist jedoch schwierig, diese Freisetzung von Zucker aus Biomasse biotechnologisch effektiv umzusetzen, so dass das Verfahren großindustriell eingesetzt werden kann“, erläutert Lenz.

    Der Marburger Hochschullehrer verfolgt gemeinsam mit seinen Partnern Professor Dr. Alistair Elfick von der Universität im schottischen Edinburgh, Professor Dr. Ariel Lindner vom französischen Gesundheitsforschungsinstitut „INSERM“ in Paris und dem Biotechnologieunternehmen „Ingenza“ aus Edinburgh das Ziel, eine genetische Plattformtechnologie zu entwickeln, die das Zusammenspiel hydrolytischer Enzyme bei der Verarbeitung von Biomasse optimiert. „Hierzu setzen wir eine neuartige Methode der Synthetischen Mikrobiologie ein, die es ermöglicht, Enzyme aus unterschiedlichen Organismen schneller als bislang in einem Wirtbakterium zusammen zu bringen“, führt Lenz aus; dessen Teilvorhaben besteht darin, mit Methoden der Theoretischen Physik den optimalen Enzymcocktail zu berechnen, der den effizientesten Abbau der Biomasse garantiert.

    Ermöglicht wird dieser theoretische Zugang, indem die experimentellen Gruppen die beteiligten Enzyme quantitativ charakterisieren. Die EU unterstützt das Gesamtprojekt finanziell im Rahmen ihrer Förderlinie „European Research Area Network“ ERA-IB.

    Weitere Informationen:
    Ansprechpartner: Professor Dr. Peter Lenz,
    Fachbereich Physik und „LOEWE“-Zentrum für Synthetische Mikrobiologie
    Tel.: 06421 28-24326
    E-Mail: peter.lenz@physik.uni-marburg.de


    Images

    Professor Dr. Peter Lenz übernimmt die theoretische Analyse beim neuen Forschungsprojekt der Europäischen Union zum Biomasse-Abbau.
    Professor Dr. Peter Lenz übernimmt die theoretische Analyse beim neuen Forschungsprojekt der Europäi ...
    (Foto: Philipps-Universität/AG Lenz)
    None


    Criteria of this press release:
    Journalists
    Biology, Physics / astronomy
    transregional, national
    Cooperation agreements, Research projects
    German


     

    Professor Dr. Peter Lenz übernimmt die theoretische Analyse beim neuen Forschungsprojekt der Europäischen Union zum Biomasse-Abbau.


    For download

    x

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).