Die Musikhochschule Lübeck (MHL) veranstaltet vom 8. bis zum 11. April ihren ersten Frühjahrs-Campus Inklusion. Die Veranstaltung soll künftig jährlich stattfinden und gehört zu einem umfangreichen Maßnahmenkatalog, mit dem die MHL ihr bundesweit einmaliges Inklusionskonzept umsetzt.
Mit Vorträgen, Impulsreferaten, Praxisworkshops und Diskussionen werden Vertreter aus verschiedenen Fachgebieten beim ersten Frühjahrs-Campus Inklusion an der MHL die Inhalte und Methoden der Inklusion an Studierende der MHL vermitteln. Die jeweils eineinhalbstündigen Veranstaltungen beleuchten die Förderschwerpunkte „Hören und Sehen“, „Motorische und körperliche Entwicklung“ sowie „Emotionale und soziale Entwicklung“ und sind auch für die interessierte Öffentlichkeit zugänglich. Zu den Referenten gehören unter anderen Dr. Bernhard Hobrücker, Psychologe an der Kinder- und Jugendpsychiatrie Kiel und Prof. Dr. Rainer Schönweiler, Institutsdirektor am Hörzentrum der Universität Lübeck. Workshops vermitteln praktische Aspekte wie unter anderem Tanzen bei Hörschädigung mit dem Berliner Tänzer und Choreographen Lorenz Huber und Stock-Kampfkunst mit dem Bremer Psychologen Steffen Naumann. Am 9. April gibt es ein Fachgespräch zur Inklusion mit Schleswig-Holsteins Wissenschaftsministerin Kristin Alheit.
Die MHL bringt mit dem Inklusionscampus die im Lehrkräftebildungsgesetz Schleswig-Holstein geforderte Einbindung der Inklusion in sämtliche Lehramtsstudiengänge voran. Die in Lübeck entwickelte Konzeption ist bisher bundesweit ohne Beispiel. Zum Inklusionskonzept der MHL gehören eine Reihe weiterer Maßnahmen. So sollen auch die Dozenten der MHL in speziellen Lehrveranstaltungen weiterqualifiziert werden. Mit Dr. Björn Tischler holte die MHL einen der bundesweit führenden Sonderpädagogen als Berater ins Haus. Weiterhin sind regelmäßige Tagungen zum Thema Inklusion geplant. Die Veranstaltungen finden in enger Zusammenarbeit mit Schulen, dem Institut für Qualitätsentwicklung an Schulen Schleswig-Holstein (IQSH), anderen Hochschulen und Verbänden statt.
Die MHL überarbeitete die Ausbildungsinhalte in den Lehramtsstudiengängen und integrierte inklusionsspezifische Kompetenzen in die Ausbildungsmodule. „Inklusion ist nicht als isoliertes Phänomen in einigen Sonderveranstaltungen zu „erlernen“. Vielmehr sollte sie sämtliche Bereiche des Lernens und Lehrens durchdringen“, sagt dazu Dr. Michael Pabst-Krueger, MHL-Musikpädagoge und Gründungspräsident des neuen Bundesverbands Musikunterricht. Als unabdingbare Voraussetzung für gelingende Inklusion sieht er eine angemessene Qualifikation der Lehrkräfte im erzieherischen und im fachlichen Bereich. „Es müssen förderpädagogische Grundlagen, fachliche Kompetenzen und Methodenvielfalt im Unterricht vermittelt werden. Dazu muss sich die Lehrerausbildung in Zukunft grundlegend verändern.“ Dr. Hans Bäßler, Professor für Musikpädagogik an der MHL ergänzt: „Die Inklusionsfrage ist ohne Zweifel die momentan größte Herausforderung für die Schulen und damit auch für eine praxisorientierte Musiklehrerausbildung. Die MHL nimmt diese Herausforderung nicht nur an, sondern setzt sie in einem vollkommen neuen Modell um, das auf den Synergieeffekten zahlreicher bereits vorhandener Ausbildungsangebote basiert. Es gibt keine gymnasiale Musik und eine andere für die Gemeinschaftsschule. Die Zugänge zur Musik differieren zwar je nach Schulform, aber es bleibt doch immer die eine Musik.“
Die Veranstaltungen des Frühjahrs-Campus Inklusion beginnen mit der Eröffnung am Mittwoch 8. April um 14.30 Uhr. Von Donnerstag, 9. bis Samstag, 11. April beginnt der Campus jeweils um 9 Uhr und endet um 18 Uhr. Der Eintritt zu den öffentlichen Campusveranstaltungen ist frei.
http://www.mh-luebeck.de/veranstaltungen
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Journalists
Music / theatre, Teaching / education
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German
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