Die Staatliche Hochschule für Gestaltung Karlsruhe erhält im Rahmen des europäischen Förderprogramms „Creative Europe“ über 90.000 Euro. Die Fördersumme ist Teil einer Gesamtförderung von 200.000 Euro für das Projekt „IMAGIT“, das die HfG Karlsruhe unter Mitwirkung von BRAINZ (Prag), der Hungarian University of Fine Arts (Budapest) und Hangar (Barcelona) leitet. Michael Bielicky, Professor für Medienkunst an der HfG Karlsruhe, ist Initiator und Koordinator des Projekts.
Innerhalb des Projekts „IMAGIT“ wird eine innovative, visuelle, non-verbale und soziale Internetplattform entwickelt. Das Projekt, das Oktober 2015 startet und 20 Monate lang laufen wird, ist zugleich international als auch interdisziplinär angesetzt, da es die Kompetenzen sowohl von Kunstschaffenden, Designerinnen und Designern, als auch Kommunikations- und Medientheorie-Spezialistinnen sowie -Spezialisten zusammenbringt.
„Ziel ist es, neue Konzepte zu entwickeln, die das Internet über die üblichen Kommunikationswege hinaus mit neuen visuellen und sinnlichen Ansätzen erschließen“, erklärt Bielicky. Damit erweist sich IMAGIT als besonders zukunftsorientiert: Die neu entwickelten Kommunikationsmittel sollen gezielt neue Generationen von Online-Usern ansprechen und diese auch aktiv einbinden.
Die Internetplattform wird als Grundlage zur Umsetzung ikonischer Inhalte, Kommunikationssymbole und Digital-Media-Aktivitäten (z.B. Online-Spiele) dienen. „Es soll eine neue universelle Bildsprache entstehen, die in symbolischer Form komplexe Situationen kommunizieren kann“, so Bielicky, dessen als Künstlerkollektiv gemeinsam mit seiner Ehefrau Kamila B. Richter entwickelten Icons die Grundlage bilden. „Das ist aber nur der Anfang. Jeder kann und soll eigene Symbole entwickeln.“ Diese können miteinander kombiniert werden, um eine Nachricht darzustellen, die öffentlich oder privat mit anderen Nutzerinnen und Nutzern geteilt wird. Schriftsprache wird es in einer solchen Nachricht nicht geben.
Der Internetplattform liegt die Idee zugrunde, eine kreativ-sinnliche, weniger pragmatisch und funktional orientierte Kommunikationskultur zu fördern. Den Usern wird ein Kommunikationsinstrument an die Hand gegeben, das weniger darum bemüht ist, Eindeutigkeit zu schaffen, als vielmehr Interpretationsspielräume zu eröffnen. „Es ist eine spielerische Form von Kommunikation. Sie spielt ganz offen mit einer möglichen Informationslosigkeit, die in den Icons stecken könnte, aber gleichzeitig verweist sie auch auf die Informationsvielfalt, wie sie ja letztlich immer gegeben ist“, erklärt Sabine Scharff, freie Projektmitarbeiterin. Dahinter stecke natürlich auch eine gewisse Zeitkritik an der aktuellen Informations-, Bilder- und Medienflut.
Innerhalb des Projekts und zwischen den Partnern soll ein reger Austausch darüber stattfinden, welche Kommunikationsmittel und Symbole für eine solch sinnlich-visuelle Kommunikation geeignet sind. Es ist vorgesehen, Wissen auszutauschen, Forschende, Kunstschaffende und Studierende zusammenzubringen. Scharff: „Wir wollen mit diesem Projekt natürlich auch den Austausch zwischen den Institutionen fördern und den Studierenden, die Möglichkeit geben, länderübergreifend an einem interdisziplinären Projekt mitzuwirken.“
Criteria of this press release:
Journalists, Scientists and scholars, Students
Art / design, Media and communication sciences
transregional, national
Cooperation agreements, Research projects
German
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