Die beiden Münchener Institute für Radiobiologie und für Mikrobiologie der Bundeswehr werden immer dann aktiv, wenn es um außerordentliche Gefahren geht. Eine ihrer zentralen Aufgaben ist es beispielsweise zu klären, ob Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr unter Umständen Angriffen mit nuklearen oder biologischen Kampfstoffen ausgesetzt wurden – im Ernstfall müssen die Institute entsprechende Behandlungsmaßnahmen einleiten.
„Da sich die Bundeswehr in wachsendem Maße in Auslandseinsätzen engagiert“, so Martina Brockmeier, Vorsitzende des Wissenschaftsrats, „ist es nicht auszuschließen, dass sie eines Tages Angriffen mit Waffen dieser Art ausgesetzt sein wird. Dann ist die Expertise beider Institute für die Soldatinnen und Soldaten überlebenswichtig.“ Aber auch Zivilistinnen und Zivilisten profitieren bei Unfällen, Seuchen oder terroristischen Anschlägen von der Unterstützung durch beide Institute. So hat das Institut für Mikrobiologie der Bundeswehr zur Diagnostik des Ebolavirus in Afrika beigetragen. „Diese Kompetenz beruht bei den Instituten für Radiobiologie und für Mikrobiologie der Bundeswehr auf guter bis sehr guter Forschungsarbeit. Seit den letzten Evaluationen vor rund zehn Jahren sind in beiden Instituten deutliche Leistungssteigerungen und ein verbessertes Qualitätsmanagement festzustellen. Empfehlungen zur Weiterentwicklung ihrer Forschung und wissenschaftsbasierten Dienstleistungen waren deshalb kaum erforderlich; wichtig wäre es allerdings, die Forschungsplanung beider Institute noch stärker zu fokussieren.
Verbesserungsbedarf erkennt der Wissenschaftsrat hingegen erneut bei den Rahmenbedingungen der Institute. So wird dem Bundesministerium der Verteidigung dringend empfohlen, die Personalausstattung der Institute aufzustocken und den Institutsleitungen mehr Mitsprache- und Entscheidungsrechte bei der Personalauswahl einzuräumen. Als sinnvoll für beide Institute wird es eingeschätzt, einen Forschungsetat einzurichten und ihnen mehr Autonomie zu gewähren. Angesichts der starken Asbestbelastung des Gebäudes für das Institut für Mikrobiologie der Bundeswehr sowie der beengten Raumverhältnisse und unzureichenden Laborbedingungen im Institut für Radiobiologie der Bundeswehr appelliert der Wissenschaftsrat nachdrücklich an das Ministerium, rasch mit dem seit 2002 geplanten Neubau für die Institute zu beginnen.
Darüber hinaus empfiehlt der Wissenschaftsrat dringend, beide Institute mit moderner Informationstechnik, forschungsfreundlichen Internetzugängen und Stellen für IT-Personal auszustatten.
https://www.wissenschaftsrat.de/download/2019/7825-19.pdf - Stellungnahme zum Institut für Radiobiologie der Bundeswehr (InstRadBioBw), München (Drs. 7825-19), Juli 2019
https://www.wissenschaftsrat.de/download/2019/7826-19.pdf - Stellungnahme zum Institut für Mikrobiologie der Bundeswehr (InstMikroBioBw), München (Drs. 7826-19), Juli 2019
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