Die Gesellschaft für Informatik e.V. (GI) hat im Wissenschaftsjahr 2019 – Künstliche Intelligenz des Bundesministeriums für Bildung und Forschung in einer repräsentativen Allensbach-Umfrage gefragt, ob die deutsche Bevölkerung KI-Maschinen eher als weiblich oder männlich wahrnimmt.
Berlin, 17. Juli 2019 – Sie schlagen uns Restaurants vor, leiten uns durch den Verkehr und beantworten uns alltägliche Fragen: Digitale Sprachassistenten mit Künstlicher Intelligenz (KI) finden sich heute bereits in Autos, Handys oder Uhren. Auffallend ist: In den meisten Fällen sind die assistierenden Computer wie Siri, Alexa oder Google Assistant per Werkseinstellung mit weiblichen Stimmen ausgestattet. Um zu erfahren, ob die KI-Systeme allgemein als eher männlich oder eher weiblich wahrgenommen werden, hat die Gesellschaft für Informatik im Rahmen des Projektes „#KI50-Künstliche Intelligenz – gestern, heute, morgen“ im Wissenschaftsjahr 2019 das Allensbach-Institut mit einer repräsentativen Bevölkerungsumfrage beauftragt. Mir #KI50 will die GI in Anlehnung an ihr 50-jähriges Bestehen dazu anregen, über die deutsche KI-Geschichte zu reflektieren, einen Blick nach vorne zu werfen und das Thema einer breiten Öffentlichkeit besser zugänglich machen.
KI wird sechsmal häufiger als männlich wahrgenommen
Zwar weist eine Mehrheit der Deutschen KI noch kein Geschlecht zu, rund ein Fünftel der Befragten nehmen KI-Maschinen aber als „eher männlich“ (19,3 %) wahr. Das sind fast sechsmal so viele Menschen, wie die, die KI als „eher weiblich“ (3,5 %) einordnen. Ein Ungleichgewicht, das sich durch die gesamte Bevölkerung zieht, egal ob alt oder jung, Mann oder Frau, Ost oder West. Lediglich eine Ausnahme zeigen die Daten: Bei Science-Fiction-Kennern liegt der Wert derjenigen, die KI als „eher weiblich“ einordnen mit 7,2 Prozent doppelt so hoch, wie in der Gesamtbevölkerung.
Die Rolle von Geschlecht in der KI reflektieren
Christine Regitz, Vizepräsidentin der Gesellschaft für Informatik: „Mit der Entwicklung von Künstlicher Intelligenz kann zum ersten Mal einer Technologie selbst ein Geschlecht zugeordnet werden. Gerade deswegen sollten wir darauf achten, dass diese Systeme nicht nur bestehende Rollenbilder reproduzieren, sondern die Diversität der Gesellschaft reflektieren und stützen. Denn auch wenn KI das Potenzial hat Menschen zu diskriminieren, kann sie uns als neutrale Instanz ebenso dabei helfen unsere eigene Voreingenommenheit gegenüber Geschlechtern zu offenbaren, sie zu überwinden und Diskriminierung entgegenzuwirken. Dafür braucht es Entwicklerinnen und Entwickler, die sich dieser Verantwortung bewusst sind.“
GI-Partnerschaft: Convention „KI und Wir*“ zu Künstlicher Intelligenz und Gender
Das Thema Geschlecht in der KI ist auch Gegenstand der erstmalig stattfindenden Convention „KI und Wir*“ zu Künstlicher Intelligenz und Gender. Vom 22. bis 24. November diskutieren und experimentieren Forschende unterschiedlicher Disziplinen der KI und der Genderforschung gemeinsam mit der breiten Öffentlichkeit in der Festung Mark Magdeburg. Die Convention ist eine Kooperation der Otto-von-Guericke-Universität, des FEM POWER-Netzwerks und science2public – Gesellschaft für Wissenschaftskommunikation. Auch die Gesellschaft für Informatik ist Partnerin des Events. Fachleute, Ausstellende oder Initiativen sind aufgerufen, sich noch bis zum 31. August mit ihren Ideen in die Veranstaltung einzubringen.
Weitere Informationen: https://www.wissenschaftsjahr.de/2019/ | https://ki50.de/ | https://ki-convention.com/
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Wissenschaftsjahr 2019 – Künstliche Intelligenz
Systeme und Anwendungen, die auf Künstlicher Intelligenz basieren, sind schon heute vielfach Bestandteil unseres Lebens: Industrieroboter, die schwere oder eintönige Arbeiten übernehmen oder smarte Computer, die in kurzer Zeit riesige Datenmengen verarbeiten können – und damit für Wissenschaft und Forschung unverzichtbar sind. Ganz abgesehen von virtuellen Assistenzsystemen, die zu unseren alltäglichen Begleitern geworden sind. Digitalisierung und Automatisierung werden in Zukunft weiter fortschreiten. Welche Chancen gehen damit einher? Und welchen Herausforderungen müssen wir uns stellen? Welche Auswirkungen hat diese Entwicklung auf unser gesellschaftliches Miteinander?
Im Wissenschaftsjahr 2019 sind Bürgerinnen und Bürger aufgerufen, im Dialog mit Wissenschaft und Forschung Antworten auf diese und weitere Fragen zu finden. Die Wissenschaftsjahre sind eine Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) gemeinsam mit Wissenschaft im Dialog (WiD).
Über die Gesellschaft für Informatik e.V.
Die Gesellschaft für Informatik e.V. (GI) ist mit rund 20.000 persönlichen und 250 korporativen Mitgliedern die größte und wichtigste Fachgesellschaft für Informatik im deutschsprachigen Raum und vertritt seit 1969 die Interessen der Informatikerinnen und Informatiker in Wissenschaft, Wirtschaft, öffentlicher Verwaltung, Gesellschaft und Politik. Mit 14 Fachbereichen, über 30 aktiven Regionalgruppen und unzähligen Fachgruppen ist die GI Plattform und Sprachrohr für alle Disziplinen in der Informatik. Die Mitglieder binden sich an die Ethischen Leitlinien für Informatikerinnen und Informatiker der GI. Weitere Informationen finden Sie unter https://gi.de/
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Grafik zu den Ergebnissen der Allensbach-Umfrage
Gesellschaft für Informatik e.V.
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Criteria of this press release:
Journalists, Scientists and scholars, all interested persons
Cultural sciences, Information technology, Media and communication sciences, Social studies
transregional, national
Miscellaneous scientific news/publications
German
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