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01/28/2020 10:21

So viele Patienten wie noch nie und erneut gestiegene Mitarbeiterzahl

Helena Reinhardt Pressestelle / Unternehmenskommunikation
Universitätsklinikum Leipzig AöR

    Neujahrsempfang des Universitätsklinikums Leipzig und der Medizinischen Fakultät der Universität Leipzig bot Rückschau und Ausblick

    Mit einem Blick zurück auf das vergangene Jahr sowie einem Ausblick auf die kommenden Aufgaben begrüßten der Vorstand des Universitätsklinikums Leipzig (UKL) und der Dekan der Medizinischen Fakultät beim Neujahrsempfang zusammen mit über 380 Gästen die anbrechende Dekade. Diese wird auch künftig im Zeichen stetiger Weiterentwicklungen auf dem Medizincampus in der Liebigstraße stehen und durch die sich rasant wandelnden Rahmenbedingungen im Gesundheitswesen geprägt sein.

    Das zurückliegende Jahr 2019 war für das Universitätsklinikum Leipzig von Wachstum in vielen Bereichen gekennzeichnet: Mit 58.300 Fällen wurden im letzten Jahr drei Prozent mehr als 2018 und damit so viele Patienten wie noch nie stationär am UKL behandelt. Vor zehn Jahren, 2009, waren es 50.721 Fälle - 7579 weniger. „Das ist für uns natürlich ein bedeutsames Zeichen für das große Vertrauen, dass die Patienten in unsere Arbeit haben“, sagt dazu Prof. Christoph Josten, Medizinischer Vorstand am Universitätsklinikum Leipzig. Es sei aber auch Spiegelbild des kontinuierlichen Wachstums der Stadt Leipzig und Signal für den großen Bedarf an medizinischer Maximalversorgung, der in einer alternden Gesellschaft auch künftig eher zu- als abnehmen werde. „Ein Anstieg um drei Prozent der behandelten Fälle ist auch eine Herausforderung an die Kapazitäten“, betont Josten. Um sicherzustellen, dass alle auch weiterhin die notwendige Versorgung zügig erhalten können, ist ein weiterer Ausbau des Campus Liebigstraße im Zuge der mit dem Aufsichtsrat und dem Freistaat Sachsen abgestimmten strategischen Entwicklungsplanung für die Leipziger Universitätsmedizin notwendig. Gleichzeitig werden auch neue Wege gegangen – neben dem Ausbau der ambulanten Versorgung zum Beispiel verstärkte Kooperationen. Exemplarisch dafür sei die im Herbst begonnene Zusammenarbeit mit dem Klinikum Altenburger Land, bei der Krebsexperten des UKL die Kollegen vor Ort unterstützen. Weitere Fachgebiete und Krankenhäuser sollen folgen. „Wir wollen so dazu beitragen, die Versorgung in der Fläche sicherzustellen und den Menschen gleichzeitig einen unkomplizierten Zugang zu Spezialisten der universitären Maximalversorgung anbieten zu können“, führt Josten aus. Wie gut diese Versorgung am UKL beurteilt wird, zeugte im letzten Jahr auch der erreichte Platz 6 in der deutschlandweiten Rangliste des Magazins FOCUS. „Diese hohe Qualität zu erhalten und auszubauen ist eines unserer wichtigsten Ziele in der vor uns liegenden Dekade“, betonte Josten.

    Wachstum auch bei Zahl der Mitarbeiter

    Entscheidend dafür ist vor allem die tägliche Arbeit der Beschäftigten des Universitätsklinikums, am Patienten ebenso wie in den unterstützenden Bereichen. „Wir sind auch hier im letzten Jahr wieder gewachsen und haben nun 228 Vollkräfte mehr an Bord als Ende 2018“, freut sich Dr. Robert Jacob, Kaufmännischer Vorstand des UKL. Zu den neu gewonnenen Mitarbeitern gehören auch zusätzliche 70 Vollkräfte in der Pflege. „Dass uns dies angesichts des derzeit schwierigen Arbeitsmarktes gelungen ist, spricht für unsere Attraktivität als Arbeitgeber“, so Jacob. Einen Beitrag leisten dazu zweifellos auch die Vielfalt und das Miteinander am Medizincampus, auf dem Vertreter von 236 Berufen und 61 Nationen zusammenarbeiten. Letzteres würdigte im vergangenen Frühjahr auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier bei einem Besuch in der Liebigstraße. „Multinationalität ist für uns Alltag, sowohl im Kollegenkreis als auch mit Blick auf unsere Patientinnen und Patienten“, ergänzt Prof. Josten. „Dennoch sind wir natürlich stolz darauf, dass uns diese tägliche Form der Integration offenbar gut gelingt.“ Insgesamt sind am Universitätsklinikum und der Medizinischen Fakultät inzwischen 7.300 Menschen tätig, einschließlich 887 Auszubildender. „Gerade darüber freuen wir uns sehr, denn es zeigt, dass sich nach wie vor junge Menschen für die Tätigkeit in der Pflege und im Gesundheitsbereich begeistern“, so Josten. Damit dies so bleibt, werden am Standort Leipzig mit der Einführung der generalistischen Pflegeausbildung und der Akademisierung der Hebammenausbildung in enger Zusammenarbeit mit der medizinischen Fakultät neue Angebote entstehen. „Wir sind optimistisch, dass uns die Landesregierung auch hierbei ebenso wie bei den anstehenden erforderlichen Investitionen, Stichwort bauliche Entwicklung, in der gewohnten Weise bestmöglich unterstützen wird“, betont Dr. Jacob. Dies sei vor dem Hintergrund sich rasant ändernder gesundheitspolitischer Rahmenbedingungen, welche auch erhebliche wirtschaftliche Risiken für das UKL mit sich bringen, wichtiger denn je.

    Stärkung der Allgemeinmedizin mit Schwerpunkt der ärztlichen Versorgung auf dem Land

    Neun Berufungen des vergangenen Jahres bereichern die wissenschaftliche Expertise der Medizinischen Fakultät. Darunter ist der neue Leiter der Selbständigen Abteilung für Allgemeinmedizin, Prof. Dr. Markus Bleckwenn, der am 1. Januar 2020 sein Amt an der Medizinischen Fakultät antrat. „Ich freue mich sehr, dass wir mit Markus Bleckwenn für unsere Fakultät einen erfahrenen Allgemeinmediziner gewinnen konnten, der seit vielen Jahren neben seiner Hausarztpraxis forscht und sein Fach weiter nach vorne bringen möchte“, sagt Dekan Prof. Michael Stumvoll. „Schwerpunkt seiner Tätigkeit an der Uni Leipzig wird sein, die neuen digitalen Möglichkeiten noch stärker in die Lehre zu integrieren mit dem Ziel, durch Telemedizin einzelne Module der Patientenversorgung ortsunabhängig zu gestalten. So könnten auch neue Behandlungsformate für die ärztliche Versorgung im ländlichen Raum geschaffen werden.“

    Die hervorragenden Bedingungen im Lehrbetrieb mit der unmittelbaren Anbindung an das Universitätsklinikum Leipzig belegen auch den Erfolg der Medizin-Studierenden. So schnitt der diesjährige Physikums-Jahrgang deutschlandweit von insgesamt 38 Medizinischen Fakultäten auf Platz eins mit den besten Ergebnissen ab. Auch die Pharmazie-Studierenden zeigten in ihrem ersten Staatsexamen Spitzenergebnisse und landeten unter 20 Universitäten in Deutschland auf dem zweiten Rang. Mit insgesamt 3.418 (Stand 1.11.2019) Studierenden ist die Medizinische Fakultät die größte Ausbildungsstätte für Human- und Zahnmedizin in Sachsen und davon mit 260 Pharmazie-Studierenden auch die einzige für Pharmazie.

    Medizinische Fakultät gründet neues Institut

    Der Studiengang Pharmazie wird weiter gestärkt durch den „Alexander von Humboldt-Professur“-Prof. Dr. Jens Meiler, der seit 1. Januar 2020 Direktor des zu Jahresbeginn neu gegründeten Instituts für Wirkstoffentwicklung ist. Das Institut soll die Grundlagenforschung und klinische Anwendung auf dem Gebiet neuer Wirkstoffe in der Medizin näher zusammenführen. Seine Forschungen im Bereich der computergestützten Wirkstoffentwicklung stärken den Sonderforschungsbereich (SFB) 1423 „Strukturelle Dynamik der GPCR-Aktivierung und Signaltransduktion“, der im November 2019 mit 11,3 Millionen Euro bewilligt wurde. Er wird von Prof. Dr. Annette G. Beck-Sickinger von der Fakultät für Lebenswissenschaften geleitet. „Ein Großteil der Gesamtprojekte des neuen SFB 1423 kommt aus der Medizinischen Fakultät. An 14 Teilprojekten von insgesamt 21 sind Wissenschaftler unserer Fakultät aus der Biochemie, Biophysik, Bioinformatik und Pharmazeutischen Chemie beteiligt“, fasst Dekan Stumvoll zusammen. „Im Bereich der Adipositasforschung bereiten wir uns in diesem Jahr auf die Begutachtung des SFB 1052 vor und planen die Beantragung der nächsten Förderperiode.“

    Mit Blick auf anstehende Aufgaben in der Lehre wird die Medizinische Fakultät die neue Approbationsordnung für Zahnmedizin umsetzen sowie Schritt für Schritt die Hebammenausbildung in den akademischen Lehrbetrieb überführen.


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