idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
01/28/2020 17:06

Coronavirus: Deutschlands Intensiv- und Notfallmediziner sehen keinen Anlass zur Sorge

Torben Brinkema Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin e. V.

    Das neuartige Coronavirus (2019-nCoV) hat Deutschland erreicht. Heute wurde der erste Fall in Bayern bestätigt. Entsprechend sieht sich die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) verpflichtet, die Bevölkerung zu beruhigen: „Deutschland droht keine Epidemie. Wir sind nicht gefährdet!“ sagt DIVI-Präsident Professor Dr. med. Uwe Janssens, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin und Internistische Intensivmedizin am St.-Antonius-Hospital in Eschweiler. Er spricht stellvertretend für rund 3.000 Intensiv- und Notfallmediziner in Deutschland. „Ich kann zudem bestätigen: Deutsche Notaufnahmen und Intensivstationen sind vorbereitet, das Personal ist geschult.“

    „Es besteht aus unserer Sicht kein Grund zu besonderer Unruhe“, bestätigt auch Prof. Dr. med. Martin Möckel, Ärztlicher Leiter der Notfallmedizin und der zentralen Notaufnahmen am Campus Mitte und Virchow-Klinikum der Charité aus der Sektion Notfall- und Katastrophenmedizin der DIVI. „Zumal der betroffene Patient in Bayern einen milden Verlauf des Coronavirus zeigt.“ Der Fall werfe allerdings Fragen zum ambulanten Management auf, die momentan auch mit den zuständigen Behörden diskutiert werden. So sollten mild verlaufende Fälle z.B. nicht in die Klinik eingewiesen, sondern zu Hause isoliert werden, um die Ressourcen der Kliniken zu schonen und Infektionsrisiken für anderweitig kritisch Kranke zu minimieren – eine Aufgabe für das öffentliche Gesundheitswesen, insbesondere die Gesundheitsämter und Hausärzte.

    Neue Infektionserreger sind bekannte Herausforderung, die gelöst werden kann

    Die besondere medizinische Herausforderung der aktuellen Lage besteht derzeit darin, dass weder die Infektionswege, noch die Symptomatik der Patienten vollständig bekannt sind oder verstanden werden. „Allerdings gibt es weltweit kooperative wissenschaftliche Aktivitäten“, erklärt Möckel. „So wissen wir bereits, dass 98 Prozent der Fälle mit Fieber aufgenommen wurden, in der Regel höher als 38°C.“ Übertragungen können zudem auch durch asymptomatische Virusträger z.B. in der Inkubationszeit des Virus erfolgen, glauben die Fachärzte. Im Klartext: Auch Personen, die gesund erscheinen, können das Virus in sich tragen und die Lungenkrankheit übertragen.

    Notfall- und Akutmediziner sind vorbereitet

    Als Mann der Tat, fasst Professor Möckel für die Bevölkerung wie auch seine ärztlichen Kollegen zusammen: „Das Robert Koch Institut hat bereits sehr präzise und exzellente Handlungs¬empfehlungen veröffentlicht. Dazu gehört insbesondere die Falldefinition, die Ausweisung der aktuellen Risikogebiete sowie ein Schema zur Verdachtsabklärung und zu ergreifenden Maßnahmen einschließlich der Hygiene.“ Auf dieser Basis können jetzt die Notaufnahmen in Deutschland Ablaufanweisungen erarbeiten. So sind im Fall der Fälle Notfall- und Akutmediziner in Deutschland gut vorbereitet. „Wir stehen miteinander in Kontakt!“ Als Beispiel nennt Möckel die eigene Klinik. Die Virologie der Charité – Universitätsmedizin Berlin hält ein Referenzverfahren für die Virusdiagnostik vor, das an allen Tagen der Woche zur Verfügung stehe. „Neue Infektionserreger sind eine bekannte medizinische Herausforderung, die im deutschen Gesundheitswesen gelöst werden kann“, bestätigt deshalb auch noch einmal DIVI-Präsident Janssens. „Es besteht kein Anlass zur Sorge! Deutschland ist derzeit definitiv kein Risikogebiet.“


    More information:

    https://www.divi.de/presse/pressemeldungen/pm-coronavirus-deutschlands-intensiv-...


    Images

    Professor Dr. Uwe Janssens
    Professor Dr. Uwe Janssens
    Foto: Thomas Weiland
    None


    Attachment
    attachment icon Coronavirus: Deutschlands Intensiv- und Notfallmediziner sehen keinen Anlass zur Sorge

    Criteria of this press release:
    Journalists, Scientists and scholars, all interested persons
    Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
    transregional, national
    Transfer of Science or Research
    German


     

    Professor Dr. Uwe Janssens


    For download

    x

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).