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02/25/1997 00:00

Neues Institut für Gesundheitsökonomie, Medizin und Gesellschaft

Gabriele Rutzen Kommunikation und Marketing
Universität zu Köln

    38/97

    Neues Institut fuer Gesundheitsoekonomie, Medizin und Gesellschaft

    Enge Zusammenarbeit zweier Fakultaeten

    An der Universitaet zu Koeln ist eine neue interdisziplinaere Einrichtung, das Institut fuer Gesundheitsoekonomie, Medizin und Gesellschaft (IGMG) entstanden. Traeger des Instituts ist die gemeinnuetzige Gesellschaft zur Foerderung der Gesundheitsoekonomik Koeln e.V., in der sich Mitglieder der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen und der Medizinischen Fakultaet der Universitaet zu Koeln sowie Vertreter verschiedener Organisationen des Gesundheitswesens zusammengeschlossen haben. Im IGMG kooperieren Wissenschaftler aus den beiden Fakultaeten in Forschung und Lehre. Beide Fakultaeten haben fuer das neue Institut jeweils eine Professur zur Verfuegung gestellt. Die Schwerpunkte der Forschung umfassen die mikrooekonomische Bewertung ueblicher und neuer Verfahren der Vorbeugung, Erkennung und Behandlung von Erkrankungen, die Methodik der Qualitaetssicherung in der ambulanten und klinischen Medizin; die Untersuchung und Weiterentwicklung von Managementmethoden fuer Gesundheitsbetriebe wie Arztpraxen, Krankenhaeuser u.ae. sowie Disease Management und Managed Care. Im medizinischen Zweig des Instituts sind die Durchfuehrung von zusammenfassenden Analysen bereits durchgefuehrter Studien und der Aufbau von grossen Studien, die an mehreren Studienorten gleichzeitig durchgefuehrt werden - multizentrische Studien - besonders wichtige Aktivitaeten. Insbesondere eignet sich das neue Institut hervorragend fuer die Planung und Durchfuehrung von multizentrischen Interventionsstudien, aber auch von mono- und multizentrischen Studien zur klinischen Pruefung neuer Verfahren und neuer Arzneimittel. Dafuer wurde eine enge Zusammenarbeit mit dem Institut fuer Statistik, medizinische Informatik und Epidemiologie der Universitaet zu Koeln etabliert, mit dem zusammen auch eine Arbeitsgruppe fuer klinische Studien (Clinical Trials Unit) eingerichtet wurde.

    Im wirtschafts- und sozialwissenschaftlichen Bereich des Instituts liegt ein Forschungsschwerpunkt im Krankenhaus- und Praxismanagement. Dieser Forschungsschwerpunkt soll auch dem zur Zeit stark wachsenden Informations- und Beratungsbedarf gerecht werden. Das Institut wird die Umsetzung der Forschungsergebnisse in die aktuelle Gesundheitspolitik foerdern und den Kontakt zu den Gremien der Gesundheitspolitik und Selbstverwaltung pflegen. Mitarbeit an der Erstellung von nationalen Qualitaetskriterien und Wirtschaftlichkeitskriterien in der Qualitaetssicherung und mikrooekonomischen Bewertung wird angestrebt. Darueber hinaus sollen die Forschungsprojekte und deren Methodik auch auf dem Hintergrund der Berufsethik in der Medizin und in der angewandten Sozialethik diskutiert werden.

    Als Beispiele fuer einige bereits abgeschlossene Kooperationsprojekte seien genannt: - Die Kosten-Nutzen-Analyse der Radiojodtherapie und der Operation bei der Schildruesenueberfunktion in Zusammenarbeit mit dem Lehrstuhl fuer Finanzwissenschaft der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultaet, der Klinik und Poliklinik fuer Nuklearmedizin und dem II. Chirurgischen Lehrstuhl der Medizinischen Fakultaet. In dieser Studie konnte gezeigt werden, bis zu welcher Schilddruesengroesse in Abhaengigkeit von weiteren Faktoren wie beispielsweise Begleiterkrankungen eine Radiojodbehandlung fuer den Patienten besser und zugleich kostenguenstiger ist als die Operation und von welcher Schilddruesengroesse ab die Operation ueberlegen ist. - Weitere bereits abgeschlossene Studien betreffen die Kosten-Nutzen-Relation der Vorbeugung der Herzkranzgefaess-Erkrankungen durch cholesterinsenkende Medikamente und die OEkonomie der sogenannten Schluessellochchirurgie (minimal-invasive Chirurgie ) bei Darmkrebs-Erkrankungen. Darueber hinaus laeuft zur Zeit eine groessere Studie an, bei der die Behandlung des UEbergewichtes und seiner Folgen durch ein neues Medikament auf den medizinischen Nutzen und die oekonomische Sinnhaftigkeit geprueft wird.

    In der Lehre soll vom Wintersemester 1997/98 ab ein Diplomstudiengang Gesundheitsoekonomie eingerichtet werden. Mit diesem Studiengang sollen AErzte, Betriebs- und Volkswirten neue Berufsfelder in der Geschaeftsfuehrung und in den Verwaltungen von Krankenhaeusern, Krankenkassen, Verbaenden und Ministerien erschlossen werden. Der Studiengang soll darueber hinaus Personen die Moeglichkeit einer akademischen Qualifikation bieten, die bereits eine abgeschlossene Berufsausbildung als Sozialversicherungsfachangestellte, Verwaltungsangestellte, Krankenpflegerinnen und -pfleger haben. Dadurch, dass sich alle Studierende in den gemeinsamen Unterrichtsveranstaltungen der letzten Semester begegnen, sollen gruppenuebergreifend Sachverstand, Kooperations- und Kommunikationsfaehigkeit befoerdert werden.

    Die Universitaet zu Koeln und die Gesellschaft zur Foerderung der Gesundheitsoekonomik Koeln e.V. sehen in dem neuen Institut nicht nur einen Kristallisationspunkt fuer die gemeinsamen wissenschaftlichen und paedagogischen Interessen der beiden beteiligten Fakultaeten. Die wissenschaftliche Arbeit beider Fakultaeten und der von beiden getragene Studiengang wird dazu beitragen, den Sachverstand zu mehren, der fuer die Steuerung des Gesundheitswesens in allen Bereichen notwendig ist. Darueber hinaus steht das Institut fuer Gesundheitsoekonomie, Medizin und Gesellschaft fuer die Beratung von Verbaenden, Krankenkassen und Ministerien und fuer die Studienplanung und -betreuung, fuer die Pharma- und Medizingeraeteindustrie zur Verfuegung. Es war fuer die Initiatoren keine Frage, dass sich Koeln fuer ein solches Institut als Standort in besonderer Weise anbietet. Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche und Medizinische Fakultaet bieten dafuer mit ihrem bestehenden fachlichen Profil sehr gute Voraussetzungen. Die Nachbarschaft zu wichtigen Ministerien, Verbaenden, Pharmafirmen, Krankenversicherungsgesellschaften und anderen Universitaeten ist ein wesentlicher Standortvorteil.

    Verantwortlich: Dipl.-Pol. Frank Krabbe

    Fuer Rueckfragen steht Ihnen Dr. Dr. Karl Lauterbach unter der Telefonnummer 0221/943924-7/8/9 und Fax-Nummer 0221/4302304 zur Verfuegung.

    Fuer die UEbersendung eines Belegexemplares waeren wir Ihnen dankbar.


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    Criteria of this press release:
    Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
    transregional, national
    No categories were selected
    German


     

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