idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
01/11/2010 11:00

Wasser-Management für den Mittelmeerraum: Geographen der LMU koordinieren millionenschweres EU-Projekt zum Klimawandel

Emmanuelle Rouard Öffentlichkeitsarbeit
Bayerische Forschungsallianz GmbH

    Erfolgreiche, gemeinsame EU-Projektentwicklung mit der Bayerischen Forschungsallianz bringt 1,1 Mio. Euro EU-Fördergelder nach Bayern

    München, 11. Januar 2010 - Die Folgen des Klimawandels stellen die Mittelmeeranrainer vor große Herausforderungen. Vor allem die Verfügbarkeit und die Qualität von Wasser bereitet jetzt schon vielen Staaten große Probleme. Einigkeit herrscht darüber, dass der Klimawandel den Wasserhaushalt der Mittelmeerregion verändern wird. Wie diese Auswirkungen konkret aussehen werden, wurde bislang noch nicht hinreichend untersucht. Hier setzt das durch die EU finanzierte Umweltprojekt "Climate Induced Changes on the Hydrology of Mediterranean Basins" (CLIMB) an, das Anfang Januar 2010 seine Arbeit aufnimmt. Insgesamt 19 Institutionen aus neun Ländern sind an dem Projekt beteiligt, das von Professor Ralf Ludwig, Department für Geographie der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München, geleitet wird; das Projektmanagement liegt bei der Bayerischen Forschungsallianz (BayFOR) unter der Leitung von Dr. Thomas Ammerl. CLIMB ist auf vier Jahre angelegt und verfügt über ein Budget in Höhe von 3,15 Millionen Euro.

    Die Sicherung der Wasserressourcen im Mittelmeerraum ist akut bedroht: Dürreperioden, Fluten, die Versalzung des küstennahen Grundwassers sowie die zunehmende Landdegradation sind nur einige der Gefahren, durch die der fortschreitende Klimawandel zu politischen Konflikten und wirtschaftlichen Verteilungskämpfen in den betroffenen Regionen führen kann. Gefordert ist deshalb ein nachhaltiger Umgang mit den vorhandenen Wasserressourcen. Derzeit fehlen Analysemodelle und effektive Kontrollsysteme, mit denen die durch den Klimawandel forcierten hydrologischen Veränderungen erfasst und bewertet werden können. Die bislang verfügbaren Projektionen sind sehr unsicher und basieren auf praktisch nicht validierbaren Daten aus globalen und regionalen Klimamodellen. CLIMB möchte hier methodische Lücken schließen. Das Projekt will Feldmessmethoden verbessern, Fernerkundungstechniken weiterentwickeln und damit hydrologische Modellierungen sowie die Analyse sozio-ökonomischer Faktoren in einen neuen konzeptionellen Rahmen einbinden. So sollen bestehende Unsicherheiten bei der Analyse der Auswirkungen des Klimawandels reduziert werden. Ziel ist es, ein Risikobewertungsinstrument zu schaffen, mit dessen Hilfe die Verteilung der Wasserressourcen möglichst effektiv gesteuert werden kann.

    "Wasser ist unser kostbarstes Gut und wird in Zukunft der Zankapfel benachbarter Regionen und Staaten sein", sagt Ralf Ludwig. "Die Politik hat zwischenzeitlich erkannt, dass Konflikte um Wasser zur Realität werden. Mit unserer Forschungsarbeit wollen wir einen wichtigen Beitrag zur Vorbeugung von Konfliktsituationen leisten, indem wir verbesserte Projektionen zur künftigen Entwicklung des Wasserhaushalts im Mittelmeerraum ermöglichen. In einem weiteren Schritt werden wir, gemeinsam mit den Betroffenen vor Ort, Optionen zum nachhaltigen Management von Wasserressourcen in dieser vom Klimawandel stark betroffenen Region formulieren."

    Insgesamt sind 19 Partnerinstitutionen aus neun verschiedenen Ländern an CLIMB beteiligt. Neben Deutschland, Frankreich, Italien und Österreich sind auch die fünf außereuropäischen Länder Ägypten, Kanada, Palästinensische Verwaltungsgebiete, Türkei und Tunesien in die Forschungsaktivitäten eingebunden. Die vier bayerischen Partner LMU, BayFOR GmbH, das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) sowie die VISTA GmbH erhalten insgesamt 1,1 Millionen Euro aus dem Etat, den die EU für CLIMB zur Verfügung stellt.

    An sieben ausgewählten Flusseinzugsgebieten rund um das Mittelmeer (in Frankreich, Italien, Tunesien, Türkei, Ägypten und Gaza) werden die Wissenschaftler die Auswirkungen des Klimawandels auf die verfügbaren Wasserressourcen untersuchen. Die Europäische Kommission hat neben CLIMB noch zwei weitere Großprojekte initiiert, WASSERMed (Water Availability and Security in Southern Europe and the Mediterranean) und CLICO (Climate Change Hydro-Conflicts and Human Security), die mit CLIMB ein gemeinsames Cluster bilden sollen. Der geforderte interdisziplinäre Ansatz soll neben der Veränderung der natürlichen Ressourcen auch soziale und ökonomische Aspekte modellhaft berücksichtigen. Das Auftakttreffen für CLIMB findet im Rahmen der EU Science Fair Ende Januar in Kairo statt. Hier werden sich neben Wissenschaftlern der anderen beiden EU-Projekte auch hochrangige Vertreter der Europäischen Kommission in die Diskussion einbringen.

    Ansprechpartner:

    Projektleiter:
    Prof. Dr. Ralf Ludwig
    Department für Geographie
    Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München
    Tel.: 089 / 2180 - 6677
    E-Mail: r.ludwig@lmu.de

    Projektmanager:
    Dr. Thomas Ammerl
    Wissenschaftlicher Referent Umwelt + Energie
    Bayerische Forschungsallianz GmbH (BayFOR)
    Tel.: 089 / 9901888-17
    E-Mail: ammerl@bayfor.org


    Images

    Logo Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München
    Logo Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München

    None


    Attachment
    attachment icon EU-Forschungsprojekt CLIMB - Informationsflyer

    Criteria of this press release:
    Environment / ecology, Geosciences, Oceanology / climate, Social studies, Zoology / agricultural and forest sciences
    transregional, national
    Cooperation agreements, Research projects
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).