idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
01/24/2011 16:01

Kunststoff-Fabrik Natur – Trends und Entwicklungen in der Biopolymerforschung

Dr. Sandra Mehlhase Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Fraunhofer-Institut für Angewandte Polymerforschung IAP

    Am 25. Januar 2011 veranstaltet das Fraunhofer-Institut für Angewandte Polymerforschung IAP in Potsdam-Golm zum dritten Mal sein jährliches Biopolymerkolloquium. Diesmal findet es im ICC Berlin statt, in räumlicher Nähe zur nature.tec, der Fachausstellung Nachwachsende Rohstoffe auf der Internationalen Grünen Woche. Namhafte Experten aus Industrie und Wissenschaft geben im Kolloquium Einblicke in aktuelle Trends und Entwicklungen auf dem Gebiet der Biopolymerforschung.

    Bioökonomie ist aktueller denn je. Sie umfasst die nachhaltige industrielle und wirtschaftliche Nutzung von biologischen Ressourcen. Pflanzliche Biomasse ist dabei in erster Linie die Basis unserer Ernährung. Doch vor dem Hintergrund der Rohstoffverknappung und der Klimaproblematik gewinnt ihre stoffliche oder energetische Nutzung im industriellen Maßstab immer mehr an Bedeutung. Für die chemische Industrie ist insbesondere die stoffliche Biomassenutzung relevant, einer der Schwerpunkte, die im Kolloquium beleuchtet werden: durch Verwertung biologischer Ressourcen wie Bioabfälle wird die Rohstoffpalette deutlich erweitert. Beispielsweise können aus Lignin – einem Abfallprodukt der Zellstoffherstellung aus Holz – durch chemische und biotechnologische Verfahren Phenolharze hergestellt werden, die in Klebstoffen verarbeitet werden.
    Ein weiteres industriell relevantes Biopolymer ist Polymilchsäure (PLA). Unter den biologisch abbaubaren Kunststoffen hat es mit das höchste Marktpotenzial. PLA ist nicht nur biologischen Ursprungs, es lässt sich auch vollständig nach Ende seiner Lebensdauer recyceln. Meist aus Mais oder Zucker gewonnen, wird es z. B. für Verpackungen, Fasern, Filme oder medizinische Anwendungen eingesetzt. Die in Deutschland erste Pilotanlage zur PLA-Herstellung der Berliner Firma Uhde Inventa-Fischer GmbH ist kürzlich in Guben/Brandenburg in Betrieb genommen worden.
    Aber auch traditionelle Biopolymere wie Cellulose oder Stärke stehen im Fokus der Veranstaltung. Ihre Verarbeitung im Millionen Tonnen-Maßstab ist bereits seit vielen Jahren etabliert. Dennoch besteht der Bedarf, Verfahren wie den Viskoseprozess zu verbessern und durch neue umweltfreundliche Verfahren zu ergänzen. Effizienzsteigerungen konnten beispielsweise durch die schmelzeartige Verarbeitung von Cellulose in hochkonzentrierten Lösungen zur Herstellung von Fasern, Folien und Nonwovens erreicht werden.
    Traditionelle Biopolymere sind aber auch maßgeblich an der Entwicklung moderner Hochleistungskunststoffe beteiligt. Durch Kombination mit Holz oder Fasern – beispielsweise aus Cellulose oder PLA – entstehen verstärkte Kunststoffe. Diese Biokomposite sind im Allgemeinen stabil und leicht, und damit von großem Interesse für den Flugzeug- und Automobilbau.

    Das Kolloquium verspricht Themenvielfalt, ein internationales Publikum und hochkarätige Referenten aus Industrie und der Wissenschaft: BASF, Uhde Inventa-Fischer GmbH und Dynea Erkner GmbH, Universität Kassel, Fraunhofer-Institut für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik IGB und dem Fraunhofer-Institut für Angewandte Polymerforschung IAP als Veranstalter.


    More information:

    http://www.iap.fraunhofer.de/downloads/Biopolymerkolloquium_2011.pdf


    Images

    Fraunhofer-Institut für Angewandte Polymerforschung IAP in Potsdam-Golm
    Fraunhofer-Institut für Angewandte Polymerforschung IAP in Potsdam-Golm
    Foto: Fraunhofer IAP
    None


    Criteria of this press release:
    Business and commerce, Journalists, Scientists and scholars, Students, Teachers and pupils, all interested persons
    Biology, Chemistry, Economics / business administration, Environment / ecology, Materials sciences
    regional
    Miscellaneous scientific news/publications, Scientific conferences
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).