idw - Informationsdienst
Wissenschaft
ESA-Mission zum Kometen Tschurjumow-Gerasimenko hat Mainzer Alpha-Röntgen-Spektrometer mit an Bord
Die Zeit des Wartens ist endlich vorüber. Auf ihrer zehn Jahre dauernden Reise zu dem Kometen Tschurjumow-Gerasimenko ist im Januar 2014 zunächst die Raumsonde „Rosetta“ und wenige Zeit später nun der Lander „Philae“ aus dem Winterschlaf erwacht. An Bord von Philae ist auch ein Instrument aus Mainz, dem jetzt das Ende der Ruhephase bevorsteht. „Wir sind gespannt auf den Augenblick, wenn das Alpha-Röntgen-Spektrometer APXS aktiviert wird und es seinen ersten Test absolviert“, sagte Dr. Göstar Klingelhöfer von der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU). Das kleine, etwa 500 Gramm schwere Instrument soll noch im April eingeschaltet werden. Klingelhöfer und sein Kollege Dr. Johannes Brückner werden zusammen mit ihrem internationalen Team – Tom Economu, Ralf Gellert, Jordi Jirones-Lopez, Rudolf Rieder, Dirk Schmanke, Christian Schröder, Claude d’Uston und viele mehr – dann seine Funktionsfähigkeit prüfen. Und wenn im November zum ersten Mal in der Geschichte der Raumfahrt ein Landegerät auf der Oberfläche eines Kometen aufsetzt, ist das APXS aus Mainz mit dabei.
Das Alpha-Röntgen-Spektrometer, auf Englisch Alpha Particle X-Ray Spectrometer (APXS), soll auf dem Kometen Tschurjumow-Gerasimenko die chemische Zusammensetzung der Oberfläche bestimmen. Zusammen mit dem Mainzer Mössbauer-Spektrometer Mimos II war das APXS bereits an der erfolgreichen NASA-Doppelmission MER 2003 zum Mars maßgeblich beteiligt. Die Untersuchungen des jeweiligen Materials erfolgen durch die Bestrahlung der Oberfläche mit Alphateilchen und Röntgenstrahlen. Gemessen wird die Rückstreuung der Teilchen. Die Wissenschaftler können daraus die chemische Zusammensetzung herleiten und erhalten insbesondere Aufschluss über das Vorkommen der wichtigen Elemente Kohlenstoff und Sauerstoff.
Beim ersten Funktionstest, der demnächst an Bord von Philae erfolgt, wird die Strahlung auf Kalibrierungsziele gerichtet. Göstar Klingelhöfer und Johannes Brückner sind zuversichtlich: „Wir wissen natürlich nicht, was uns nach dem mehrjährigen Tiefschlaf des Systems erwartet. So etwas wurde bisher noch nicht durchgeführt“, erklärt Klingelhöfer. „Aber das APXS hat alle Tests in den Jahren zuvor ohne Probleme gemeistert.“ An Bord von Philae ist kein anderes Instrument, das vergleichbare Informationen liefern könnte.
Foto:
http://www.uni-mainz.de/bilder_presse/09_anorg_moessbauer_komet.jpg
Schematische Darstellung des Landes Philae mit Geräten auf einer möglichen Kometenoberfläche
Foto: ESA
Weitere Informationen:
Dr. Göstar Klingelhöfer
Dirk Schmanke, Jordi Jirones-Lopez, Dr. J. Brückner
Institut für Anorganische Chemie und Analytische Chemie
Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU)
D 55099 Mainz
Tel. +49 6131 39-23282 / 26883
Fax +49 6131 39-26263
E-Mail: klingel@uni-mainz.de
http://www.ak-klingelhoefer.chemie.uni-mainz.de/
Weitere Links:
http://www.dlr.de/dlr/desktopdefault.aspx/tabid-10394 (DLR Portal Rosetta)
Criteria of this press release:
Journalists, all interested persons
Chemistry, Physics / astronomy
transregional, national
Cooperation agreements, Research projects
German
You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.
You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).
Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.
You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).
If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).