idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
08/27/2015 13:46

Erfolgreiche Bor-Dotierung von Graphen-Nanoband

Olivia Poisson Kommunikation & Marketing
Universität Basel

    Physikern der Universität Basel ist es gelungen, mit Bor-Atomen dotierte Graphen-Nanobänder herzustellen und ihre elektronischen und chemischen Eigenschaften zu beschreiben. Das modifizierte Material könnte potenziell als Sensor für umweltschädliche Stickstoffoxide eingesetzt werden, berichten die Wissenschaftler in der neusten Ausgabe von Nature Communications.

    Graphen ist eines der vielversprechendsten Materialien für die Verbesserung elektronischer Geräte. Das zweidimensionale Kohlenstoffblatt weist eine hohe Elektronenmobilität auf und hat entsprechend ausgezeichnete Leitfähigkeiten. Im Gegensatz zu gewöhnlichen Halbleitern fehlt dem Stoff jedoch die sogenannte Bandlücke, ein Energiebereich in einem Festkörper, in welchem keine Elektronenzustände existieren können. Folglich kommt darin kein Zustand vor, in dem das Gerät elektronisch völlig ausgeschaltet ist. Um effiziente elektronische Schalter aus Graphen herzustellen, muss es aber auch an- und ausgeschaltet werden können.

    Die Lösung für dieses Problem liegt darin, das Kohlenstoffblatt in eine band-artige Form zu trimmen. Dadurch kann es so verändert werden, dass es eine Bandlücke aufweist, deren Wert von der Breite des Nanobands abhängt.

    Synthese auf Goldoberfläche

    Um die Bandlücke anzupassen und Graphen-Nanobänder (engl. graphene nanoribbons, GNR) wie einen bewährten Silikon-Halbleiter funktionieren zu lassen, werden die Bänder dotiert. Dabei führen die Forscher vorsätzlich Unreinheiten in ein vollkommen reines Material ein, um seine elektrische Eigenschaften abzustimmen. Während Stickstoff-Dotierung bereits umgesetzt wurde, blieb die Bor-Dotierung bisher unerforscht und die entstehenden elektronischen und chemischen Eigenschaften entsprechend unklar.

    Prof. Dr. Ernst Meyer und Dr. Shigeki Kawai des Departements Physik der Universität Basel, unterstützt von Forschern von japanischen und finnischen Universitäten, gelang es, Bor-dotierte Graphen-Nanobänder von unterschiedlicher Breite herzustellen. Dazu benutzten sie eine chemische Oberflächenreaktion mit einem eigens dafür synthetisierten Vorgängermolekül auf einer atomar reinen Goldoberfläche. Die chemischen Strukturen wurden mit modernster Rasterkraftmikroskopie bei niedriger Temperatur bestimmt.

    Auf dem Weg zum Stickstoffoxid-Sensor

    Die einzelnen Bor-Atome konnten eindeutig lokalisiert werden und der Dotierungs-Anteil – die Anzahl Bor-Atome relativ zu der Gesamtmenge an Atomen innerhalb des Nanobands – lag bei 4,8 Atomprozent. Durch die Dosierung von Stickstoffmonoxid konnte die als Lewis-Säure bekannte chemische Eigenschaft nachgewiesen werden.

    Das Stickstoffmonoxid wurde von der Bor-Stelle hoch-selektiv absorbiert. Dies weist darauf hin, dass Bor-dotierte Graphen-Nanobänder als ultra-hochsensible Gassensoren für Stickstoffoxide, welche in der Industrie wegen ihrer stark umweltschädlichen Eigenschaften ein aktuelles Thema sind, eingesetzt werden könnten.

    Originalbeitrag
    S. Kawai, S. Saito, O. Oshima, S. Yamaguchi, A. S. Foster, P. Spiker, and E. Meyer
    Atomically controlled substitutional boron-doping of graphene nanoribbons
    Nature Communications, 6. 8098 (2015), doi: 10.1038/ncomms9098

    Weitere Auskünfte
    Prof. Dr. Ernst Meyer, Universität Basel, Departement Physik, Tel. +41 61 267 37 24, E-Mail: ernst.meyer@unibas.ch


    More information:

    https://www.unibas.ch/de/Aktuell/News/Uni-Research/Erfolgreiche-Bor-Dotierung-vo...


    Images

    Criteria of this press release:
    Journalists, Scientists and scholars
    Physics / astronomy
    transregional, national
    Research results, Scientific Publications
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).