idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
10/11/2018 09:59

Chemiker sind nicht automatisch Experten für Gefahrstoffe im Alltag

Dr. Karin J. Schmitz Abteilung Öffentlichkeitsarbeit
Gesellschaft Deutscher Chemiker e.V.

    Für Konsumenten mit geringen Chemiekenntnissen ist es schwierig, Information über Gefahrstoffe in Alltagsprodukten zu verstehen. Bewerten Verbraucher mit gutem Chemiewissen das Gesundheits- oder Umweltrisiko dieser Stoffe anders? Wo Chemiker sich über Risiken informieren, welchen Quellen sie vertrauen und welche Produkte auch sie falsch einschätzten, steht in den „Nachrichten aus der Chemie“.

    Umweltsiegel, Gefahrenpiktogramme oder Inhaltsstofflisten: Viele Verbraucher fällt es schwer, gefährliche Stoffe in Alltagsprodukten zu erkennen und deren Risiko zu verstehen. 1321 Personen mit geringen oder guten bis sehr guten Chemiekenntnissen haben Ende des Jahres 2016 online das Risiko verschiedener Alltagsprodukte bewertet und ihre Informationsquellen angegeben. Die Studie zeigte, dass Chemiekenntnisse nicht vor Fehleinschätzungen schützen. Ein Fünftel der Befragten mit sehr guten Chemiekenntnissen nahm an, dass natürliche Körperpflegemittel frei von gesundheits- und umweltgefährdenden Stoffen seien, obwohl viele Duftstoffe auch Gefahrstoffe sind. Außerdem haben mehr als zehn Prozent nicht erkannt, dass auch in Naturheilmitteln, Arzneimitteln und Kinderspielzeug gefährliche Stoffe enthalten sein können. Dies verdeutlicht, dass die Vielfalt der Produktinhaltstoffe und deren komplexe rechtliche Regelung auch Chemiker überfordern können.

    Für die Risikobewertung bevorzugten sowohl Konsumenten mit sehr guten Chemiekenntnissen als auch Nichtchemiker Informationen auf der Verpackung oder aus Zeitungs- und Testberichten. Das Vertrauen in Informationen von Behörden und Herstellern war gering, das in die von Umwelt- und Verbraucherschutzorganisationen dagegen hoch. Für etwa zehn Prozent der Befragten war der Geruch ein vertrauenswürdiges Indiz für die Risikobewertung. Hier kann die eigene Erfahrung jedoch irreführend sein, denn nicht alle Geruchsstoffe sind gefährlich, und viele Gefahrstoffe sind nicht über ihren Geruch wahrzunehmen.

    Bei welchen Alltagsprodukten weitere Aufklärung aller Verbraucher nötig ist, und welche Informationsquellen dabei helfen, erläutern Sabrina Hartmann und Ursula Klaschka in den „Nachrichten aus der Chemie“. Die PDF-Datei des Beitrags gibt es bei der Redaktion der „Nachrichten aus der Chemie“ unter nachrichten@gdch.de.

    Nahezu 60.000 anspruchsvolle Chemiker und Chemikerinnen aus Wissenschaft, Wirtschaft und Lehre informieren sich mit den „Nachrichten" über Entwicklungen in der Chemie, in angrenzenden Wissenschaften sowie über gesellschaftliche und wirtschaftliche Aspekte. Kennzeichen der Zeitschrift der Gesellschaft Deutscher Chemiker sind das breite Spektrum der Berichte sowie das einmalige Informationsangebot an Personalien, Veranstaltungs- und Fortbildungsterminen.


    More information:

    http://www.nachrichtenausderchemie.de


    Images

    Criteria of this press release:
    all interested persons
    Biology, Chemistry, Environment / ecology, Nutrition / healthcare / nursing, Social studies
    transregional, national
    Miscellaneous scientific news/publications, Transfer of Science or Research
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).