idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
06/25/2019 14:32

Humboldt-Forschungspreis für Antonio DeSimone

Johannes Seiler Dezernat 8 - Hochschulkommunikation
Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn

    Prof. Dr. Antonio DeSimone von der Scuola Superiore S. Anna in Pisa und der SISSA-International School for Advanced Studies Trieste (Italien) erhält den Forschungspreis der Alexander von Humboldt-Stiftung. Prof. Dr. Stefan Müller vom Hausdorff-Zentrum für Mathematik der Universität Bonn hat den Wissenschaftler für den Preis nominiert. Beide werden nun ihre Zusammenarbeit intensivieren. Der Preis ist mit 60.000 Euro dotiert.

    Schon seit vielen Jahren verbinden Prof. DeSimone zahlreiche Forschungsinteressen mit Wissenschaftlern des Hausdorff-Zentrums für Mathematik an der Universität Bonn. Vor rund 20 Jahren arbeitete er besonders intensiv mit Prof. Dr. Stefan Müller und Prof. Dr. Sergio Conti zusammen, als sie noch am Max-Planck-Institut für Mathematik in Leipzig forschten. Es entstanden mehrere wissenschaftliche Publikationen. „In den letzten zehn Jahren haben wir alle neue Forschungsinteressen entwickelt“, sagt DeSimone. „Ich freue mich nun darauf, wieder mit den beiden Wissenschaftlern zusammenzuarbeiten und neue, gemeinsame Forschungsgebiete anzugehen.“

    Prof. Dr. Stefan Müller vom Hausdorff-Zentrum für Mathematik hat den Wissenschaftler für den Humboldt-Forschungspreis nominiert. „Prof. Antonio DeSimone ist mir für seine herausragenden Forschungsleistungen auf dem Gebiet der mathematischen Modellierung komplexer Phänomene in den Natur- und Ingenieurwissenschaften bekannt“, sagt Müller. Dazu zählen Arbeiten zu Materialien mit Formgedächtnis, Flüssigkristallen und zu Fortbewegungsmechanismen in biologischen und künstlichen Systemen (Robotik).

    Neue physikalische Phänomene

    In den nächsten Monaten wollen die Wissenschaftler zwei Forschungsprojekte gemeinsam angehen. Eines ist die Reduktion der Dimensionen. Wie kommt man von einer dreidimensionalen Darstellung und Modellierung eines Körpers (zum Beispiel eines Rohres) zu einer zweidimensionalen (Oberfläche eines Zylinders) oder sogar zu einer eindimensionalen (eine gerade Linie, die die Achse des Zylinders darstellt)? „Hierfür gibt es bereits ein großes Arsenal an mathematischen Techniken“, sagt DeSimone. „Ein neues Verständnis physikalischer Phänomene entsteht jedoch manchmal, wenn der Schritt vom dreidimensionalen zum zweidimensionalen oder eindimensionalen Modell mathematisch durchgeführt wird.“ Besonders interessiert sind die Mathematiker an diesem neuen Gebiet.

    Darüber hinaus wollen die Wissenschaftler an weiteren angewandten Fragen der Biomechanik arbeiten. DeSimone: „Wir möchten herausfinden, wie in der Natur die Form mit der Funktion zusammenhängt.“ In lebenden Organismen bestimmt beispielsweise die Form der Muskelfasern, wie Kräfte übertragen werden. Diese Studien sollen auf die Materialwissenschaften übertragen werden.

    Mehrere Auszeichnungen

    DeSimone ist Professor sowohl an der Scuola Superiore S. Anna in Pisa als auch an der SISSA-International School for Advanced Studies in Triest. Dort war das SISSA-MathLab der Ort, an dem er ein Forschungsprogramm zur Mathematik und Biophysik der Zellbewegung konzipiert und entwickelt hat. Im Biorobotik-Institut in Pisa plant er, Konzepte, die sich aus der mathematischen Analyse ergeben, auf biomedizinische Anwendungen und Geräte zu übertragen. Er hat mehr als 140 Arbeiten veröffentlicht, darunter auch zur mathematischen Modellierung der mechanischen Eigenschaften neuer Materialien und biologischer Gewebe. Der Wissenschaftler erhielt mehrere Auszeichnungen, darunter eine vom Istituto Nazionale dell'Alta Matematica F. Severi, die Keith-Medaille der Royal Society of Edinburgh und den Prix La Recherche.

    Der Humboldt-Forschungspreis würdigt das Gesamtschaffen von Wissenschaftlern aus dem Ausland. Sie haben mit ihren Erkenntnissen oder neuen Theorien das eigene Fachgebiet nachhaltig geprägt. Die Preisträger sind eingeladen, selbst gewählte Forschungsvorhaben in Deutschland in Kooperation mit Fachkollegen für einen Zeitraum von bis zu einem Jahr durchzuführen.

    Kontakt:

    Prof. Dr. Antonio DeSimone
    SISSA-International School for Advanced Studies
    Tel. +39-06884851818
    E-Mail: desimone@sissa.it

    Prof. Dr. Stefan Müller
    Hausdorff Zentrum für Mathematik
    Universität Bonn
    Tel. 0228-7362253
    E-Mail: stefan.mueller@hcm.uni-bonn.de


    Images

    Criteria of this press release:
    Journalists, all interested persons
    Materials sciences, Mathematics
    transregional, national
    Cooperation agreements, Personnel announcements
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).