idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
12/15/2020 12:10

Diskussion und Deeskalation in den sozialen Medien

Thomas Richter Öffentlichkeitsarbeit
Georg-August-Universität Göttingen

    Wer kennt die Situation nicht: Auf Twitter, Facebook oder Instagram entwickelt sich eine engagierte Diskussion über ein beliebiges Thema, aber anstatt konstruktiv auf eine gemeinsame Lösung hinzuarbeiten, wird der Ton zunehmend schärfer und die verschiedenen Meinungen driften immer weiter auseinander. Oft sind interkulturelle Missverständnisse und Unkenntnis Ursache dieses Problems. Ein internationales Forschungsteam unter der Leitung der Universität Göttingen will nun auf der Basis von Künstlicher Intelligenz (KI) einen „Moderator“ entwickeln, der Konflikte in den sozialen Medien erkennt und deeskalierend eingreifen kann.

    Die VolkswagenStiftung fördert das Projekt ab April 2021 vier Jahre lang mit insgesamt rund 1,5 Millionen Euro.

    Der Charakter von Kommunikation in sozialen Medien hat sich in den vergangenen Jahren zunehmend verändert. Vor allem bei Fragen zur kulturellen Identität zeigt sich ein zunehmender Konflikt: Nutzerinnen und Nutzer werden emotional und attackieren sich gegenseitig; immer darauf bedacht, das Trennende und nicht die Gemeinsamkeiten hervorzuheben. Ein konstruktiver Austausch von Informationen, Fakten und Argumenten findet nur noch sehr begrenzt statt. Dies führt zu den bekannten Begleiterscheinungen der Filterblasen und Echokammern in sozialen Medien.

    „Der bisherige Ansatz zur Kontrolle von Beleidigungen und Hassnachrichten in sozialen Medien geht über ein Löschen der Nachrichten nicht hinaus“, erläutert Projektleiter Dr. Valentin Gold vom Methodenzentrum Sozialwissenschaften der Universität Göttingen. „Wir wollen deshalb einen virtuellen Moderator entwickeln, der auf Basis künstlicher Intelligenz erkennt, wann Diskussionen in sozialen Medien einen zunehmend destruktiven Charakter aufweisen. Darüber hinaus soll der virtuelle Moderator auch intervenierend in die Debatte eingreifen und dazu beitragen, eine Eskalation zu verhindern.“ Dabei sollen situationsbedingt verschiedene Strategien zur Deeskalation von Konflikten in sozialen Medien zur Anwendung kommen. Bevor der virtuelle Moderator in echten Debatten zum Einsatz kommt, wird die Effektivität der verschiedenen Strategien im Labor experimentell überprüft.

    Die VolkswagenStiftung fördert das Projekt „Deliberation Laboratory (DeLab)“ in der Förderlinie „Künstliche Intelligenz – Ihre Auswirkungen auf die Gesellschaft von morgen“. Das Projekt bringt Expertise aus den Bereichen Philosophie, Ethik, Politikwissenschaft, Sprachwissenschaft und Technikwissenschaft zusammen. Neben der Universität Göttingen sind die Technische Universität Warschau und die Universitäten Konstanz, Maastricht und Dundee beteiligt.


    Contact for scientific information:

    Dr. Valentin Gold
    Georg-August-Universität Göttingen
    Sozialwissenschaftliche Fakultät
    Methodenzentrum Sozialwissenschaften
    Goßlerstraße 19, 37073 Göttingen
    Telefon (0551) 39-21526
    E-Mail: valentin.gold@sowi.uni-goettingen.de
    Internet: http://www.uni-goettingen.de/de/443311.html/


    Images

    Ein internationales Forschungsteam unter der Leitung der Universität Göttingen will nun auf der Basis von Künstlicher Intelligenz (KI) einen „Moderator“ entwickeln, der Konflikte in den sozialen Medien erkennt und deeskalierend eingreifen kann.
    Ein internationales Forschungsteam unter der Leitung der Universität Göttingen will nun auf der Basi ...
    Valentin Gold
    Valentin Gold

    Dr. Valentin Gold
    Dr. Valentin Gold
    Valentin Gold
    Valentin Gold


    Criteria of this press release:
    Journalists, all interested persons
    Information technology, Media and communication sciences, Social studies
    transregional, national
    Cooperation agreements, Research projects
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).